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Damian

Damian

Titel: Damian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
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spüren, fühlen, wie ihr Blut durch seine Adern fließt. Und dann tut er es. Damian setzt seine spitzen Eckzähne an ihre Vene und beißt zu. Sofort sprudelt ihr warmes, süßes Blut in seinen Mund. Er schluckt es mit einem tiefen, befriedigten Knurren hinunter. Er ist wie in einem Rausch, bemerkt nicht, dass Rachel unter ihm aufschreit und versucht ihn von sich zu stoßen. Er saugt an ihrer offenen Vene, stöhnt auf unter diesem unglaublichen Gefühl ihr warmes Blut durch seinen kalten Körper fließen zu lassen.
    „Damian! Damian, was machst Du? Damian, was…“, schreit Rachel ihn an. Er ist so viel stärker als sie und er tut ihr weh. Sie spürt ein Brennen und Ziehen an ihrem Hals. Es ist schmerzhaft und doch auch erregend. Plötzlich wird Damian, wie von einer unsichtbaren Macht von ihr gerissen und prallt mit lautem Krachen gegen die Tür ihres Schlafzimmers. Dort bleit er stehen, so als würde er von einem unsichtbaren Magneten festgehalten. Rachel richtet sich auf und versucht im Dunkeln irgendetwas zu erkennen. Das was sie sieht, weckt das pure Grauen in ihr. Damian steht mit dem Rücken gegen die Tür gepresst und atmet schwer. Seine Augen sind weit aufgerissen, starren sie an und glühen rot. Etwas Dunkles tropft von seinen Lippen. Sie erkennt seine langen, spitzen Eckzähne und unwillkürlich greift sie an ihren Hals. Dort, wo er sie eben noch geküsst hat, an ihr gesaugt hat, ist es feucht und sie ertastet zwei kleine Unebenheiten. Rachel hebt die Hand vor ihre Augen und erkennt nur, dass sie von etwas Feuchtem benetzt ist. Schnell greift sie zur Nachttischlampe und schaltet das Licht an. Sie schreit laut auf, als sie das Blut an ihrer Hand sieht. Rachel blickt auf und sieht nur noch, wie Damian fluchtartig aus dem Zimmer rennt.
     
     
    Damian zittert am ganzen Körper. Jetzt weiß sie es endlich, du erbärmlicher Feigling, spottet die zynische Stimme. Er kann sich kaum beruhigen. Sein Herz hämmert so heftig gegen seinen Brustkorb, dass er Angst hat, es zertrümmert seine Rippen. Er schluckt wieder und wieder. Er hat immer noch ihren Geschmack im Mund, den Geschmack, der jeden Vampir zur Bestie werden lässt: der Geschmack ihres Sexes und den ihres Blutes. Eine tödliche Kombination. Er weiß nicht, wie er es geschafft hat von ihr abzulassen, aber er hat es geschafft. Hätte er nicht all seine Kraft zusammen genommen, dann hätte er sie getötet. Er hört seinen eigenen Atem übermäßig laut, so als hätte er einen Marathonlauf hinter sich. Sein Blut rauscht in einem Wahnsinnstempo durch seine Adern, vermengt mit ihrem Blut. Rachels Blut hat so wunderbar geschmeckt, er hat noch nie in seinem Leben solch ein wohliges Gefühl empfunden, als er es seine Kehle hinunter spülte und es sich warm in seinem Körper verteilte. Damian streicht sich durch die Haare. Er ist verloren, er hat Rachel verloren. Wie konnte das nur passieren, wie konnte er nur so leichtsinnig sein? Er hört ihre Schritte, wie sie sich zaghaft seinem Arbeitszimmer nähern. Oh, nein, Rachel, bitte, geh und lass mich allein, denkt Damian. Bitte quäle uns beide nicht mit der Tatsache, dass ich ein verdammter Blutsauger bin.
    „Hey!“ Damian dreht sich um, in Zeitlupe, so als wolle er noch Zeit gewinnen, bevor er ihr ins Gesicht sieht und ihre Abscheu und ihren Ekel vor ihm ertragen muss. Er schaut auf und die Schuld und das inständige Bedauern stehen ihm offen ins Gesicht geschrieben. Rachel hat nur ein Shirt an, es gehört ihm und sitzt lose und viel zu groß um ihre zierliche Gestalt. Sie ist barfuß und sieht so unglaublich verletzlich aus.
    „Was ist da eben mit uns geschehen?“,  stellt sie mit zitternder Stimme die Frage, vor der er solche Angst hat.
    Die vierundzwanzig Stunden sind noch nicht vorbei. Vermassel es jetzt nicht, Du Versager!, zischt ihm das Böse zu. Er schaut Rachel ins Gesicht. Ihre Augen sind so wunderschön und blicken ihn doch so verängstigt, ernst und erwartungsvoll zugleich an.
    „Ich wollte das nicht. Ich wollte Dir nicht weh tun“, ist alles was er zustande bekommt. Rachel steht immer noch mitten in seinem Arbeitszimmer und bewegt sich nicht.
    „Du…Du hast mich gebissen“, stellt sie leise fest und die Stille in dem Zimmer wird plötzlich unerträglich.
    „Ich bin ein Vampir“, gesteht Damian endlich kaum hörbar. Rachel starrt ihn weiter aus großen Augen an. Sie bewegt sich nicht, steht nur da und starrt.
    „Seit wann glaubst Du ein Vampir zu sein?“, fragt sie ihn leise und in ihrer

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