Damals hast du mich geliebt
länger in meinem Schlafzimmer zu bleiben? Nur wir beide, ganz allein? Wir haben Kaffee. Essen können wir uns liefern lassen. Verhungern werden wir also nicht.“
„Du würdest es doch nie fertigbringen, länger als eine Woche deinem Büro fernzubleiben. Deine Mitarbeiter würden denken, dir sei etwas passiert, und die Polizei alarmieren.“
„Ich könnte ja anrufen und sagen, dass es mir gut geht.“
„Das würden sie dir nie glauben. Außerdem stehst du gerade vor einem wichtigen Geschäftsabschluss. Und ich habe eine Firma zu retten.“
„Ich will dich aber nicht gehen lassen.“ Er beugte sich vor, um sie sanft zu küssen.
„Glaub mir, ich will auch gar nicht gehen. Aber ich muss jetzt sehr viel Geld verdienen, um meine Firma zu retten. Damit wir beide uns niemals wieder in irgendwelche geschäftlichen Transaktionen zu verstricken brauchen.“
„Das musst du nicht tun, Chloe.“
„Doch. Ich hätte von Anfang an nicht zulassen dürfen, dass du in meine Firma investierst. Es war einfach zu viel. Von da an ist zwischen uns alles bergab gegangen.“
„Ich wollte es aber. Ich wollte, dass du alles bekommst, wovon du je geträumt hast. Und wofür du so hart gearbeitet hast.“
Sie hauchte ihm einen zärtlichen Kuss auf die Wange. „Das weiß ich. Irgendwann jagte mir das alles nur noch Angst ein. Allein, dass ich in dich verliebt war, hat dir schon so viel Macht über mich gegeben. Ich fürchtete, du hättest viel zu viel Kontrolle über mich.“
Er schüttelte den Kopf. „Und ich dachte immer, ich hätte überhaupt keine. Dass du eine Frau bist, die stets ihren Kopf durchsetzt. Und dass kein Mann dir das austreiben kann. Ich habe mich so verletzlich gefühlt. Machtlos sogar. Ein Gefühl, das ich bis dahin nicht kannte.“
James? Verletzlich? Das passte in ihren Augen nicht zusammen.
„Wir hatten also beide Angst vor der Macht, die wir übereinander haben. Darauf wäre ich nie gekommen. Als Geschäftsfrau habe ich mich neben dir immer minderwertig gefühlt.“
„Nun ja.“ Er lächelte achselzuckend. „Ich würde dich nicht als Buchhalterin einstellen oder dich meinen Business-Plan machen lassen. Aber es gibt genug Leute, die das können. Du, Chloe … Du bist brillant, unglaublich kreativ. Das habe ich immer sehr bewundert.“
Sie holte tief Luft. Brillant? „Wirklich?“
„Ja. Als ich dich an dem Abend, als wir uns kennengelernt haben, bei deiner Arbeit beobachtet habe, war ich hin und weg. Deine ganze Energie, die Art, wie du versucht hast, alles perfekt zu gestalten. Wie du dich gefreut hast, die Früchte deiner Arbeit zu ernten. Du bist anders als alle Frauen, die ich bisher kannte. Habe ich dir das nie gezeigt? Es dich nie spüren lassen?“
Sie blickte wehmütig zur Seite. „Ich weiß nicht. Ich glaube, die meiste Zeit hast du ziemlich verwirrende Gefühle in mir ausgelöst. Es war so intensiv, so überwältigend. Und es hat mir Angst gemacht. Deshalb habe ich mich auf das konzentriert, was falschlief. Oder was wahrscheinlich falsch laufen würde. Ich habe viel über die letzten Tage unserer Beziehung nachgedacht. Und ich weiß jetzt, dass ich dich vergrault habe.“
„Sag mir, dass du mir glaubst, was ich dir über Giselle erzählt habe.“ Er umfasste sanft ihr Kinn und zwang sie, ihn anzusehen. „Es tut mir so leid, Chloe. Dass ich dich verletzt habe. Das werde ich immer bereuen.“
„Wir waren einfach schlecht darin, einander zu vertrauen.“
„Du glaubst mir also?“
„Ja.“
Er atmete erleichtert auf. Plötzlich schimmerten seine Augen verräterisch feucht. „Ich war mir nicht sicher, ob ich das jemals von dir hören würde.“ Er küsste sie zärtlich, dann wischte er ihr mit dem Daumen eine Träne von der Wange. „Ich liebe dich, Chloe. Für alle Zeit.“
Chloe spürte, wie ihr Herz einen Purzelbaum schlug.
James lachte leise. „Du siehst aus, als hättest du Angst davor gehabt, dass ich das sage.“
„Ein bisschen“, gab sie zu. „Ich bin aber auch glücklich. Sehr glücklich. Hoffentlich kriegen wir das auf die Reihe. Das wünsche ich mir so sehr. Ohne dich habe ich mich mies gefühlt.“
„Ging mir genauso. Doch damit ist jetzt Schluss. Ich bedränge dich nicht. Wenn ich dir das nächste Mal einen Antrag mache, lachst du mich hoffentlich nicht wieder aus.“
„Du hast mir keinen Antrag gemacht.“
„Ich habe dich gebeten, mich zu heiraten. Und du hast gelacht. Ich weiß das genau. Schließlich war ich dabei.“
„Du hast es nicht ehrlich
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