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Damian

Damian

Titel: Damian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
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dass er Dein Bruder ist?“, unterbricht Rachel schließlich das Schweigen und schaut Damian direkt an.
    „Aman und ich verstehen uns nicht gut. Wir…“, er sucht nach den richtigen Worten, „wir haben in vielen Dingen sehr unterschiedliche Auffassungen.“ Rachel schaut ihn weiter fragend an. „Wir sind Halbbrüder. Sozusagen. Wir haben dieselbe…Mutter“, ergänzt er zögernd. Damian wird es Aman niemals verzeihen, ihn als seinen Bruder zu bezeichnen. Sie haben nichts gemein, außer der Tatsache, dass Sie sie beide erschaffen hat.
    „Du bist der Ältere von Euch beiden, nicht wahr?“ Damian nickt. Damian ist mehr als zwei Jahrtausende älter als Aman. Rachel senkt den Blick und spielt nervös mit den kleinen Knöpfen ihres Kleides. Sie hat so viele Fragen und weiß nicht, wo sie anfangen soll. „Und Deine Mutter?“, wagt sie sich schließlich vor und schaut ihn erneut an.
    „Tot“, gibt Damian knapp Auskunft. Rachel blickt wieder hinaus aus dem kleinen Fenster. Er lügt sie an. Sie spürt es. Der Professor hatte gesagt, dass seine Eltern bei einem Autounfall um Leben gekommen sind und er deren einziges Kind war. War Aman vielleicht ein uneheliches Kind aus einer früheren Affäre seiner Mutter? So werden sie nicht weiter kommen, denkt Rachel und allmählich wird sie ungeduldig.
    „Damian, wenn Du, also wenn wir, ich meine…so kann das nicht funktionieren zwischen uns. Ich habe keine Lust darauf von Dir nur das Allernotwendigste zu erfahren. Ich habe meine Lebensgeschichte vor Dir ausgebreitet und Du? Ich weiß so wenig über Dich. Aber ich möchte doch so viel mehr über Dich erfahren. Da ist, dieses Gefühl in mir, dass Du und ich, also wir…“, sie bemerkt plötzlich, dass ihre Wangen anfangen zu glühen. Sie hat noch nie einem Mann gesagt, was sie für ihn empfindet. Bei ihren bisherigen Beziehungen hat sich alles irgendwie immer ergeben, in einander gefügt. Mit Damian ist alles so furchtbar kompliziert.
    „Ich möchte Dir vertrauen und ich möchte Dich kennenlernen, richtig kennenlernen. Ich möchte wissen, was für ein Mensch Du bist, was Du magst, was Du verabscheust, worüber Du lachen kannst und was Dich traurig macht.“ Sie schaut Damian direkt an und versucht sein Gesicht zu deuten. Aber wie so oft sind es nur seine Augen, die eine Deutung seiner Gemütslage zulassen. Er schaut sie an, lange und intensiv. Die goldenen Flecken in seinen dunklen Augen leuchten matt. Damian holt tief Luft ehe er ihr antwortet.
    „Ich bin jemand, der nicht gerne viel von sich preis gibt. Ich habe sehr schlechte Erfahrungen gemacht.“ Rachel senkt den Blick und schüttelt resigniert den Kopf.
    Es ist so schwer. Er hätte nie vermutet, dass es so schwer ist, mit Rachel zu reden, sich ihr anzuvertrauen, sich ihr zu öffnen.
    „Ich rede nicht gerne über mich. Aber, ich werde Dir Deine Fragen beantworten. Offen und ehrlich. Ich möchte, dass Du mir vertraust, Rachel. Ich spüre, dass zwischen uns etwas Besonderes ist, etwas Einzigartiges. Ich will, dass Du zu mir gehörst.“ Bei diesen Worten pocht Rachels Herz schneller gegen ihre Rippen. Und doch wird sie sich mit ein paar daher gesagten Schmeicheleien nicht umgarnen lassen.
    „Stimmt es, dass Deine Eltern bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen sind?“, platzt es aus Rachel heraus, während sie ihn erneut neugierig ansieht. Damian zieht für einen Augenblick die Augenbrauen nachdenklich zusammen und nickt dann bestätigend.
    „Ja. Ich war noch ein Baby. Mein Großvater und Henrietta zogen mich auf.“ Dann stimmt es also, was der Professor über ihn herausgefunden hat.
    „Wie war Deine Kindheit?“, will sie plötzlich wissen.
    „So wie jede andere, nehme ich an“, gibt er zögernd Antwort. Er verschweigt ihr etwas, das ist ganz offensichtlich.
    „Der Professor hat mir erzählt, dass Du viel umgezogen bist in Deiner Jugend und nur wenige Freunde hattest.“
    „Na dann weißt Du ja bereits alles über meine Zeit als Teenager“, stellt er etwas gereizt fest.
    „Was ist mit Aman?“, will Rachel jetzt wissen.
    „Was ist mit Aman?“, stellt Damian die Gegenfrage.
    „Seid ihr zusammen aufgewachsen?“
    „Nein! Wir sind uns das erste Mal begegnet als wir bereits erwachsen waren“, gibt Damian wahrheitsgemäß Auskunft.
    „Warum bist Du nicht verheiratet? Ein Mann wie Du, wohlhabend und attraktiv, wird sich doch vor Angeboten kaum retten können.“ Damian antwortet ihr nicht sofort. Plötzlich steht er auf geht einen Schritt auf sie zu und

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