Dalamay (Mein Leben ging einen anderen Weg)
es. Ich hob meine Hüften an. Ich signalisierte, dass ich mehr wollte. Die Tür, durch die ich in dieses Zimmer gekommen war, öffnete sich und Alexander trat ein. Er war vollkommen nackt und schon ein wenig angetrunken. Ich konnte seinen alkoholgeschwängerten Atem riechen. Es war mir egal. Stephan verließ mich und trat zu seinem Bruder. „Nimm sie Dir. sie kann es kaum erwarten, genommen zu werden. Matthias, der Blödmann, hat keine Ahnung, wie man gut für so ein prachtvolles Pferdchen sorgt.“ Hämisch grinsend drehte er sich zu mir um. „Ich wusste es immer. Es war nur eine Frage der Zeit, bis Du die Beine breit machst. Du bist genauso eine liderliche Schlampe wie meine Frau.“ Es erregte mich auf eine sonderbare Art und Weise, so beschimpft zu werden. Und ich trumpfte auf: „Tu doch nicht so, als wenn Du Dir etwas beweisen musstest, Du Hengst. Auf mir zu liegen war doch seit Monaten Dein größtes Begehren. Und jetzt geh, Alexander scheint es kaum noch auszuhalten.“ Stephan ließ uns allein und Alexander legte sich mit seinem vollen Gewicht auf mich. Wieder war es kurz und heftig. Ich schlug ihm leicht ins Gesicht. „Ich bin nicht irgendeine Hure, die Euch Männern in den Wirtshäusern zu gefallen sucht. Mach, dass ich auch meinen Spaß dabei habe.“ Alexander schaute mich überrascht an, dann grinste er nickend. „Wenn das so ist, dann warte kurz, meine blühende Schönheit.“ Er bearbeitete kurz und heftig seine Mannespracht, bis sie erneut hoch aufragte, dann riss er mich auf den Schultern herum. Ich kniete auf der Liegewiese. Ich ahnte auch in diesem Moment, was kommen würde. Ich hatte verbotene Bilder in verbotenen Büchern gesehen. Ja, auch wir Frauen wussten durchaus, wie wir unsere Fantasien spielen lassen konnten. Er stieß zu und ich wusste mich anfangs kaum zu halten. Ich kam mir vor wie eine räudige Hündin, die Tränen liefen mir die Wangen herab. Und wie mir die Tränen herunterliefen, so fielen auch meine Hemmungen.
So gingen einige Jahre ins Land, ein Fest folgte dem anderen, ein Mann folgte dem anderen. Ich habe so gut wie keinen ausgelassen. Mir war es egal, wie sie aussahen. Mir war es egal, wie schmierig sie waren. Mir war es auch egal, dass mein ach so geliebter Gatte das ein oder andere Têt e-à-Tête eingefädelt hatte. Aber ich hatte auch in Erfahrung gebracht, dass ihm die eine oder andere Liebelei meinerseits nicht gefallen hat, nicht gefallen konnte. Das hatte ich von einigen seiner Geschäftspartner erfahren, die geschwätziger waren als eine Marktfrau. Das war mein Stückchen Rache.
Und ich? Ich j edenfalls schaute kaum noch einer anderen Dame auf den Festen in die Augen.“
Schockiert hörte ich auf zu lesen und schloss entsetzt meine Augen. Ich konnte es nicht fassen, was für eine Frau meine Mutter war. Wenn ich an die wenigen Feste dachte, bei denen ich anwesend war, kamen mir nun wieder die Blicke in den Sinn, mit denen viele Männer, aber auch Frauen, meine Mutter bedacht hatten. Und ich erinnerte mich an einige Blicke von Männern, die mir gegolten hatten. Aus irgendeinem Grund war ich schon damals peinlichst berührt gewesen, wusste aber nicht warum. Jetzt war mir alles klar und noch im Nachhinein schüttelte ich mich angewidert. Wie gut, dass ich dieses Haus verließ. Ich konnte das Verhalten meiner Mutter nicht verstehen. Es war für mich nicht zu begreifen. Ich kannte das alles nicht. Aber ich wusste, es war nichts Gutes. Nachdem ich mich wieder ein wenig beruhigt und einen Schluck Wasser getrunken hatte, las ich weiter. Der Inhalt des Büchleins wurde nicht besser. Ich möchte mich an dieser Stelle kurz fassen, um Euch nicht zu langweilen. Kurz um, meine Mutter war für jeden zu haben. Es sprach sich herum, es war ihr nicht peinlich. Es war ihr ganz einfach egal. Aufgrund der Stellung meines Vaters konnte unsere Familie nicht gemieden werden. Und die Frauen konnten meine Mutter nicht meiden, weil sie selbst nicht besser waren. Was für ein verlogenes Leben. Es war widerwärtig. Mein Vater, so schrieb meine Mutter, musste wohl irgendwann aufgehört haben, sie zu verschachern. So ihr eigener Wortlaut. Er hatte wohl gemerkt, dass er sie nicht benutzen konnte, sondern dass sie dabei war, ihn lächerlich zu machen. Was für ein schwieriges Leben. Mein Vater trieb sich laut meiner Mutter immer mehr in Bordellen und Freudenhäusern herum. Und meine Mutter trieb es nun mit den Söhnen der Männer, die sie schon besitzen durften. Oder hatte eher meine Mutter die
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