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Damals im Dezember

Damals im Dezember

Titel: Damals im Dezember Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Paul Evans
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Wagen fuhr schnell auf die Fahrbahn und dann durch die bunte Stadt auf die Fernstraße. Seltsamerweise sagte keiner von uns etwas über unseren plötzlichen Aufbruch, obwohl ich merkte, dass Sean mehrmals in den Rückspiegel des Fahrers schaute. Ich blickte mich ebenfalls um und fragte mich, ob wir verfolgt wurden – und ich fragte mich, in was er sich da selbst oder vielleicht auch uns verwickelt hatte.
    Erst als wir auf der Autobahn waren, entspannte er sich. »Ihr werdet Cannes lieben«, versicherte er leise. »Das Filmfestival ist vorbei, aber die Promis bleiben meist noch eine Weile dort.«
    »Wir werden berühmte Leute sehen?«, fragte Lucy.
    »Darauf kannst du wetten«, bekräftigte Sean. »Viele berühmte Leute.«
    Ich sah zu Candace hinüber. Sie blickte mich an und zuckte die Schultern. Ich fragte mich, ob wir je herausbekommen würden, was geschehen war.

Siebzehntes Kapitel
    Wir leben das Leben von Prominenten.
    Aus dem Tagebuch von Luke Crisp
    Auf dem Weg nach Cannes informierte uns Sean, dass die Prominenten, die zum Festival gekommen waren, auf Jachten oder in Fünf-Sterne-Hotels wie dem wohnten, das er für uns gebucht hatte, das InterContinental Carlton Cannes. Es lag an der berühmten Promenade de la Croisette, ganz in der Nähe des Festivals.
    Als wir eincheckten, überreichte mir der Mann am Empfang ein Zahlungsformular, das ich unterschreiben musste. Mir blieb fast die Luft weg, als ich den Zimmerpreis sah. »Verzeihen Sie«, fragte ich. »Ist das hier korrekt?«
    »Ist was korrekt?«, gab er meine Frage mit schwerem französischem Akzent zurück.
    »Der Preis.«
    »Ja, Sir. Das ist der korrekte Preis für die Suite.«
    Die Suiten kosteten fast 2800 Euro pro Nacht. Ich drehte mich zu Sean um. »Wusstest du, dass es so viel kostet?«
    Er zuckte die Schultern. »Wir sind in Cannes«, erwiderte er, als erklärte das alles.
    Was die Sache verschlimmerte, war der Umstand, dass ich noch immer für Sean & Company bezahlte. Auf dem Weg nach Cannes hatte mich Sean informiert, dass er das Problem mit seiner Kreditkarte noch immer nicht habe beheben können. Er sagte, seine Mutter sei in Geldsachen idiotisch, es könne eine weitere Woche dauern, bevor das Problem behoben sei.
    Der Mann am Hoteltresen wirkte verärgert. »Gibt es ein Problem, Sir?«
    »Nein«, erwiderte ich und unterschrieb das Formular. Die Hotelpagen brachten unser Gepäck auf unsere Zimmer, dann trafen wir uns alle in der Carlton Bar im Erdgeschoss.
    »Unsere Suite ist wunderschön«, berichtete Candace. »Wir haben einen Blick aufs Meer.«
    »In welcher Suite seid ihr?«, wollte Lucy wissen.
    »In der Grace Kelly.«
    »Wir sind in der Cary Grant«, sagte Lucy. »Sie sind unglaublich.«
    »Die Preise ebenfalls«, bemerkte ich, noch immer ganz benommen von dem Schock, den mir das Zahlungsformular versetzt hatte.
    »Im Preis inbegriffen sind die Dienste eines Butlers und eines Zimmermädchens«, erwiderte Marshall. »Man bekommt das, wofür man bezahlt.«
    Wofür ich bezahle, dachte ich.
    »Hast du das Gedränge der Leute vor dem Hotel gesehen?«, fragte Sean. »Sie stehen den ganzen Tag da und warten darauf, einen Blick auf die Promis werfen zu können. Eine Frau hat mich um ein Autogramm gebeten.«
    »Du hast sie vermutlich nicht darüber informiert, dass du kein Promi bist.«
    »Warum sollte ich das tun?«, entgegnete Sean. »Ich treffe mich heute am späteren Abend mit ihr.«
    Candace schüttelte den Kopf. Dann sagte sie: »Ich habe einen echten Prominenten gesehen.«
    »Wen?«, fragte Lucy.
    »Matt Damon.«
    »Damon! Wo?«, fragte Lucy und sprang von ihrem Stuhl auf.
    »Er ist weg«, sagte Candace. »Er ist in ein Auto gestiegen, als wir gerade reinkamen.«
    »Warum hast du’s mir nicht gesagt?«
    »Weil ich dich kenne. Ich wollte nicht, dass du dich blamierst. Oder uns.« Wie üblich verdrehte Marshall die Augen. »Was trinkst du da?«, fragte ich Sean.
    »Einen Lady-Carlton-Cocktail. Er wurde nach einer Engländerin benannt, die fünfundzwanzig Jahre lang in diesem Hotel wohnte.«
    Fünfundzwanzig Jahre bei diesem Preis. Sie hätten das gesamte Hotel nach ihr benennen sollen.
***
    Wir blieben nur für vier Nächte in Cannes, worüber ich angesichts der Kosten froh war. Sean hatte sein Kreditkartenproblem noch immer nicht gelöst, aber er versicherte mir täglich, dass bald alles in Ordnung gebracht sein würde.
    Von Cannes fuhren wir nach Monte Carlo, wo wir im Hôtel de Paris logierten, einem legendären Palast an Monacos Place du

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