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Daisy Goodwin

Daisy Goodwin

Titel: Daisy Goodwin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eine englische Liebe
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über ihr Gesicht
strich.
    Wind? Cora bewegte den Kopf. Sie
bemerkte, dass sie auf dem Boden lag. Der Atem, der ihre Wange kitzelte, kam
von einem Pferd, ihrem Pferd, glaubte sie, das schnaubte und ungeduldig mit
den Hufen scharrte. Das Geräusch erinnerte Cora an etwas anderes, einen anderen
Laut, den sie gehört hatte, aber nicht einordnen konnte. Sie fühlte sich
benebelt, warum lag sie auf dem Boden? Sie sah einen dunklen Umriss neben
sich. Ein Eimer – nein, es war ein Hut. Cora versuchte, ihre Hand
auszustrecken, aber es war zu anstrengend. Sie schloss die Augen, schlug sie
aber sofort wieder auf. Sie durfte nicht einschlafen, es gab etwas, an das sie
sich erinnern musste. Das Pferd wieherte. Es hatte etwas mit einem Spiel zu
tun, wie hatte Mrs. Lincoln das Spiel genossen. Lincoln war der Name des
Pferdes, ihres Pferdes. Aber warum lag sie auf dem Boden? Was war
dieses Geräusch, das sie im Geiste hörte? Sie konnte es nicht greifen, es entglitt
ihr immer wieder. Und da waren andere Dinge – eine Flammenkrone, ein Gesicht,
das sie hinter einem Schleier nicht erkennen konnte, ein Kuss, der kein Kuss
war, ein nur zur Hälfte sichtbarer Fuchs. Und dann eine Stimme.
    «Können Sie mich hören?»
    War das eine wirkliche Stimme oder
nur Teil des Durcheinanders in ihrem Kopf?
    «Sind Sie verletzt? Kann ich Ihnen helfen?»
    Cora versuchte die Stimme zu finden,
und dann beugte sich etwas über sie – ein Gesicht, nicht der Fuchs-Mann, jemand
anders. Seine Augen sahen sie an, suchten etwas, schien ihr, aber dann sagte er
wieder etwas.
    «Hören Sie mich? Sie sind vom Pferd gefallen.
Können Sie sich bewegen?»
    Sie lächelte den Mann an, der jung
war, wie sie jetzt sah. Er lächelte zurück. Ein erleichtertes Lächeln.
    «Oh, Gott sei Dank, Sie sind am
Leben. Als ich Sie sah, dachte ich einen Moment lang, dass Sie ... Kommen Sie,
lassen Sie mich Ihnen helfen.» Er schob seinen Arm unter Coras Rücken und
half ihr, sich aufzusetzen.
    «Das hier», sagte sie, «ist aber
nicht mein Land. Ich sollte nicht hier sein. Ich bin Amerikanerin.» Sie wusste
nicht, warum, aber aus irgendeinem Grund war es sehr wichtig, das jetzt zu
sagen. Es gab etwas, für das sie nicht gehalten werden wollte, so viel wusste
sie. Der junge Mann nickte bestätigend.
    «Nein, das stimmt, dies ist mein
Land. Es ist mein Wald, mein Land. Meine Familie lebt hier seit siebenhundert
Jahren. Aber Sie sind höchst willkommen, Miss ...?»
    «Cash. Ich bin Cora Cash.
Ich bin sehr reich.
Mein Ver mögen ist mit Mehl gemacht worden. Mehl, aus dem man Brot macht. Brot
ist Leben, wissen Sie? Möchten Sie mich küssen? Die meisten Männer wollen das,
aber ich bin einfach zu reich.» Und dann spürte sie, wie die Dunkelheit sie
wieder überkam, und ehe der junge Mann antworten konnte, verlor sie in seinen
Armen das Bewusstsein.

KAPITEL 4

    Ein amerikanisches Mädchen
    Als Cora dieses Mal die Augen aufschlug,
sah sie einen hölzernen Engel, der sie ausdruckslos anblickte. Sie befand sich
in einem Bett, einem Bett mit Baldachin und Vorhängen. Sie war klaren, wenn
auch schmerzenden Kopfes erwacht. Sie war Cora Cash, sie war vom Pferd gefallen
und befand sich jetzt wo? Und trug was? Sie gab einen entsetzten kleinen Schrei
von sich, und plötzlich brach um sie herum hastige Bewegung aus, und mehrere
Köpfe beugten sich über sie, männliche wie weibliche.
    «Miss Cash – Sie sind Miss Cash,
denke ich», sagte eine Stimme, die sie erkannte. Es war der Mann aus dem Wald.
Dort war etwas geschehen. Aber was? Da waren Dinge, die sie fast fühlen,
Geräusche, die sie fast hören, Formen, die sie fast erkennen konnte, aber sie
lagen hinter einem Schleier, den sie nicht durchdringen konnte. Es fuchste sie
– da war etwas Wichtiges gewesen, wenn sie sich doch nur erinnern könnte!
    «Miss Cash
aus Amerika, glaube ich», sagte dieselbe Stimme mit einem Unterton, der Cora
leicht beunruhigte. Dieser Mann mit den dunklen Haaren und den klaren braunen
Augen schien sehr gut informiert zu sein, und warum lächelte er?
    «Ich habe
Sie im Paradise Wood auf dem Boden liegend gefunden. Ich habe Sie
hierhergebracht und den Doktor gerufen.»
    «Aber woher
kennen Sie meinen Namen?», fragte Cora. «Erinnern Sie sich denn gar nicht an
unsere Unterhaltung?» Der Mann neckte sie, aber warum?
    «Nein, ich
weiß nichts mehr, seit ich heute Morgen ausgeritten bin – in jedem Fall
nichts, das einen Sinn ergäbe. An Ihr Gesicht erinnere ich mich, das ist aber
auch alles. Warum bin ich

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