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Dämonenturm - Band 1: Stein auf Schädel (German Edition)

Dämonenturm - Band 1: Stein auf Schädel (German Edition)

Titel: Dämonenturm - Band 1: Stein auf Schädel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thier
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ihre Wände waren aus glattem Stein und absolut senkrecht. Dort unten befanden sich eine ganze Menge Jungen – Mjir überlegte, dass sie wohl ungefähr in seinem Alter sein müssten. Auf jeden Fall waren sie so groß wie er. Sie benahmen sich äußerst seltsam. Die meisten von ihnen hielten dicke Eichenstäbe in Händen, mit denen sie aufeinander einschlugen. Einige hieben mit den bloßen Fäusten aufeinander ein.
    »NA, wie GEFÄLLT dir das?«
    Der schreiende Mann lachte so laut, dass Mjirs Ohren schmerzten. »Das ist meine Wolfsgrube. Mal sehen, wie du da ZURECHTKOMMST!«
    Und ohne Vorwarnung streckte er seinen Arm aus und ließ Mjir los.
    »Noc Hei! Nmalwa Lzert anz En?«, zischte die Stimme. Sie hatte einen fremdartigen Akzent.
    »Es steht kurz bevor, Schlammfresser. In wenigen Monaten wird der Angriff erfolgen, also trefft eure Vorbereitungen!«
    »Lac klecma Nma Nmanam. Be Stenfre Itags«, kam die Erwiderung.
    »Deinen Herrn wirst du informieren? Spiel mir nichts vor. Welchen Herrn?«
    »Schwe Inebra use.«
    »Alle drei? Gut.«
    »Abe sta Ehlern ers Chin. Kens Chmeck Tmi rauch.«
    »Du weißt nicht, ob dir einer zuhören wird? Das sollte er besser, welcher auch immer«, grollte der Befehlende, »denn wenn er nicht zur Stelle ist, wird der Zorn eines, der mächtiger ist als er und von Stunde zu Stunde noch mächtiger wird, ihn treffen und vernichten! Und dann wird auch euer Land in Asche und Blut versinken!«
    Mjir federte den Fall mit den Knien ab und blickte erstaunt nach oben. Die Menschen hier verhielten sich wirklich seltsam.
    Als er seinen Blick wieder nach unten richtete, sah er, dass die meisten der Jungen mit ihren Kämpfen aufgehört hatten und auf ihn zustrebten, wie Kompassnadeln, die von einem Magneten angezogen wurden.
    Mjir lächelte freundlich. »Hallo«, grüßte er.
    Doch niemand erwiderte seinen Gruß.
    »Sieh da«, meinte ein schwarzhaariger, spitznasiger Bursche, der ganz vorne stand. »Ein Neuer. Und was für ein Milchgesicht. Wie heißt du, Neuer?«
    »Mjir.«
    »Dein voller Name! Und der deines Stammvaters!«
    »Mjir Blaubart. Und mein Vater heißt Brausesturm Blaubart.«
    Die ganze Meute brach in schallendes Gelächter aus. »Blaubart, wie? Was ist denn das für ein Name!«
    »Das ist dieser Wilde aus der stinkenden Truhe! Ich habe von ihm gehört!«
    »Hat dein Vater genauso viel blaues Haar am Kinn wie du, Milchgesicht?«
    Nachdenklich legte Mjir den Kopf schief. Alagotis hatte ihm so das eine oder andere erzählt … hin und wieder wurden einige der Helden in seinen Geschichten etwas, das der Sänger ‚beleidigt’ nannte, was meist zur Folge hatte, dass sie mit scharfgeschliffenen Metallstücken aufeinander einhieben. Mjir konnte an den Äußerungen, die diesen geheimnisvollen Zustand des beleidigt seins auslösten nichts außergewöhnliches erkennen. Die Leute auf Felswind redeten die ganze Zeit so miteinander, ohne dass sich jemand darum scherte. Aber, nun ja, andere Länder, andere Sitten.
    »Verzeihung, war das eben eine Beleidigung?«, fragte er höflich nach, um sicher zu gehen.
    Ein Sturm von Gelächter antwortete ihm. Er kam zu dem Schluss, dass dies als ein ‚ja’ aufzufassen war.
    »Nun …« Mjir kratzte sich am Kopf. »Dann werde ich wohl gegen einen von euch kämpfen müssen, wenn ich richtig informiert bin. Hat jemand einen Stock oder ein spitzes Stück Metall für mich?«
    Ein Stock flog heran, genau auf seinen Kopf zu. Mjir trat beiseite und packte den Stock. »Wer immer den geworfen hat«, meinte er freundlich, »sollte besser zielen üben. Er hätte meinen Kopf treffen können.«
    Dies schien der Meute ganz und gar nicht zu gefallen. Einer von ihnen, ein breitschultriger Kerl, dessen Kopf aussah als hätte man ihn mit einem Schmiedehammer geplättet, trat vor und packte seinen Stock fester, ein diabolisches Grinsen auf dem Gesicht. »Wie alt bist du, Ratte?«, spuckte er Mjir entgegen. »Ich muss es wissen, damit ich es auf deinen Grabstein schreiben kann!«
    »Fünfzehn Jahre. Nun, inzwischen sind es wohl ein paar Monate mehr.«
    »Habt ihr das gehört, Jungs?« Der Plattkopf grölte und die Anderen stimmten mit ein. »Meister Drakembart hat uns einen Welpen zum Fraß vorgeworfen! HA! Fünfzehn Jahre. Nur damit du es weißt: Ich bin drei Jahre älter als du und außerdem stärker. Ich werde dich so verprügeln, Fürst von fünfzehn Jahren, dass du am Stock wirst gehen müssen wie ein Greis.«
    Er hob seinen Stock, holte aus und schlug zu.
    Mjir trat beiseite

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