Damian
Ihrem Blut brauchen, damit die Verwandlung schneller vonstatten geht. Mehr von Ihrem Blut bedeutet jedoch auch mehr Schmerzen für Rachel“, klärt Dr. Armenti Damian auf.
„Okay. Wenn es die Transformation beschleunigt….“ Schon setzt sich Damian auf und will zu ihr, wird aber von Marco zurückgehalten.
„Nein, nicht sofort. Ich möchte aber, dass sie sich bereithalten. Und versuchen sie sich zu erholen, auch sie haben jede Menge Blut verloren. Sie können Rachel nicht helfen, wenn es Ihnen nicht gut geht“, warnt Marco ihn mit ernster Miene. Damian nickt ihm zu und Marco packt seine Instrumente ein und verlässt wortlos das Zimmer. Damians Wunden verheilen so schnell, dass man dabei zusehen kann. In einer Stunde wird von den Verletzungen nichts mehr zu sehen sein.
Wie ein Tiger in seinem Käfig läuft Damian nun bereits seit knapp einer Stunde in seinem Zimmer auf und ab. Er hört Rachels Schreie, er spürt ihren Kampf, ihre Qualen, ihre Angst. Aber man lässt ihn nicht zu ihr. Dr. Armenti, Rhys und Luca haben ihn mehr als einmal mit aller Kraft festhalten müssen und versucht an seinen Verstand zu appellieren:
„Sam und der Doc wissen was sie tun. Du wärst jetzt nur im Weg. Du kannst ihr nicht helfen, sie muss es allein schaffen. Dein Macho-Gehabe in allen Ehren, aber damit bringst Du nur noch mehr Unruhe. Vergiss nicht, Rachel spürt auch, was in Dir vor sich geht. Und sie braucht jetzt alle Kraft, um mit sich selbst klarzukommen.“ Damian hat knurrend eingelenkt, aber er weiß auch, dass seine Geduld an einem seidenen Faden hängt und er sich nicht mehr lange unter Kontrolle hat. Er muss zu ihr.
Rachel wirft ihren Kopf hin und her. Ihre Hände haben sich in das Laken gekrallt und sie hält der Rücken unnatürlich weit durchgedrückt. Ihre Adern sind weit unter der Haut hervorgetreten. Sie wehrt sich mit aller Kraft gegen das Eindringen von Damians Blut in ihren Körper. In der einen Minute schreit sie laut und anhaltend, in der nächsten weint und wimmert sie. So geht es jetzt schon seit einer Stunde.
„Hol Damian.“, befiehlt Alexander Luca, der sich sofort auf den Weg macht. Keine zehn Sekunden später steht Damian in der Tür und sieht seine so furchtbar leidende Frau. Er hält sich am Türrahmen fest, zum einen wegen des Schwindels, der ihn heimsucht, zum anderen aufgrund des schrecklichen Anblicks, der sich ihm offenbart. Rachel sieht furchtbar aus. Bei den Körperteilen, die nicht mit Kleidungsstücken bedeckt sind, hat sie sich die Haut aufgekratzt und blutige Striemen zieren ihre Oberarme, ihren Hals und zum Teil auch ihr Gesicht. Ihre Augen sind offen und weit hervorgetreten und scheinen in ein fernes Universum an der Zimmerdecke zu glotzen. Dunkle Schatten liegen darunter und ihr Gesicht ist kalkweiß. Ihr Körper glänzt nass von Schweiß und scheint buchstäblich unter Strom zu stehen, so sehr sind ihre Muskeln angespannt.
„Sie hat sehr hohes Fieber. Wir müssen es beschleunigen, sonst verlieren wir sie“, klärt Dr. Armenti Damian auf. Dieser taumelt nun zu Rachel und kniet sich vor ihr Bett. Hat sie eben noch quälende Geräusche wie von einer verletzten Katze von sich gegeben, so hechelt sie nun, wie ein Hund. Plötzlich fängt ihr Körper an wild zu zucken.
„Sie bekommt wieder einen Anfall“, ruft Dr. Armenti und Alexander und Rhys sind sofort bei ihr und binden ihre Arme und Beine an den Bettpfosten fest.
„Was…? Was soll das, was macht ihr da…?“, schreit Damian wutentbrannt aus und springt auf Alexander zu.
„Es ist zu ihrem Besten. Sie verletzt sich sonst“, bellt Alex ihn an. Rachel wehrt sich, schlägt um sich und beschimpft alle Umstehenden mit wüsten Beleidigungen. Dann verfällt ihr Körper in unkontrollierte Zuckungen, als wenn sie einen epileptischen Anfall bekommt. Sie verdreht die Augen so weit in den Höhlen, dass nur noch das Weiße zu erkennen ist.
„Oh, mein Gott“, ist alles, was Damian von sich geben kann.
„Ihre Zunge, halt ihre Zunge fest, sonst verschluckt sie sie.“, schreit Dr. Armenti, der verzweifelt bemüht ist, ihren linken Arm an den Pfosten zu schnallen. Damian springt auf das Bett und setzt sich vorsichtig auf Rachels Bauch. Er versucht sein Gewicht zu verlagern, damit er ihr nicht die Luft zum atmen nimmt und greift nach ihrem Kopf. Er hält ihn und presst ihn in das Kissen, dann öffnet er ihren Mund mit den Fingern um ihre Zunge festzuhalten.
„Ah, verdammt“, sie hat ihn gebissen und Blut tropft in
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