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Daisy Goodwin

Daisy Goodwin

Titel: Daisy Goodwin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eine englische Liebe
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in die Augen, und Teddy wollte
sie so sehr küssen, dass er die Hände
hinter dem Rücken verschränken musste, um sie nicht an sich zu ziehen.
Vielleicht spürte Cora es, denn sie wich ein wenig zurück und sagte bestimmt:
«Komm, ich stelle dir meinen Mann vor, ehe der Prinz eintrifft.»
    Teddy folgte ihr zum Kamin, wo der
Herzog mit einem anderen Mann und einem rothaarigen Mädchen sprach, das er sich
erinnerte, auf dem Schiff gesehen zu haben. Kurz fragte er sich, ob der Herzog
sich sein Gesicht gemerkt hatte, aber dann dachte er, dass der Herzog Fremde
bestimmt gar nicht wahrnahm.
    Cora glitt zwischen ihnen hin und
her und stellte sie einander vor. Teddy konnte sehen, dass sie aufgeregt war,
was ihm gefiel. Er wollte irgendeine Bestätigung ihrer Vergangenheit, einen
Haarriss in ihrer adeligen Haltung.
    «Willkommen in Lulworth, Mr. Van Der
Leyden. Sind Sie zum ersten Mal in England?» Der Herzog sah ihn mit höflicher
Neugier an, offenbar erkannte er ihn nicht wieder. Der Herzog sah irgendwie
anders aus als der Mann, den er auf dem Deck der Berengaria hatte auf
und ab gehen sehen. Er wirkte lockerer, er wirkte, als fühle er sich wohl in
seiner Haut.
    «Nein, ich
habe vor achtzehn Monaten auf meinem Rückweg nach Amerika hier Station gemacht.
Ich glaube, wir sind sogar mit demselben Schiff gereist. Ich erinnere mich,
dass Ihr Name auf der Passagierliste stand.»
    Ivo kniff
leicht seine schwarzen Augen zusammen. «Wie schade, dass wir einander nicht
vorgestellt wurden, Sie hätten mir ja Coras sämtliche Geheimnisse verraten
können. Ich weiß schändlich wenig über ihr amerikanisches Leben.» Er sah Teddy
in die Augen, und Teddy zwang sich, nicht zu blinzeln. Der Herzog sah ihn
prüfend an, als wüsste er genau, welche Gefühle Teddy für seine Frau hegte.
Teddy stellte fest, dass er seinem Rivalen gegenüber eine Angriffsposition
einnahm; der Herzog war vielleicht einen Zoll größer als er, aber Teddy hatte
das Gefühl, der Stärkere zu sein.
    Cora, die den Wortwechsel genau
beobachtet hatte, ging dazwischen, ihre Hand fest um Teddys Handgelenk.
    «Wenn ich irgendwelche Geheimnisse
hätte, würde Teddy sie bestimmt niemals verraten. Wir Amerikaner sind die
Diskretion selbst.»
    «Ich weiß
nicht, ob das für alle Amerikaner gilt, Cora, aber für diesen mit Sicherheit»,
sagte Teddy.
    Cora fasste
seinen Arm noch fester. «Teddy, du musst jetzt unbedingt mit Mutter sprechen.
Du kannst es nicht länger aufschieben.»
    Teddy
nickte dem Herzog zu und sagte: «Es ist wohl kein Geheimnis, dass man
amerikanischen Mädchen gehorchen muss.»
    Der Herzog
zeigte amüsiert seine Zähne. «Meiner Erfahrung nach erwarten alle Frauen
Gehorsam.»
    Teddy ließ
sich zu Mrs. Cash führen, die ihn alles andere als begeistert ansah. Sie hasste
es, an ihren Unfall erinnert zu werden, und hatte Cora gesagt, dass sie Teddys
Erscheinen in Lulworth für äußerst geschmacklos hielt.
    «Wie geht
es Ihrer Mutter, Mr. Van Der Leyden, und Ihrer Schwester?» Sie drehte sich ein
wenig, damit Teddy ihre gute Seite sah.
    «Beiden
gut, danke, Ma'am, obwohl Sie sie vermutlich noch nach mir gesehen haben. Ich
bin jetzt seit über einem Jahr in Europa.»
    «O ja, ich
glaube, ich habe gehört, dass Sie in Paris waren – um zu malen.» Mrs. Cash
senkte ihre Stimme beim letzten Wort. Aber Teddy ließ sich nicht aus der Ruhe
bringen.
    «Ganz
richtig. Ich habe bei Menasche studiert.»
    «Und haben
Sie denn die Absicht, nach New York zurückzukehren, Mr. Van Der Leyden? Es
muss schwer für Ihre Mutter sein, ihren einzigen Sohn so weit weg zu wissen.»
    «Nun, ich
habe von der New York Public Library den Auftrag für ein Wandgemälde bekommen,
deshalb komme ich im Herbst zurück.»
    Cora
klatschte in die Hände. «Oh, Teddy, das ist ja groß artig. Das freut mich so.
Du wirst bestimmt etwas Wunderbares machen, das weiß ich. Was ist das Thema?»
    Teddy sah, dass sie sich aufrichtig
freute und dass dies ihrer Mutter nicht gefiel.
    «Ich habe mich noch nicht
entschieden. Es gab den Gedanken, den Persephone-Mythos zu malen. Ich wünschte
nur, ich hätte dich als Modell, Cora, du wärst genau die Richtige.»
    Teddy hatte es als Kompliment
gemeint, weshalb ihn Coras beunruhigtes Gesicht überraschte.
    «Wie schade, dass ich hier bin. In
einer öffentlichen Bibliothek unsterblich gemacht zu werden, das wäre
natürlich etwas.»
    Teddy wollte gerade vorschlagen,
dass er auch nach Skizzen malen könnte, als er scharfes Einatmen und
raschelnde Röcke hörte und

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