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Damals im Dezember

Damals im Dezember

Titel: Damals im Dezember Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Paul Evans
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hat.«
    »Die Cabana läuft auf Ihren Namen, Sir«, entgegnete der Sicherheitsmann.
    »Ich habe Ihnen 7500 Dollar gegeben. Ich werde Ihnen den Rest besorgen.«
    »Es ist die Politik des Hauses.«
    Als ich über eine Lösung nachzudenken versuchte, fiel mir meine neue Rolex ein. »Können Sie meine Uhr als Sicherheit nehmen?«
    Der Sicherheitsmann schüttelte den Kopf. »Wir sind kein Pfandhaus.«
    »Kann ich sie zurückbringen? Ich werde nur ein paar Minuten brauchen.«
    »Sie können den Club nicht verlassen, Sir.«
    »Kann jemand mit mir kommen?«
    »Wir dürfen den Club nicht verlassen, Sir.«
    Ich sah mich verzweifelt um und rief Sean zu: »Sean, hast du irgendwelches Geld?«
    Er küsste gerade eine der Frauen.
    »Sean!«, rief ich erneut.
    Verärgert sah er zu mir her. »Was ist?«
    »Hast du irgendwelches Geld?«
    »Ja, klar doch«, sagte er und wandte sich wieder der Frau zu.
    Es kam mir erst gar nicht in den Sinn, ihn darum zu bitten, meine Uhr zurückzubringen. Er war zu betrunken, und ich bezweifelte, dass ich das Geld tatsächlich sehen würde. »Lassen Sie mich meine Freundin anrufen, damit sie die Uhr zurückbringt«, sagte ich. Ich rief Candace an, aber sie hob nicht ab. Ich versuchte es in den nächsten zwanzig Minuten fünf Mal. Der Sicherheitsmann begann, die Geduld zu verlieren.
    »Okay, vielleicht kauft jemand meine Uhr.«
    Der Sicherheitsmann folgte mir, als ich zu der nebenan liegenden Cabana ging. Ich zog die Uhr von meinem Arm. »Ich brauche etwas Bargeld«, rief ich. »Ich habe eine Rolex President, die ich heute Morgen gekauft habe. Es ist eine 25 000-Dollar-Uhr. Ich verkaufe sie für die Hälfte.«
    Sie drehten sich alle von mir weg.
    »Ich verkaufe sie für 7000 Dollar.«
    »Hau ab«, sagte jemand.
    »Drei-fünf«, bot ich an.
    »Drei-fünf?«, meinte ein junger Mann. »Lassen Sie mal sehen.«
    Ich konnte nicht fassen, dass ich derart verzweifelt war. Ich nahm die Uhr ab und gab sie ihm. Er begutachtete sie. »Wie soll ich wissen, dass sie echt ist?«
    »Sie ist echt.«
    »Ich kann’s beurteilen«, versicherte ihm ein Mann neben ihm. Er hielt sie hoch und musterte das Uhrwerk. »Sie ist echt.« Er reichte die Uhr seinem Freund. Der Mann betrachtete sie erneut, dann gab er sie mir zurück. »Ich gebe Ihnen zwei-acht dafür.«
    »Ich bitte Sie«, sagte ich. »Drei-fünf ist schon lächerlich wenig.«
    Der Mann zuckte die Schultern. »Sorry, mehr biete ich nicht. Ihre Entscheidung.« Er wandte sich von mir ab.
    Ich sah mich um. Dot und der Sicherheitsmann starrten mich an. »Gut«, sagte ich verzweifelt. »Zwei-acht.«
    Der Mann wandte sich wieder zu mir um und erwiderte: »Abgemacht.« Er zog seine Brieftasche hervor und zählte ein Bündel mit Hunderterscheinen ab. Ich bemerkte, dass er außer dem abgezählten Geld noch weitere Scheine in seiner Brieftasche hatte.
    Ich zählte 2 355 Dollar ab und gab sie Dot. Sie überprüfte den Betrag, drehte sich zum Sicherheitsmann um und nickte. Er warf mir einen Blick zu und ging weg. Dot sah mich wieder an und fragte beleidigt: »Kein Trinkgeld?«
    Ich gab ihr einen Hundert-Dollar-Schein, der für mich plötzlich ein Vermögen darstellte, aber sie freute sich nicht im Geringsten darüber, da sie angesichts der Zehntausend-Dollar-Rechnung ein erheblich höheres Trinkgeld erwartet hatte.
    »Hundert Dollar?«
    »Hol dir den Rest von ihm«, sagte ich und zeigte auf Sean.
    Sie ging zu Sean. Der sagte irgendetwas zu ihr, was ich nicht hören konnte. Ich sah nur, dass sie die Arme hob und dann verärgert wegging. Sean musste versucht haben, einen Drink bei ihr zu bestellen, weil er sofort zu mir kam. »Was ist los, Crispy? Sie hat gesagt, dass die Bar für uns geschlossen hat.«
    »Ich hab sie geschlossen«, erklärte ich. »Ich bin pleite.«
    »Du musst was machen, Mann. Die Mädchen gehen sonst.«
    »Du hast nicht zugehört. Ich bin pleite .«
    »Dann überweise mehr auf dein Konto.«
    »Es ist nichts mehr da zum Überweisen. Es ist weg. Alles.«
    Er sah mich an, als würde ich chinesisch sprechen. »Du hast deinen gesamten Treuhandfonds verjubelt?«, fragte er, als hätte er nichts damit zu tun.
    »Du schuldest mir Geld. Du musst es besorgen.«
    »Ich habe dir gesagt, dass ich es bekommen werde.«
    »Ich brauche es jetzt.«
    »Ich kann es jetzt nicht sofort beschaffen«, sagte er. »Warum rufst du nicht einfach deinen Dad an?«
    »Warum rufst du nicht deinen Dad an?«, blaffte ich zurück.
    »Ich habe keinen«, antwortete Sean.
    »Dann ruf deinen Onkel

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