Damals hast du mich geliebt
glaube nicht, dass es über die letzte Nacht unserer Beziehung noch irgendetwas zu sagen gibt, das meine Meinung ändert.“
Er stöhnte auf, weil er wusste, dass er es nicht anders verdient hatte. „Lass es mich bitte trotzdem versuchen. Entscheide danach, ob es einen Unterschied macht. Und ob du dann immer noch gehen willst …“
Verdammt, diese Worte brachte er kaum über die Lippen. Dass sie gehen konnte, wenn sie das wollte. Dass ihre Chance auf eine Beziehung sich jederzeit in Luft auflösen konnte.
„Ich kann dich nicht zwingen, zu bleiben“, sagte er schließlich. „Das lag nie in meiner Macht.“
„Das ist doch lächerlich.“ Damit löste sie sich vorsichtig, aber bestimmt aus seinen Armen. „Du bist erschöpft.“
Er fürchtete schon, sie würde sich jetzt verabschieden. Stattdessen öffnete sie den obersten Knopf seiner Hose, um dann wie beiläufig den Reißverschluss nach unten zu ziehen.
Bei dieser Berührung atmete er tief ein, was verdammt wehtat. Er rührte sich nicht, während sie ihm die Hose über die Hüfte streifte und sie zu Boden fallen ließ.
„Setz dich“, sagte sie dann.
Jetzt stützte er eine Hand ans Kopfende des Betts, dann ließ er sich vorsichtig auf die Matratze sinken. Allmählich machte sich auch der Schmerz in seinen Muskeln bemerkbar, wie der Arzt es ihm prophezeit hatte.
Chloe hockte sich vor ihn und zog ihm die Schuhe aus, danach seine Socken und die Hose. Schließlich stand sie wieder auf, schlug die Daunendecke zurück und befahl: „Ab ins Bett!“
Er zögerte einen Moment, doch dann gehorchte er.
Zufrieden schüttelte sie die Kissen auf, drapierte sie hinter seinem Kopf und Rücken und achtete darauf, dass er die Position einnahm, die der Arzt ihm empfohlen hatte. Dann half sie ihm dabei, sich langsam in die Kissen zurücksinken zu lassen. „Besser?“
„Ja, danke.“
„Deine Schmerztabletten sind noch in meiner Handtasche. Ich gehe sie holen …“
Er hielt sie am Arm fest. „Ich brauche sie nicht.“
„Sei nicht so ein männlicher Sturkopf! Du hast Schmerzen, also nimmst du die Pillen.“
„Wenn ich nicht schlafen kann, nehme ich sie. Versprochen.“ Sie waren sehr stark und benebelten seinen Verstand. Wenn er ihr von den wahren Umständen ihrer Trennung erzählte, brauchte er einen klaren Kopf.
„Du bist so was von stur!“
Er lachte. „Und du nicht?“
Plötzlich verstummten beide.
Gerade war Chloe noch aufgesprungen, um sein Medikament zu holen, jetzt stand sie einfach nur da. Unsicher und sichtlich im Zwiespalt. Gleichzeitig wirkte sie unglaublich müde und verletzlich.
James streckte ihr die Hand entgegen, die sie, ohne zu zögern, ergriff. Dann sagte er: „Kuschle dich einfach zu mir ins Bett, und lass mich dich festhalten. Ich glaube nicht, dass ich heute Nacht etwas anderes auf die Reihe bekommen würde.“
Im ersten Augenblick wirkte sie ernsthaft verärgert. Süß und besorgt zwar, aber verärgert.
Er wartete, glaubte ernsthaft, sie würde gehen. Innerlich bereitete er sich darauf vor und ermahnte sich selbst, sie dann nicht weiter zu bedrängen.
Doch sie fragte: „Du hast nicht zufällig einen zweiten Pyjama besorgt, seitdem ich das letzte Mal hier war?“
„Nein“, entgegnete er vorsichtig. Hieß das, sie blieb?
„Sind deine T-Shirts immer noch am alten Platz?“
Mit einem knappen Nicken schloss er die Augen.
Er besaß diese weißen Unterhemden aus Baumwolle, die er im Winter unter seinen Anzughemden trug. Chloe hatte sie gerne zum Schlafen genommen. Sie waren ganz schlicht geschnitten – kurzärmelig, mit V-Ausschnitt, und sie reichten ihr bis weit über die Hüfte.
Wenn sie darin zu ihm ins Bett gekommen war, hatte sie immer unglaublich sexy ausgesehen. Die Haare offen und ein bisschen wild, die langen Beine nackt.
Schritte erklangen, dann hörte er, wie eine Schublade geöffnet und wieder geschlossen wurde. Als er einen Moment später die Augen aufmachte, erblickte er Chloe im sanften Lichtschein, der aus dem Badezimmer hereinfiel. Sie war sogar noch hübscher als in seiner Erinnerung.
Dann knipste sie das Licht aus, huschte quer durchs Zimmer und kroch zu ihm ins Bett. Leider nicht so nah, wie er es gerne gehabt hätte. In diesem Moment bereute er es, ein so verdammt großes Bett zu haben.
Sie beugte sich zu ihm, küsste ihn auf die Wange und sagte: „Schlaf jetzt.“ Dann drehte sie sich auf die andere Seite.
Na gut.
Das war immerhin ein Anfang.
Er ließ sich langsam auf die Seite rollen und
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