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Dämonenturm - Band 1: Stein auf Schädel (German Edition)

Dämonenturm - Band 1: Stein auf Schädel (German Edition)

Titel: Dämonenturm - Band 1: Stein auf Schädel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thier
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Gregear, der bewusstlos dalag, an die gegenüberliegende Steinwand geklatscht.
    Schließlich öffnete Mjir vorsichtig ein Auge.
    Dann das andere.
    Er drehte den Kopf und sah den bewusstlosen Rittknappen, dem die Zunge zum Mundwinkel hinaushing.
    »Oh, bitte vielmals um Verzeihung«, richtete er seine Worte entschuldigend an den Raum im Allgemeinen. »War ein Reflex. Tut mir wirklich Leid. Da, wo ich herkomme, muss man schnell reagieren, wenn man etwas auf den Schädel bekommt. Ähm. Für den Fall, dass noch mehr kommt.«
    Stille antwortete.
    »Aber ich bin sicher, du verstehst das, wenn du erst einmal wieder wach bist«, meinte Mjir zuversichtlich und wandte sich lächelnd zu der einzigen sonstigen Person im Raum um, die noch bei Bewusstsein war. Es sah allerdings danach aus, als könnte sich das bald ändern. Lenrik zitterte von Kopf bis Fuß und seine Augen verdrehten sich, suchten nach einem Ausweg.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Mjir.
    Das Zittern ließ ein wenig nach.
    »D-du wirst mir nichts tun?«
    »Hatte ich eigentlich nicht vor, nein.«
    Lenrik wagte es, Mjir einen Blick zuzuwerfen, halb bis ins Mark entsetzt, halb … bewundernd?
    »W-wir sollten verschwinden«, stammelte er.
    »Meinst du?« Mjir deutete auf den in der Ecke liegenden Gregear. »Denkst du, er erholt sich von alleine?«
    Lenrik blickte auf den Plattkopf hinab, dem nun Speichel aus dem Mund tropfte. Der Anblick trug dazu bei, dass ein beträchtliches Maß seiner Unsicherheit schwand. »Oh, sicher. Sicher.«
    »Tja, dann gehen wir. Ich weiß nur leider nicht, wohin. Für mich sehen diese Korridore alle gleich aus.«
    »Komm mit! Ich kenne mich hier aus.«
    »Nett von dir, Lenrik.«
    »Das … ist doch selbstverständlich, Mjir.«
    Mjir blickte den Anderen scharf an. Er hatte es bisher noch nicht bemerkt – aber jetzt fiel ihm auf, dass bis zu diesem Augenblick keiner der Rittknappen ihn je beim Namen genannt hatte.
    Lenrik sah ihm gerade in die Augen.
    »Und … danke.«
    »Du hast WAS getan?«
    Rettger spuckte sein Bier in weitem Bogen über den Tisch.
    »Ich habe ihn beschützt. Warum auch nicht. Du hast gesagt, man müsse sich zwischen das Gute und das Böse stellen und …«
    Rettger gestikulierte wild mit den Armen. »Ja, ja! Das schon, aber, meine Güte, nimmst du alles ernst, was man zu dir sagt?«
    »Sollte ich das nicht?«
    »Himmel noch mal, du kannst dich nicht einfach in einen Streit zwischen zwei Rittknappen einmischen! Ein Rittknappe beschützt keinen anderen Rittknappen, so etwas ist einfach unmöglich!«
    »Warum denn?«
    »Warum? Das ist einfach so! Jeder muss stark genug sein um sich selbst zur Wehr setzen zu können. Oh, Barmherziger, wenn Lortfelt davon Wind bekommt! Wer war der Andere? Der, gegen den du angetreten bist?«
    »Ein Junge namens Gregear.«
    Diesmal verschluckte Rettger sich. Mjir musste ihm auf den Rücken klopfen, und tat dies, allerdings sehr viel sanfter, als er es von seinem Vater gelernt hatte.»Gre-Gregear? Der Stärkste des Jahrgangs? Lortfelts Primus? Was hast du mit ihm angestellt, sag schon?«
    Mjir schaute etwas verlegen drein. »Ich habe ihn gegen die Wand geworfen«, murmelte er. »Aber aus Versehen«, fügte er hastig hinzu.
    » Aus Versehen ? Hilf mir, irgendjemand. Ich unterhalte mich mit einem Fünfzehnjährigen, der einen drei Jahre Älteren aus Versehen an die Wand schmeißt … hoffentlich wache ich morgen aus diesem Traum auf. Bitte ohne Kater. Hör mir gut zu, Mjir! Ich glaube kaum, dass Gregear sehr daran interessiert sein wird, dass sich diese Geschichte verbreitet. Aber auch du und dieser Lenrik dürft das alles keinesfalls irgendjemand anderem erzählen! Der Schwertmeister ist ohnehin schon wütend auf dich wegen deiner Weigerung zu kämpfen. Er hat sein ganzes Leben lang damit verbracht Jungen das Kämpfen beizubringen, und einer, der sich dem widersetzt … das ist wie wenn ein Imker plötzlich von seinen eigenen Bienen angefallen wird! Wenn du dich jetzt als der beste Kämpfer von allen entpuppst ohne je von ihm unterwiesen worden zu sein und er dann noch erfährt, dass du dich in einen Streit zwischen zwei deiner Kameraden eingemischt hast, wird er dir dein Leben zur Hölle machen! Also halte dich besser zurück, ja? Gegen die Mauer geworfen, gütiger Himmel!«
    Doch Mjir war es egal, was der Schwertmeister vielleicht mit ihm anstellen würde: Er hatte einen Freund gefunden. Und dieser hatte ihm noch keinen einzigen Stein an den Kopf gekickt.
    Lenrik und Mjir durchstreiften nun

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