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Daisy Goodwin

Daisy Goodwin

Titel: Daisy Goodwin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eine englische Liebe
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Familie, L'Hindorelle, war eine der schönsten am
Chesapeake.»
    «Zweihundert Jahre, mir war gar
nicht klar, dass die Amerikaner eine so lange Geschichte haben», sagte der Herzog,
aber ehe Mrs. Cash antworten konnte, fiel der Geistliche ein: « War, Mrs.
Cash?»
    «Sherman hat sie dem Erdboden
gleichgemacht. Ich glaube, mein Vater war danach nie wieder ganz bei Verstand.»
    «Wie grausam», murmelte der Herzog.
    «Es ist nur Gottes Gnade zu
verdanken, dass Lulworth im siebzehnten Jahrhundert ein ähnliches Schicksal
erspart blieb, Euer Gnaden», sagte Pater Oliver ernst. «Bedenken Sie, was
Cromwells Armeen mit Corfe Castle gemacht haben, nur zwanzig Meilen von hier.
Sie hätten so leicht bis an die Küste marschieren können. Tatsächlich ist es
verwunderlich, dass sie es nicht getan haben, da der Zweite Herzog ein enger
Freund des Königs war. Aber wie so viele Familien stand sie mit jedem Fuß in
einem Lager. Ihr Namenspatron, Lord Ivo, der jüngere Sohn des Herzogs, war in
der Protektorenarmee. Er muss der Grund dafür gewesen sein, dass Cromwell
nicht nach Süden gezogen ist. Welch ein Glück.»
    «In der Tat», sagte der Herzog
leidenschaftslos. Mrs. Cash sah ihn überrascht an.
    «Aber ohne
jemals den wahren Glauben aufzugeben, Euer Gnaden», sagte Pater Oliver
salbungsvoll. «Die Maltravers sind eine der sehr wenigen aristokratischen
Familien, die für sich in Anspruch nehmen können, der heiligen Mutter Kirche
seit dem normannischen Eroberungszug ungebrochen die Treue gehalten zu haben.
Für einen Konvertiten wie mich ist das eine außergewöhnliche Leistung. Sie,
Euer Gnaden, sind, wenn ich das so sagen darf, das Glied, das die lebende
Verbindung zu früheren Zeiten bildet, als das ganze Land im selben Glauben
vereint war.» Der Geistliche faltete bei diesem letzten Satz die Hände, als
spräche er einen Segen.
    Der Herzog
schob mit einem Anflug von Ungeduld seinen Teller von sich und wandte sich
Mrs. Cash zu. «Sie müssen Pater Oliver seinen Enthusiasmus verzeihen, Mrs.
Cash. Ihm liegt der Gegenstand seiner Nachforschungen sehr am Herzen.»
    «Oh, ich verstehe das. Da, wo ich
herkomme, haben wir große Achtung vor der Familiengeschichte, selbst wenn unsere Geschichte nicht so weit
zurückreicht wie Ihre.» Sie hob ihr Kinn etwas, als sie das sagte, und zum
ersten Mal sah ihr der Herzog in die Augen. Sie sah ihn kühl an. Er mochte
seinen Vorfahren ja zwiespältig gegenüberstehen, bei ihr aber war das anders.
Es hatte ihr gar nicht gefallen, wie er die stolze Geschichte ihrer Familie als
koloniale Überheblichkeit abgetan hatte.
    Der Herzog bemerkte ihren
verärgerten Gesichtsausdruck und lächelte sie an, ein charmantes Lächeln, das
ihn viel jünger wirken ließ. «Mein Vater hat sich immer als ein Glied in der
Kette bezeichnet. Wir haben wohl alle unsere Ketten, Mrs. Cash.»
    Mrs. Cash nickte würdevoll. «In der
Tat, Herzog. Und jetzt entschuldigen Sie mich bitte, ich muss nach Cora sehen.»
Sie erhob sich, und auch die Männer standen auf. Der Herzog trat zur Tür und
öffnete sie für sie. «Ich hoffe, Miss Cash wird bald in der Lage sein, sich uns
hier unten anzuschließen. Ich freue mich darauf, sie besser kennenzulernen.»
Er klang aufrichtig, und Mrs. Cash nickte ihm noch einmal zu. Vielleicht hatte
er doch Interesse an ihrer Tochter.
    «Cora ist kein Mädchen, das auch nur
einen Moment länger im Bett bleibt, als sie muss. Aber ich werde entscheiden,
wann sie bereit ist aufzustehen.» Nachdem sie ihre mütterlichen Rechte geltend
gemacht hatte, ging sie am Herzog vorbei und auf die große Treppe zu.
    Auf ihrem Weg in Coras Zimmer kam
Mrs. Cash an einer Reihe von Bildern vorbei, die die Familie Maltravers zeigten.
Sie blieb vor dem zweiten Herzog stehen, der in prächtigen blauen Satin
gekleidet war; lange dunkle Locken fielen über seinen Spitzenkragen. Ein
großartiger Damastvorhang rahmte ihn ein, und hinter ihm waren die Befestigungsmauern
von Lulworth zu sehen. Zu seinen Füßen lagen auf seidenen Kissen mit goldenen
Troddeln zwei kleine braune Hunde. Er wirkte melancholisch, seine Augen waren
etwas zu feucht und die Lippen für Mrs. Cashs Geschmack etwas zu voll, aber der
Mann auf dem Gemälde hatte einen Gesichtsausdruck, den Mrs. Cash gut kannte:
den vollkommenen Gleichmut, den ererbter Besitz mit sich brachte. Es war
etwas, das sie in New York selten sah, aber sie erkannte es sofort. Sie wusste,
dass dies nichts war, was man mit Geld erwerben konnte, wie ihren Spiegelsaal
oder die mit

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