Damals im Dezember
bestürzt zurück. Ich bemerkte, dass ihr ein Sicherheitswachmann folgte. »Sie wurde wieder zurückgewiesen«, teilte sie mir mit. »Haben Sie noch eine Karte?«
»Nein, nur die eine. Irgendetwas stimmt da nicht. Ich muss telefonieren.« Während die beiden mich beobachteten, zog ich mein Handy heraus und wählte Semkens Büro. Seine Vorzimmerdame meldete sich.
»Semken Holmes Accounting.«
»Ich muss mit Mike sprechen.«
»Ich bedaure, Mr Semken befindet sich in einem Gespräch mit einem Klienten.«
» Ich bin ein Klient«, schnauzte ich sie an. »Hören Sie, ich bin Luke Crisp, und es ist dringend. Sie müssen sein Gespräch unterbrechen.«
»Tut mir leid, aber Mr Semken hat mich angewiesen, ihn nicht zu stören.«
»Dies ist ein Notfall«, schrie ich. »Sagen Sie ihm das.«
Sie erwiderte: »Ich werde sehen, ob er Ihren Anruf entgegennehmen kann.«
Es dauerte fast fünf Minuten, bevor sich Semken meldete.
»Hier ist Mike.«
»Mike, hier ist Luke Crisp.«
»Luke«, sagte er. »Wo in aller Welt sind Sie? Und worin besteht das Problem?«
»Ich bin in Vegas.«
»Da liegt Ihr Problem«, meinte er.
»Hören Sie, ich habe gerade versucht, meine Debitkarte zu benutzen, und sie wurde nicht akzeptiert.«
»Lassen Sie mich mal nachsehen, was da los ist.« Ich konnte hören, wie er etwas auf einer Computertastatur eingab. »Sie haben Ihr Kreditlimit überschritten.«
»Mein Kreditlimit? Es ist ein Sollkonto. Haben Sie nicht meinen gesamten Treuhandfonds überwiesen?«
»Ich habe das Guthaben überwiesen, wie von Ihnen angeordnet. Das Kontoguthaben ist verbraucht. Lassen Sie uns mal sehen. Sie haben einige beträchtliche Abhebungen vorgenommen. Hier ist allein eine in Höhe von 272 747 Dollar und 32 Cent.«
»Aber ich hatte über eine Million Dollar in meinem Treuhandfonds.«
»Das stimmt nicht ganz. Sie hatten 962 274 brutto, aber natürlich mussten Sie Steuern entrichten, sodass Ihnen tatsächlich 724 565 zur Verfügung standen.«
Ich wusste, dass Steuern zu zahlen waren, aber ich hatte es nicht wirklich ausgerechnet und mein Verhalten darauf eingestellt. In Wahrheit hatte ich über nichts ernsthaft nachgedacht.
»Hinzu kommt, dass der Betrag durch die fallenden Märkte auf 479 362 Dollar gesunken ist.« Schweigend überprüfte er mein Konto. »Offenbar sind Sie in Europa gereist. Der Dollar ist jetzt sehr schwach. Die Umtauschquote hat Ihnen den Rest gegeben.«
Einen Moment lang schwieg ich fassungslos. »Wollen Sie mir sagen, dass ich pleite bin?«
»Nein, nur dieses Konto.«
»Habe ich noch irgendwelche anderen Konten?«
»Was meinen Sie damit?«
»Habe ich noch zu irgendetwas mit Geld darauf Zugang? Einen Notfallfonds?«
»Ich habe nichts, was auf Ihren Namen läuft. Ihr Vater hat Konten, aber er müsste die Freigabe dieser Fonds genehmigen. Vielleicht sollten Sie Ihren Vater anrufen.«
Ich atmete heftig aus und bemühte mich, nicht zu hyperventilieren. »Ich brauche Ihre Hilfe. Ich brauche sofort zehn Riesen.«
»Natürlich werde ich Ihnen helfen, Luke. Sagen Sie mir einfach, woher ich das Geld bekommen kann.«
»Können Sie mir etwas von einem der Konten meines Vaters leihen?«
Er lachte. »Sie wissen, dass ich das nicht tun kann.«
»Mein Vater hat viele Millionen Dollar über Sie investiert.«
»Und das hat er deshalb getan, weil er weiß, dass ich sein Geld schütze. Ich schlage vor, dass Sie ihn anrufen. Viel Glück.« Er legte auf. Ich erinnerte mich an die Worte meines Vaters. »Geld ist irgendwann immer aufgebraucht.«
Der Sicherheitsmann wirkte verärgert. Genau wie in Rom, dachte ich. Nur gab es diesmal keine Karte, die ich zücken konnte.
»Ich habe ein Problem«, sagte ich.
Dot verzog das Gesicht. »Ich bin erledigt.«
»Vielleicht geht es, wenn Sie versuchen, eine kleinere Summe von der Karte abzubuchen«, sagte ich.
»Wie viel?«
»Das weiß ich nicht. Vielleicht sieben- oder achttausend.«
»Ich kann es versuchen.« Ein paar Minuten später kam sie zurück. »Sie hat 7500 freigegeben. Damit bleibt noch ein Rest von 2355.«
Ich sah in meiner Brieftasche nach. Ich hatte nur noch 232 Dollar. »Ich muss ein paar Leute anrufen. Ich muss in mein Hotel zurück.«
»Sie bleiben hier«, erwiderte der Sicherheitsmann.
»Es wäre das Beste …«
Er schnitt mir das Wort ab. »Wenn Sie Ihre Rechnung nicht bezahlen, werden Sie diesen Ort nur in einem Streifenwagen verlassen«, sagte er.
Ich zeigte auf Sean. »Nehmen Sie doch ihn. Er ist derjenige, der all das getrunken
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