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Dämonisches Tattoo

Dämonisches Tattoo

Titel: Dämonisches Tattoo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Melzer
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seiner Tinte zu rühren. Er drückte den Inhalt einer Kanüle in das Gefäß, dessen zähes Rot bei Chase keinen Zweifel aufkommen ließ, dass es sich dabei um sein eigenes Blut handelte, und vermengte es sorgfältig mit dem Rest der Mischung, ehe er eine Handvoll Fäden aus einer Lederhülle nahm und diese in die Tinte legte. »Durch das Blut des Täters nimmt der Jäger die Witterung auf und schafft eine Verbindung zwischen ihm und Ihnen, Agent Ryan. Auf diese Weise werden Sie ihn finden.«
    Er stellte einen metallenen Dreifuß auf den Tresen, in dessen Mulde er eine der Schalen hängte, die er zuvor mit Kräutern befüllt hatte, schob die Kerze darunter und machte sich daran, dünne Räucherstäbchen in Halterungen zu stecken. Eine Tätowiermaschine war nirgendwo zu sehen.
    »Hast du eine Vorstellung davon, welche Vorwürfe ich mir angesichts Dianas Tod mache?« Frank stellte sich wieder vor den Stuhl und versperrte Chase die Sicht auf den Indianer. »Ich war so arrogant! Ich dachte wirklich, ich könnte ihn mit meinen Aussagen hinter dem Ofen hervorlocken, ohne dass es irgendwelche Konsequenzen hätte.« Seine Stimme kippte und einen Moment schwieg er, ehe er leiser fortfuhr: »Wusstest du, dass wir eine Familie gründen wollten? Sobald sie schwanger geworden wäre, hätte ich mich in den Innendienst versetzen lassen, weg von den gefährlichen Einsätzen.«
    »Du arbeitest seit über zehn Jahren für das FBI«, begann Chase beschwörend. »Glaubst du wirklich, dass es keinen anderen Weg gibt, diesen Kerl zu fassen, als mir gegen meinen Willen ein Tattoo zu verpassen? Merkst du denn gar nicht, wie lächerlich das ist? Einen gesuchten Mörder mithilfe eines Tattoos zu finden! Ein blödes Hautbildchen, Frank!« Ein Blick in die Augen seines früheren Partners genügte, um zu erkennen, dass er ihn nicht erreichte. Franks Leben war ein Scherbenhaufen, das nur noch einen einzigen Zweck verfolgte: den Mann zu fassen, der ihm das angetan hatte.
    Chase wusste nicht, ob er – wäre er in dieser Situation – mit demselben Wahn reagiert hätte, den Frank an den Tag legte. Er hoffte, dass er das nie herausfinden musste. Die Hilflosigkeit jedoch, die nicht nur von den Fesseln herrührte, sondern auch von der Tatsache, dass es ihm nicht gelang, an Franks Vernunft zu appellieren, machte ihn verrückt.
    Quinn riss ein Streichholz an und entzündete damit den Docht der Kerze. Schwefelgeruch breitete sich im Raum aus. All die Tiegel und Töpfchen, selbst die Kerze, sahen auf ihre Art antiquiert aus und standen in krassem Gegensatz zu der modernen Tube, die der Indianer jetzt aus seinem Beutel zog. »Ich bin so weit.«
    Als wären seine Worte das vereinbarte Zeichen, packte Frank Chase’ Hemd und riss es auf. Nähte ächzten, Knöpfe sprangen ab und fielen zu Boden.
    »Hey, ich mochte dieses Hemd!«
    »Du wirst es nicht vermissen.« Statt ihm das Hemd vollständig auszuziehen, zog Frank es nur weit genug zurück, um Chase’ Nacken und Schultern freizulegen. Das Gefühl, ausgeliefert zu sein, überkam ihn mit derartiger Wucht, dass er erneut an seinen Fesseln zerrte, diesmal heftiger. Er hörte erst auf, als Frank ihn an den Armen packte und seine Daumen in die Nervenbahnen bohrte, bis seine Finger taub wurden. Ein Hoch auf das Nahkampftraining!
    Quinn kam um den Tresen herum und öffnete die Tube. »Das ist eine Lidocain-Salbe«, erklärte er, während er die kühle Paste auf Chase’ Schulter zu verteilen begann. »Sie wird die Nervenzellen unter Ihrer Haut – und damit den Schmerz – ein wenig betäuben.«
    Ein wenig?
»Ich dachte, diese Maschinen verursachen kaum Schmerzen.«
    »Rituale haben viel mit Tradition zu tun, Agent Ryan. Eine Tätowiermaschine nicht. Wir machen das auf die althergebrachte Art meines Volkes.«
    »Und die wäre?«
    »Während des Rituals werde ich gefärbte Fäden mit einer Nadel unter ihrer Haut durchziehen, bis die Farbe das gewünschte Muster hinterlässt.« Er schraubte die Tube zu und warf sie auf die Couch, bevor er zum Tresen zurückkehrte und eine Nadel von der Länge eines halben Daumens über der Kerzenflamme erhitzte. Aus der Schale darüber stieg weißer Rauch in die Luft und erfüllte den Raum mit dem Geruch verschiedener Kräuter, unter den sich noch ein anderes, schärferes Aroma mischte.
    »Worauf warten Sie noch, Mr Quinn?«
    »Die Salbe braucht ein paar Minuten, bis die Wirkung einsetzt.«
    Frank schüttelte den Kopf. »Kein Warten mehr. Fangen Sie an!«
    Der Indianer kniff die

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