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Daisy Goodwin

Daisy Goodwin

Titel: Daisy Goodwin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eine englische Liebe
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würden.»
Er wandte sich Mrs. Cash und der doppelten Herzogin zu, deutete eine
Verbeugung an und entfernte sich dann mit langen Schritten von der Präzision
eines Metronoms über den steinernen Fußboden.
    Teddy betrachtete das Profil von
Charlotte Beauchamp. Wie würde sie auf das reagieren, was geschehen war? Einen
Moment später drehte sie sich um, und er bekam die AntWort auf diese Frage – sie lächelte,
und im Gegensatz zum Lächeln des Herzogs schien ihres von aufrichtiger Freude
zu zeugen.
    Sie glitt auf ihn zu. «Ich gebe zu,
ich stehe in Ihrer Schuld, Mr. Van Der Leyden. Ich weiß, es ist treulos, aber Odo
hat es verdient. Wenn er etwas getrunken hat, ist er schockierend. Es würde mir
ja nichts ausmachen, wenn er rührselig würde, aber er wird schlicht böse. Arme
Cora. Ich werde Odo morgen zu Kreuze kriechen lassen – falls er es wagt, sein
Gesicht zu zeigen.» Und sie legte leicht ihre Hand auf Teddys Arm, um zu
zeigen, dass sie alle miteinander verbunden waren, ob es ihnen gefiel oder
nicht.
    Teddy war beeindruckt von ihrer
Bravour. Er sah zu Mrs. Cash und der doppelten Herzogin, um zu sehen, ob sie
Charlotte angehen würden, aber beide Frauen wirkten erleichtert, dass die
Ordnung wiederhergestellt war.
    Teddy machte eine kleine Verbeugung,
um seiner Bewunderung ihrer Vorstellung Ausdruck zu verleihen, und gab einem
der Diener ein Zeichen, damit er ihm einen Drink brachte. Der Mann brachte ihm
einen großen Schwenker mit Brandy. Er hob das Glas, als er Mr. Cash auf sich
zukommen sah.
    «Gut gemacht, Teddy. Dieser Unhold
hat bekommen, was er verdient. Ich hätte ihn selbst verprügelt, aber das würde
mir meine Frau nie verzeihen.» Er zuckte mit den Schultern, um ihm zu bedeuten,
dass er seiner Frau hilflos ausgeliefert war.
    Teddy trank den Brandy aus.
    «War mir ein Vergnügen.» Er
betrachtete das gutaussehende, fügsame Gesicht des älteren Mannes und spürte
eine Welle von Wut und Verachtung in sich aufsteigen. Alle, die hier versammelt
waren, würden tun, als wäre nichts pas siert, sie würden die Unannehmlichkeit
hinter sich lassen und heiter weitermachen, wie Schwäne, die über schmutziges
Wasser schwammen. Und Cora würde keine Wahl haben, als mit ihnen zu schwimmen,
ohne nach unten zu sehen. Er stellte das Glas ab, aber er verfehlte den Tisch,
und es fiel klirrend zu Boden.
    Er blickte in die Gesichter, die
sich der Quelle des Lärms zugewandt hatten.
    «Ich glaube, ich hatte genug», sagte
er.

KAPITEL 26

    Niemals nach
unten sehen
    Die Nachricht von Odos Ausbruch
erreichte das Dienstbotenzimmer, ehe Cora und der Prinz beim Gartenhaus
angekommen waren. Der Diener war so angefüllt mit seinen Neuigkeiten, dass er
vergaß, das schwere Silbertablett abzustellen, und mit dem beladenen Tablett
dastand, während er erzählte, was oben geschehen war. Die höheren Bediensteten
nahmen ihren Nachtisch in Mrs. Softleys Zimmer ein und verpassten deshalb
diesen ersten Bericht, aber sie hörten davon, sobald das Mädchen ihnen den
Biskuitkuchen und Madeira hereinbrachte.
    «... Und
die neue Herzogin stand die ganze Zeit einfach da, bis Seine Hoheit kam und sie
mit in den Garten genommen hat. Was, glauben Sie, wird jetzt passieren, Mrs.
Softley?», sagte das Mädchen atemlos.
    Die Hausdame goss den Madeira in
kleine geschliffene Gläser und sagte dann: «Das reicht, Mabel. Du weißt, ich
dulde nicht, dass im Dienstbotenzimmer getratscht wird. Geh wieder an die
Arbeit.» Aber als Mabel verschwunden war, sagte sie: «Ich habe ja schon immer
gesagt, dass Sir Odo Beauchamp ein verkommenes Subjekt ist. Sie hätte ihn nie
heiraten sollen. Solche Männer bessern sich nicht.» Sie sah Bertha an, die
neben Lady Beauchamps Zofe saß. «Sie gehen besser hoch, Miss Jackson, und Sie
auch, Miss Beauchamp. Ich habe etwas Riechsalz in meinem Schrank, falls Sie es
brauchen.»
    Widerstrebend
stand Bertha auf; sie wusste, dass sie weggeschickt wurde, damit die
Bediensteten aus Lulworth sich ungestört unterhalten konnten. Sie versuchte,
Jims Blick auf sich zu ziehen. Doch er sah auf seine Hände. Sie ging, so langsam
sie konnte, hinaus, aber er sah die ganze Zeit nicht auf. Sie blieb noch im
Korridor und sagte dem anderen Mädchen, dass sie aus dem Wäschezimmer ein neues
Nachthemd holen wollte. Sie behielt das lange Band mit den Glocken im Auge, das
über der Tür hing; wenn Miss Cora klingelte, würde sie hochgehen, aber vorher
wollte sie mit Jim sprechen.
    Endlich kam er den Flur herunter,
mit Bugler. Der Butler

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