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Dämonisches Tattoo

Dämonisches Tattoo

Titel: Dämonisches Tattoo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Melzer
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zu verlieren. Schließlich waren sie an den größten Menschentrauben vorbei.
    Hinter ihm erreichte Frank das obere Ende der Treppen. Chase sah, wie er kurz stehen blieb, um sich einen Überblick zu verschaffen, ehe er ihnen nach unten folgte.
    »Einsteigen!« Er schob Kate vor sich in den letzten Waggon. Nach dem kühlen Bahnsteig war es im Zug heiß und stickig. Dicht an der Tür blieb Chase stehen und spähte nach draußen. Der Schweiß lief ihm über Gesicht und Rücken, ihm juckte die Kopfhaut unter der Baseballkappe, doch sosehr er versucht war, sie abzunehmen, wusste er auch, dass er sich das nicht erlauben konnte. Zu viele Menschen kannten sein Gesicht aus dem Fernsehen und den Zeitungen.
    Nachdem Frank noch nicht auf dem Bahnsteig zu sehen war, wandte er sich Kate zu.
    »Verflucht, was hast du hier zu suchen?« Er war noch immer schockiert, dass sie ihm gefolgt war. Wenn es zu einem Schusswechsel gekommen wäre und sie mittendrin …
    »Ich habe mir Sorgen gemacht«, sagte sie atemlos.
    »Um mich?«
    »Nein, um Munarez. Natürlich um dich!«
    Wieder sah er nach draußen, wo Frank gerade das Ende der Treppe erreichte und den Bahnsteig entlanghetzte. Die Pistole hielt er unter dem Sakko verborgen. Als das Signal zum Türenschließen erklang, sprang er in den nächsten Wagen. Chase verpasste Kate einen Stoß, der sie durch die Tür auf den Bahnsteig hinaustaumeln ließ, und folgte ihr mit einem Satz. Hinter ihm schlossen sich die Türen mit einem dumpfen Knall.
    Frank riss und rüttelte am Türhebel und versuchte ebenfalls herauszukommen, doch der Fahrer hatte bereits die Verriegelung aktiviert. Da half es ihm auch nichts, gegen die Scheibe zu schlagen. Er konnte nur zusehen, wie sich der Zug in Bewegung setzte und sich immer weiter entfernte, bis er im Tunnel verschwunden war.
    Am anderen Ende des Bahnsteigs entdeckte Chase Detective Munarez. Sie war am Fuß der Rolltreppen stehen geblieben und sah ihn an. Ein langer, nachdenklicher Blick. Schließlich hob sie die Hand ans Ohr, ihre Finger die Imitation eines Handys. »Rufen Sie mich an!«, formten ihre Lippen. Dann machte sie kehrt und verließ den Bahnsteig auf demselben Weg, den sie gekommen war.

25
    Scheiße, er war so dicht dran gewesen!
    An der nächsten Haltestelle stürmte Frank aus der UBahn, hinüber zum anderen Bahnsteig und stieg in einen Zug, der ihn zur Pentagon City Mall zurückbrachte. Nicht dass er sich Hoffnungen machte, Chase dort noch zu finden, aber er musste mit Munarez sprechen, um sicherzugehen, dass sie nicht an ihm zweifelte.
    Warum konnte zur Abwechslung nicht einmal alles nach Plan verlaufen? Ihm hatten nur noch zwei Schritte und ein sauberer Schuss gefehlt, dann wäre der Killer tot gewesen – ebenso wie Chase Ryan. Das verdammte Weibsstück hatte seine Pläne durchkreuzt. Sie sah jetzt anders aus, sodass es eine Weile gedauert hatte, bis er in ihr die Reporterin erkannt hatte, die sie war. Dass ausgerechnet sie Chase half, fand er erstaunlich. Sichtlich hatte er sie nach der Entführung mit seinen Psychotricks dazu gebracht, sich auf seine Seite zu schlagen.
    Detective Munarez und ihre Kollegen waren noch vor der Mall. Munarez hing wieder am Telefon. Als sie Frank kommen sah, beendete sie das Gespräch.
    Er warf einen Blick in den Streifenwagen, doch die Rücksitzbank war leer. Auch die anderen Wagen boten dasselbe Bild. Verflucht! Chase und das Weib mussten einen der Fußgängertunnels benutzt und Munarez abgehängt haben.
    »Sie haben ihn verloren.«
    »Sie doch auch«, schoss die Polizistin zurück. Ihre Augen sprühten zornige mexikanische Funken. »Was haben Sie überhaupt hier zu suchen?«
    »Ich weiß, dass Sie mich nicht dabeihaben wollten«, versuchte er die Wogen zu glätten, um ihr Vertrauen nicht zu verlieren. »Aber ich kenne Chase besser als jeder andere und ich wusste, dass er sich nicht einfach verhaften lassen würde. Dass ich recht hatte, ist mir klar geworden, als ich seine Komplizin in der Mall sah.«
    Es war eine glatte Lüge. Er hatte nicht einmal geahnt, dass Lombardi tatsächlich in der Nähe war. Sie hatte ihm lediglich als Ausrede gedient, um die Cops von Chase fortzulocken. »So wie es aussieht, ist sie den Kollegen durchs Netz gegangen und hat es geschafft, sich zum Streifenwagen zu schleichen.« Er ballte die Fäuste und setzte eine Miene auf, von der er hoffte, dass sie nach Selbstvorwürfen aussah. »Verdammt, ich habe es nicht bemerkt! Ich hätte es ahnen müssen, doch als ich sie gesehen habe,

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