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Daisy Goodwin

Daisy Goodwin

Titel: Daisy Goodwin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eine englische Liebe
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Pelzen gar nicht zu
reden: Mrs. Cash hatte für Cora einen Zobel bestellt, der einem Mantel
nachempfunden war, den die Großherzogin Sophia in Paris getragen hatte. Er war
so schwer, dass er wirklich nur im Sitzen getragen werden konnte. Bertha erinnerte
sich an die feuchte Kälte, die in Lulworth herrschte, und dachte, dass Cora für
diesen Mantel dankbar sein würde, und für all die anderen Stolen, pelzbesetzten
Umhänge, Muffs und Mäntel, die eine Herzogin Mrs. Cashs Meinung nach dringend
benötigte.
    Mrs. Cash
hatte auch Kleider für Coras Besuche bei Hofe ordern wollen, aber als sie das
in einem Brief an die doppelte Herzogin erwähnte, hatte jene geantwortet, dass man
solche Kleider nicht kaufte, sondern erbte. Mrs. Cash, die fürchtete, dass die
Kleider, die man in Lulworth erbte, genauso muffig und feucht rochen wie alles
andere dort, hatte versucht zu widersprechen, aber Mrs. Wyndham hatte sie
beiseitegenommen und ihr gesagt, dass Feuchtigkeit und Muffigkeit in
Adelskreisen hoch geschätzt würden, da dies zeigte, dass der Titel schon sehr
alt war. Nur Menschen, deren Titel jüngeren Ursprungs war, trugen neue
Kleider. Mrs. Cash hatte sich umstimmen lassen, aber sie verstand immer noch
nicht, warum die Briten es mochten, wenn die Dinge schäbig waren. Es hatte
Wochen gedauert, ehe sie Wareham davon überzeugt hatte, Cora in Lulworth ein
angemessenes Badezimmer einzubauen. Er hatte wohl angenommen, dass eine Herzogin
sich ruhig in einer Sitzbadewanne aus Kupfer vor dem Feuer waschen könne.
Bertha hatte die ganze Geschichte mit angehört, als Mrs. Cash Cora ihr Herz
ausgeschüttet hatte. Cora hatte über ihre Mutter gelacht, weil sie eine so
amerikanische Leidenschaft für den Fortschritt an den Tag legte, aber Bertha
wusste, dass ihre Herrin insgeheim erleichtert war. Cora liebte das Romantische
an Lulworth, aber Bertha hatte gesehen, wie sie gezittert hatte, als sie in
einem tief ausgeschnittenen Abendkleid nach unten gegangen war, und sie hatte
ihren Blick gesehen, als sie auf der Innenseite der Fenster in ihrem
Schlafzimmer Eis entdeckt hatte.
    In Coras hiesigem Schlafzimmer war
es angenehm warm. Als das Haus der Cashs erbaut worden war, war das neueste
Dampfheizungssystem installiert worden. Sogar die Schlafzimmer der Dienstboten
waren beheizt. Bertha dachte an ihre zugige Dachkammer in Lulworth und fragte
sich nicht zum ersten Mal, ob es wirklich ihr Schicksal war, in England zu
leben, aber dann dachte sie an Jim und ihren Abend in den Stallungen von Sutton
Veney. Er hatte ihr einmal nach Lulworth geschrieben. Es war kein langer Brief
gewesen, aber es war der erste Liebesbrief, den Bertha jemals bekommen hatte,
und sie hatte ihn um die schwarze Perle gelegt und ihn so überall mit
hingenommen.
    Cora las wieder laut. Sie war
fasziniert von dem, was die Zeitungen über ihre Hochzeit schrieben. Öffentlich
schickte es sich ganz und gar nicht, zuzugeben, dass man diese Skandalblättchen
las, aber wenn sie für sich war, verschlang Cora sie geradezu.
    «In Town Topics sind mehrere Seiten
über die Hochzeit. Sie schreiben, ich hätte in ganz New York gebrochene Herzen zurückgelassen,
als ich nach Europa abgereist bin, und dass meine Heirat die New Yorker
Gesellschaft um einen ihrer hellsten Sterne berauben wird. 'Wie bedauerlich,
dass eine der schwersten Erbinnen, die wir
jemals hervorgebracht haben, ihre Gaben und ihr Vermögen
einem baufälligen englischen Schloss zugutekommen lässt, statt ihre Schönheit und ihren
Reichtum einem ihrer Landsleute zuteilwerden zu lassen. Town Topics ist zu
Ohren gekommen, dass Newport im letzten Sommer nur darauf wartete, dass Miss
Cash eine patriotischere Verbindung verkünden würde. Wir können nur vermuten,
dass die stets nach Höherem strebende Mrs. Cash für den Sinneswandel ihrer
Tochter verantwortlich ist. Mrs. Cashs Begehr war es lange, die herausragende
Gastgeberin ihrer Zeit zu sein, und wenn sie nun eine Herzogin zur Tochter
hat, kann sie das diesem Ziel nur näherbringen.' Sie könnten natürlich kaum
verkehrter liegen, Mutter hatte nicht das Geringste mit meiner Wahl zu tun.
Warum begreifen die Leute nicht, dass ich einen eigenen Kopf habe?»
    Wieder
sagte Bertha nichts dazu.
    Cora warf die Zeitung auf den Boden.
Bertha zählte Handschuhe, zweiunddreißig, dreiunddreißig, vierunddreißig, es
mussten fünfzig Paar sein. Coras Handschuhe hielten nie länger als einen Abend.
Sie waren hauteng und so dünn, dass die Fingernägel durch das

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