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Damian

Damian

Titel: Damian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
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Schloss, dass ihre Familie ihr vererbt hat. Es dauerte kaum ein halbes Jahr nach ihrer Verwandlung und sie begann sich zu verändern. Alpträume quälten sie und sie hatte Halluzinationen.“ Er macht eine kurze Pause. „Rosalie nahm sich das Leben, sie stürzte sich von einer Klippe. Es gelingt nicht vielen Vampiren, sich selbst zu töten. Es ist so gut wie unmöglich“, fügt er verbittert hinzu und Rachel weiß plötzlich genau, dass er es versucht haben muss, vielleicht sogar mehr als einmal. „Und dann gab es da noch Henrietta.“
    Rachel horcht auf. Sie glaubt diesen Namen schon einmal in Zusammenhang mit Damian gehört zu haben.
    „Ich vertraute ihr, offenbarte ihr sogar mein düsteres Geheimnis. Sie verriet mich an den Orden. Sie hat mich nur benutzt und ausspioniert.“ Damian klingt plötzlich kühl und jegliche Emotion ist dem Klang seiner Stimme entwichen.
    Er braucht nicht weiter zu reden, denn Rachel glaubt zu wissen, was geschah. Henrietta starb, vermutlich sogar durch Damians Hand. Damian hat sich inzwischen auf den Rücken gedreht und starrt erneut schweigend zur Decke, während Rachel zu tun hat, das eben Gehörte zu verarbeiten. Wird auch sie irgendwann einmal vor der Entscheidung stehen, sich von ihm in einen Vampir verwandeln zu lassen? Und wird es ihr dann ähnlich ergehen wie Lunia oder Rosalie? Wie verwirrend und gleichzeitig bedrückend es doch ist, neben einem Mann zu liegen, der Menschen das Leben genommen hat. Wird sie jemals darüber hinwegsehen können, dass Damian getötet hat, mehrfach? Oder wird diese Tatsache immer über ihnen schweben wie eine unheilvolle Last? Rachel dreht sich zur Seite und somit Damian den Rücken zu. Zu viele Gedanken betrüben sie und ihre Fantasie malt ihr ungewollt die Szenen auf, die Damian eben beschrieben hat. Rachel zuckt erschrocken zusammen, als Damian sich zu ihr dreht und ihr die Hand auf die Schulter legt.
    „Das alles gehört zu meiner Vergangenheit, Rachel. Ich will ehrlich zu Dir sein, denn ich glaube, dass mit uns beiden ist wirklich etwas ganz Besonderes. Ich will es diesmal richtig machen, ich will, dass Du mich kennenlernst, verstehst, wer ich bin, mit all dem, was ich als meine Geschichte mit mir herumtrage. Ich verlange nicht, dass Du akzeptierst, welche schrecklichen Dinge ich getan habe. Aber ich wünsche mir, dass Du nicht nach hinten schaust, sondern mich hier und jetzt beurteilst. Ich habe mich verändert, Rachel. Ich töte keine Menschen mehr aus reiner Blutlust. Ich wehre mich, wenn man mich töten will und ich beschütze die, die ich liebe.“ Rachel lässt seine Worte auf sich wirken. Doch plötzlich rinnt es ihr eiskalt den Rücken herunter. Sie dreht sich zu ihm und starrt ihn mit weit aufgerissenen Augen an.
    „Mein Traum, in Kairo, diese dunkle Gasse, diese schrecklichen Männer…Kreaturen…Luca hat gesagt, ich kenne ihn, das…das war gar kein Traum, nicht wahr?“
    Damian schüttelt den Kopf. „Amans Männer haben uns angegriffen. Sie wollten mich töten und Dich vermutlich zu Aman bringen, was im Grunde genommen auch Deinen Tod bedeutet hätte.“ Rachel Herz trommelt vor Aufregung und Entsetzen in ihrem Brustkorb.
    „Ist Aman wirklich Dein Bruder?“, zweifelt sie. Damians Augen verdunkeln sich und seine Stimme klingt hasserfüllt.
    „Nein. Er bezeichnet sich als meinen Bruder. Ich hasse es, wenn er das sagt. Er ist der Sohn eines sehr mächtigen Stammesfürsten. Er lebte schon immer unter den Beduinen und führt sie an. Er ist hinterlistig und boshaft. Schon immer trachtet er danach mich zu töten. Leylha hat ihn gewandelt, als sie eine Armee zu erschaffen suchte, um einen schrecklichen Krieg gegen die Sterblichen zu führen. Er hasst mich abgrundtief, weil ich der Geliebte Leylhas war und sie lange Zeit nicht wahrhaben wollte, dass sie mich nicht mehr besaß. Er wollte auf Teufel komm raus meinen Platz einnehmen, aber Leylha sucht sich selber ihre Liebhaber und Gefolgsleute aus und nicht umgekehrt. Seither ist es sein Anliegen, die arabische Welt unter sich zu knechten und eine Armee blutrünstiger Vampire zu erschaffen. Dummerweise ist er, aus welchem Grund auch immer, nicht in der Lage Vampire zu erschaffen. Das ist auch der Grund, warum er mich so hasst. Er wollte mir ebenbürtig sein und nun fehlt ihm genau diese Gabe um sein Ziel zu erreichen. Und dafür macht er mich indirekt verantwortlich.“
    Rachel schnappt nach Luft. Das ist alles zu viel für sie. In ihrem Kopf schwirren die Gedanken und die Worte

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