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Damenschneider

Damenschneider

Titel: Damenschneider Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rupert Schöttle
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unbekannt, Florian Rost, der Sohn von Irmgard Rost, Motiv Sohnesliebe, Elisabeth Marthaler, die jugendliche Freundin von Irmgard Rost, Motiv unbekannt, und Clara Montero, die andere Freundin von Irmgard Rost, Motiv unbekannt«, zählte Vogel an seinen Fingern auf.
    »Doch nicht Clara«, protestierte Walz.
    »Wir haben niemanden anderen, schließlich hat ein Würfel sechs Seiten«, beschwichtigte Vogel.
    »Das sind aber nur fünf, ich brauche noch eine weitere Person«, wand Necker ein, nachdem er die Namen seiner Gewohnheit gemäß von unten nach oben notiert hatte.
    »Wie wäre es mit dem serbischen Geheimdienst?«, schlug Walz vor.
    »Und wenn es ein Lebensmitteltechniker war, dessen Frau er einen zu kleinen Busen gemacht hat? Körbchengröße 75C anstelle der gewünschten 75D?«, wand Vogel ein. »Sag, Nekro, kann man bei dem verbleibenden Punkt nicht einfach eine ›andere Person‹ hinschreiben? Theoretisch könnte es sich auch um eine leitende Person aus dem Spital handeln, die Bilovic damit erpresst hat, alles auffliegen zu lassen, wenn er sich nicht seinem Willen beugt.«
    Bevor der Gerichtsmediziner antworten konnte, läutete Vogels Mobiltelefon.
    Nachdem er kurz auf das Display geschaut hatte, das ihm lediglich verriet, dass ein »Anonymer Anrufer« ihn zu sprechen wünschte, vernahm er Heiders schnarrende Stimme.
    »Nun, Vogel, wie weit sind Sie schon gekommen? Gibt es bereits Verdachtsmomente?«
    »Nichts wirklich Zwingendes bis jetzt, Herr Hofrat, wir haben den ganzen Morgen damit verbracht, alle für uns in Frage kommenden Personen zu vernehmen. Es hat sich aber noch nichts herauskristallisiert, sonst hätte ich Sie eh schon angerufen. Derzeit sind wir bei Herrn Doktor Necker, dem Gerichtsmediziner, der uns gerade über die Art der Todesursache unterrichtet.«
    »Und die wäre?«
    »Vergiftung durch SEB …«
    »Gut«, sagte Heider in einem Tonfall, dem man anhörte, dass er nicht ganz davon überzeugt war, ob es seiner Autorität gut anstünde, wenn er die Bedeutung dieses Kürzels nachfragte. »Richten Sie Herrn Doktor Necker aus, ich erwarte seinen genauen Bericht in der nächsten Stunde … Und wie werden Sie nun weiter vorgehen?«
    »Wir werden jetzt zuerst einmal ins Spital fahren, und dem ärztlichen Leiter einen Besuch abstatten.«
    »Aber gehen Sie bitte behutsam vor, Vogel, Professor Meister ist ein äußerst verdienter und einflussreicher Mann. Wie ich ihn einschätze, wird er Ihnen nicht viel sagen können. Und bitte, keine Vorhaltungen wegen der Vernachlässigung seiner Aufsichtspflicht, damit haben Sie nichts zu tun. Ihre Aufgabe besteht lediglich darin, den Mord an Bilovic aufzuklären. Danach erwarte ich Ihren sofortigen Anruf. Was ist eigentlich mit dieser Marthaler, die damals die Obduktion der Leiche von Frau Rost beantragt hatte? Weiß man schon, warum sie das getan hat?«
    Nachdem Vogel seinen Vorgesetzten von ihrer Aussage unterrichtet hatte, erwähnte er noch, dass er sie, obwohl ein Motiv bislang nicht ersichtlich sei, durchaus dem Kreis der Verdächtigen zurechne, und deshalb auch das von ihr benutzte Wasserglas ins Labor gebracht habe.
    »Sehr gut, Vogel. Ich brauche Ihnen ja nicht zu sagen, wie wichtig es ist, dass die ganze Sache baldmöglichst aufgeklärt wird. Auch für Sie persönlich …«, setzte er in warnendem Tonfall hinzu, bevor er auflegte.
    »Ihr habt mir was mitgebracht?«, fragte Necker.
    »Das hätten wir ja fast vergessen«, sagte Vogel, während er die in Plastikfolie verpackten Gläser aus seiner braunen Schirmtasche holte. »Wie lange brauchst du dazu?«
    »Bis heute Abend müsste ich es herausgefunden haben.«
    »Vorher will der Heider aber noch einen Bericht über die Vergiftung haben. Außerdem muss ich noch die Spurensicherung anrufen. Wir wissen ja jetzt, wonach die suchen sollen. Nach Gläsern und den körperlichen Ausscheidungen vom Bilovic. Na, Mahlzeit. Was ist jetzt, würfeln wir oder nicht? Einen sechsten Namen hätten wir ja jetzt immerhin, Professor Meister.«
    »Ich würde vorschlagen, ihr befragt erst einmal die Klinikleitung«, sagte Necker entschieden, während er seine Utensilien wieder einsteckte. »Mit den Würfeln ist nicht zu spaßen, sag’ ich euch. Ich habe damit schon Dinge erlebt, die glaubt ihr nicht.«
    Theatralisch hob Vogel beide Hände.
    »Das kannst du uns ein andermal erzählen. Wir fahren jetzt erst einmal ins Spital und statten dem Herrn Primar einen Besuch ab … Auf geht’s, Walz, in die Höhle des

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