Damian
aufrichtig. Marco schlägt in die ihm gereichte Hand ein und schenkt Damian ein zaghaftes Lächeln und einen kräftigen Händedruck.
„Rachel wird es schaffen, bestimmt!“ Damian wünscht sich nichts sehnlicher als das.
„Schschsch,…es ist gut. Ich bin hier. Ich halte Dich“, flüstert Damian beruhigend gegen Rachels Stirn und wiegt sie sacht in seinen Armen.
„Was…?“ Rachel hat Mühe ihre Stimme zu finden und die Worte zu artikulieren. Ihr Hals brennt wie Feuer und ihre Stimme klingt kratzig, so als hätte jemand ihre Stimmbänder mit Sandpapier der grobkörnigsten Ausführung bearbeitet. Sie räuspert sich. „Was ist geschehen?“, will sie nun leise wissen und leckt sich mit trockener Zunge über ihre aufgeplatzten Lippen. Damian hat diese Frage schon seit Stunden erwartet und seit Stunden versucht er sich eine Antwort zu recht zu legen.
„Du bist krank. Es gab einen Unfall“, antwortet er ihr flüsternd und legt seine Lippen gegen ihre kalte Stirn. Rachel regt sich, versucht sich aufrecht hinzusetzen, aber irgendwie scheint ihr Körper ein Eigenleben zu führen. Sie fühlt sich von innen heraus stark und ausgeruht doch ihre Gliedmaßen hängen schlaff an ihr herab und jede noch so kleine Bewegung erfordert äußerste Konzentration und enorme Kraftanstrengung.
„Ich muss…zur Toilette“, krächzt sie mühsam. Damian stützt sie, hält sie und hilft ihr dabei aufzustehen. Jede Bewegung Rachels wird von einem Stöhnen und einem Zischen durch zusammengepresste Zähne begleitet. Sie kann sich kaum aufrecht halten und jede Berührung Damians kommentiert sie mit einem boshaften Knurren. Ihre Haut ist hypersensibel und wenn Damian sie berührt, fühlt es sich an, als würde sie genau an dieser Stelle aufreißen. Schließlich schaffen es die beiden nach gefühlt einer halben Ewigkeit in das Badezimmer. Als Damian das Licht einschaltet, schreit Rachel laut auf. Im dunklen Schlafzimmer ist es ihr gelungen ein wenig ihre verquollenen Augen zu öffnen, aber jetzt hier im Bad schmerzt das grelle Licht so sehr, dass sie die Hände vor die Augenschlägt.
„Entschuldige! Verdammt, ich hätte das wissen müssen“, murmelt Damian wütend über sich selbst. Schnell greift er nach dem Lichtschalter und löscht das Licht.
„Besser?“, erkundigt er sich bei der schluchzenden Rachel. Sie nickt nur und wischt sich die Tränen aus den brennenden Augen.
„Bitte. Ich will allein sein“, flüstert sie, während Damian den Klodeckel anhebt und sie sich langsam aufrichtet um ihre Jogginghose über ihre Hüften zu streifen.
„Ich kann Dich nicht alleine lassen. Du bist zu schwach“, erklärt er ihr und sieht wie sehr ihre Hände zittern, als sie die Kordel von der Jogginghose löst. Sie blickt entsetzt auf und in der Dunkelheit scheinen ihre Augen zu leuchten.
„Ich kann so nicht…ich will nicht das Du dabei bist.“ Er schaut ihr ernst in die Augen.
„Ich werde mich hier an die Seite stellen und mich umdrehen. Dann bist Du halbwegs ungestört“, erklärt er ihr. Rachel schüttelt den Kopf, was sofort zu einer weitern Schwindelattacke führt.
„Bitte! Geh! Lass mich nur für diesen kurzen Augenblick allein“, fleht sie. Damians Gesichtsausdruck bleibt starr, als er langsam, verneinend den Kopf schüttelt.
„Hast Du eine Ahnung, wie demütigend das ist?“, fragt ihn Rachel verständnislos. Wieder erntet sie nur ein leichtes, bestätigendes Nicken. Dann stellt sich Damian abseits in eine Ecke und dreht ihr mit verschränkten Armen den Rücken zu. Rachel fühlt sich zu schwach um auch nur noch ein Wort der Gegenwehr über ihre Lippen zu bringen. Außerdem drängt ihr Körper nach Erleichterung. Sie lässt sich schließlich auf die Kloschüssel fallen und entleert ihren Körper. Ihre Gedanken schlagen Purzelbäume: sie schämt sich, sich so vor Damian gehen zu lassen. Auf der anderen Seite spürt sie instinktiv, dass sie viel zu erschöpft ist, eine andere Lösung von ihm einzufordern, als die, die er gewählt hat. Kaum ist sie mit dem einen Geschäft fertig, spürt sie auch schon eine schnell aufkeimende, sie überwältigende Übelkeit. Bei dem Versuch aufzustehen und sich zu den Waschbecken zu hechten, stolpert sie über die herab gelassene Jogginghose zwischen ihren Füssen und schlägt hin. Sie stößt sich den Kopf an dem Waschschrank und kann nun nicht mehr das Würgen, das sich ihren Hals hinaufgearbeitet hat, unterdrücken. Ein Schwall dunkler Flüssigkeit ergießt sich über
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