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Dalamay (Mein Leben ging einen anderen Weg)

Dalamay (Mein Leben ging einen anderen Weg)

Titel: Dalamay (Mein Leben ging einen anderen Weg) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samarkand
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von denen uns die Wirtin noch einige extra zusteckte, duftend nach Brombeeren und Himbeeren.
    Wieder war es ein herrlicher Tag und noch einmal, noch ein letztes Mal, machten wir ein kleines Picknick, nur bestehend aus Brot, Käse und Wein. Wir hatten an einem kleinen Weiher gehalten, der von vielen schattenspendenden Bäumen umringt war. Es war angenehm kühl dort und die Pferde konnten sich gut erholen.
    „Empfinde nur ich es so oder ist es heute um einiges wärmer als all die letzten Tage?“, meinte maman Sofie. „Nein, nein“, antwortete Heinrich, „es ist schwül heute. Ein Gewitter scheint heraufzuziehen. Hoffen wir, wenn wir aufbrechen, dass wir vor ihm davonfahren und es nicht mit uns zieht.“
    Wir beeilten uns, um all die Sachen vom Mittagessen einzupacken und weiter ging die Fahrt. Draußen wurde es ganz plötzlich immer dunkler und in der Ferne hörten wir es donnern und hier und da konnten wir es blitzen sehen. Unsere Pferde waren ein erfahrenes Gespann und ihnen machte das Grollen und Donnern anscheinend nichts aus. Die Blitze am Himmel wechselten so schnell, dass es schien, als würden sie miteinander tanzen. Am dunklen Himmel sah es einfach nur spektakulär aus und maman Sofie und ich bestaunten dieses Naturereignis. Und gerade noch rechtzeitig, bevor dicke warme Regentropfen vom Himmel fielen, fuhren wir auf den Hof unserer Bleibe für die letzte Nacht.
    Der Gasthof kurz vor Carhaix-Plouguer, wo maman Sofies Schwester wohnte, war einfach, aber sehr sauber. Das Essen war reichlich und schmackhaft und die Wirtsleute hatten das Herz am rechten Fleck. Wir scherzten viel und ließen die gemeinsame Reise und die schönen Abende noch einmal Revue passieren. Dann war es aber doch Zeit, sich zur Nachtruhe zu begeben. Am nächsten Tag würden wir maman Sofie bei ihrer Schwester abliefern und uns verabschieden. Dann noch ein kleines Stück des Weges zu viert bis zu meiner eigenen Ankunft in Pointe du Raz.
    Im Gasthof gab es nur wenige Zimmer und so hatte man maman Sofie und mich zusammen in einem Doppelzimmer untergebracht. Es war ein wenig eng, aber das Bett breit genug für zwei Personen. Ich genoss es, maman Sofie ein wenig länger ganz in meiner Nähe zu haben, denn die Reise am nächsten Tag zu ihrer Schwester würde nicht viel Zeit in Anspruch nehmen. Wir lagen in unseren warmen Betten und sprachen noch ein wenig darüber, wir sehr wir uns schon jetzt darauf freuten, wenn es zwischen uns ein Wiedersehen geben würde. Langsam schlummerten wir ein.
    Der nächste Morgen brach viel zu früh an. Rasch machten wir uns frisch und packten unsere Reisetaschen, um dann noch ein letztes Frühstück zu fünft einzunehmen. Wir hätten sitzen mögen und sitzen, aber wir wussten, dass das Unvermeidbare kommen würde und so war Heinrich derjenige, der unsere Runde auflöste. Er nickte uns allen zu. „Wir müssen jetzt langsam los, sonst wird es für uns zu spät.“, sagte er.
    Während die Rechnung abermals von Heinrich beglichen wurde, gingen wir anderen schon hinaus. Von dem heftigen Regen waren nur vereinzelt ein paar Pfützen geblieben. Die Sonne schien und es war angenehm warm.
    So stieg ich ein letztes Mal hinter maman Sofie in unsere Reisekutsche. Wir sprachen nicht viel, saßen nur stumm nebeneinander und hielten uns an den Händen. Ich spürte, dass auch sie sich vor dem Abschied fürchtete, aber ich wollte, dass sie sich auf ihre Schwester freute und knüpfte an unser Gespräch vom letzten Abend an. So verbrachten wir im leisen Plauderton die letzten Minuten bis zu unserer Ankunft vor dem Haus von maman Sofies Schwester.
    Louisa wohnte in einem entzückenden weißen Steinhaus mit zwei Stockwerken. Überall waren die Fenster geöffnet und durch den Wind wehten die hübschen Vorhänge in ihren lustigen Farben heraus. Eine riesige Rasenfläche umgab das Haus und überall standen große Kübel mit Blumen, die zu dieser Jahreszeit in ihrer vollen Blüte standen. Durch die breite Zufahrt war es möglich, dass die Kutsche bis vor die Eingangstür fahren konnte. Wir hatten noch nicht ganz gehalten, als die Haustür aufflog und eine kleine Person herausstürzte. Auf den ersten Blick wusste ich, dass es sich um maman Sofies Schwester handeln musste. Ein kurzer Blick in die warmen Augen dieser Frau hatte genügt.
    Die Kutschentür flog auf und ein Redeschwall aus einem Mix aus deutsch, französisch und bretonisch überströmte uns. Meine Kenntnisse in der bretonischen Sprache waren mittlerweile recht gut, hatte ich

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