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Dämonisches Tattoo

Dämonisches Tattoo

Titel: Dämonisches Tattoo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Melzer
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mit jedem Atemzug undurchdringlicher. Früher hatten sie oft zusammengesessen, Bier getrunken und schweigend ihren Gedanken nachgehangen. Doch damals waren sie mit sich und der Welt im Reinen gewesen. Es hatte keine Notwendigkeit bestanden, zu sprechen.
    »Warum Richmond?«, durchbrach Chase die Stille, ehe sie sich noch weiter ausbreiten konnte.
    Franks Miene verfinsterte sich. Er hatte sich im Sessel zurückgelehnt, das Glas in der Hand, und starrte mit demselben abwesenden Blick an die Decke, den Chase während der vergangenen Wochen oft an ihm gesehen hatte. »In Washington erinnert mich alles an sie.« Die Worte kamen leise und so zögernd, als würde er versuchen, sie in dem Augenblick, in dem er sie aussprach, wieder zurückzunehmen. »Selbst Quantico und die umliegenden Orte sind noch zu nah dran.« Er wischte das Kondenswasser von seinem Glas, ehe er fortfuhr: »Wenn wir diesen Mistkerl haben, werde ich mich versetzen lassen, vielleicht an die Westküste, auf jeden Fall weit genug weg von D. C. und jedem anderen Ort, an dem ich mit Diana gewesen bin.«
    Chase warf sich zwei Aspirin ein und bat Frank das Fenster zu öffnen. Trotzdem wollte das schwummerige Gefühl nicht mehr weichen, dafür hatte er die Farbdämpfe schon zu lange eingeatmet. Allmählich wurde ihm übel. »Ich weiß, dass du dabei sein willst, wenn sie ihn schnappen«, begann er vorsichtig. »Aber warum quälst du dich damit? Du bist nicht in die Ermittlungen involviert, stell deinen Versetzungsantrag und lass dich beurlauben, bis er bewilligt wird. Nimm dir die Zeit, um alles zu verarbeiten.« Er leerte sein Bier und widersprach nicht, als Frank in die Küche ging, um ihm ein frisches aus dem Kühlschrank zu holen.
    Mittlerweile war es dunkel geworden. Frank schaltete die Stehlampe neben der Couch ein und blinzelte gegen das Licht an, das sich wie Flammen in seinen Augen spiegelte. »Ich kann nicht einfach gehen und so tun, als wäre nichts gewesen, Chase.«
    »Das verlangt auch niemand von dir. Ich weiß, dass das nicht einfach ist und dass du nicht hören willst, was ich dir sage, aber du weißt nur zu gut, dass ich recht habe.« Er suchte Franks Blick und nagelte ihn fest. »Und früher oder später wirst du dich damit auseinandersetzen müssen.«
    »Dianas Tod hat mich verändert«, räumte er ein. »An manchen Tagen fühlt es sich an, als wäre ich mit ihr gestorben. Allerdings habe ich auch einige Dinge gesagt, die mir im Nachhinein leidtun, und ich hätte dich nicht schlagen dürfen.« Er richtete sich auf, bis er gerade auf der Sitzkante des Sessels saß. »Aber ich merke auch, dass ich nicht einfach weitermachen kann wie bisher. Ich kann nicht tatenlos herumsitzen und zusehen, wie unsere Leute überhaupt nichts erreichen. Verdammt, Chase! Der Kerl hat heute wieder zugeschlagen und wir sind ihm keinen Schritt näher gekommen!«
    Er hat mich angerufen.
Die Worte lagen Chase auf der Zunge, doch er wollte Franks Besessenheit nicht noch weiter anstacheln. Er würde es ohnehin früh genug erfahren.
    »Im Augenblick hast du das Gefühl, dass es dir niemals wieder besser gehen wird – und das wird es auch nicht, wenn du nicht aufhörst, dich mit diesem Fall zu beschäftigen.« Frank setzte zum Widerspruch an, doch Chase ließ ihn nicht zu Wort kommen. »Du brauchst Abstand, Frank, sonst wirst du es nie schaffen.« Der Farbgeruch machte ihn verrückt! Er hatte das Gefühl, nicht mehr klar denken zu können, ganz zu schweigen davon, dass die Aspirin nichts gebracht hatten und sich das schmerzhafte Hämmern hinter seinen Schläfen immer weiter ausbreitete.
    »Ich werde auf jeden Fall weitermachen – ganz gleich, was du davon hältst.«
    Es dauerte einen Moment, bis er begriff, wovon Frank sprach. »Der Indianer?«
    »Ich habe bereits mit ihm gesprochen.«
    »Scheiße, Frank, du …« Chase wurde schwindlig und für einen Moment war ihm schwarz vor Augen.
    »Geht es dir nicht gut?«
    Er blinzelte. »Muss wohl an der Farbe liegen.«
    Zu seiner Überraschung schüttelte Frank den Kopf. »Es ist das Schlafmittel in deinem Bier. Sichtlich verträgst du mehr, als ich dachte. Das Zeug hätte dich schon nach dem ersten Glas aus den Schuhen hauen sollen.«
    Chase stemmte sich vom Sofa hoch und kam wankend zum Stehen. Durch die Bewegung in Schwung gebracht pumpte das Mittel nur noch schneller durch seinen Blutkreislauf. Was auch immer Frank vorhatte, er wollte nicht lange genug hier sein, um es herauszufinden. Taumelnd umrundete er den Tisch und wollte

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