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Damian

Damian

Titel: Damian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
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den Kopf. Ja, das stimmt.
    „Aber was macht Dich so sicher, dass er nicht noch immer hier in Kairo ist? Warum soll er nach London gereist sein? Was will er dort?“ Rachel versteht nicht, wie Damian dazu kommt, diese Vermutung anzustellen. Er nimmt ihre Hand und sie schlendern durch den Basar. Er lässt sich Zeit mit seiner Antwort. Wieder einmal muss er sie belügen.
    „Ich habe Dir doch gesagt, ich hätte Bekannte hier in Kairo.“ Ok, das stimmt soweit, Malik ist ein Bekannter. Rachel nickt. „Ein Freund hat mir erzählt, dass der Professor auf der Suche nach einem Papyrus war.“ Auch das stimmt soweit. Rachel sieht ihn erwartungsvoll von der Seite an. „Dieser Papyrus wurde aber nun offensichtlich im Rahmen einer Sonderausstellung nach London gebracht.“ Auch hier ist er nicht gezwungen zu lügen.
    „Seit wann weißt du das? Und warum waren wir dann im Museum, bei dem Direktor und in den Archiven, wenn Du bereits wusstest, dass der besagte Papyrus in London ist?“, fragt Rachel mit einem misstrauischen Unterton. Damian zieht die Augenbrauen zusammen. Sie ist ein cleveres Mädchen, er darf sie nicht unterschätzen.
    „Ich habe diese Nachricht erst letzte Nacht erhalten. Ich wollte Dich nicht beunruhigen und glaubte noch weitere Informationen von dem Direktor zu erhalten.“ Was für eine lahme Erklärung. Er ist und bleibt ein miserabler Lügner.
    „Ich wollte auf Nummer sicher gehen, denn meine Quelle ist manchmal nicht zuverlässig“, fügt er entschuldigend hinzu und hofft inständig, dass Rachel ihm seine Lügengeschichte abkauft.
    „Und wir fliegen dem Professor jetzt hinterher? Vielleicht will er ja gar nicht, dass wir ihm folgen“, stellt Rachel traurig fest, denn inzwischen ist sie der Überzeugung, der Professor hat sie mit Absicht hier zurückgelassen. Damian hingegen kommt plötzlich ein ganz anderer Gedanke. Wahrscheinlich ist der Professor davon ausgegangen, dass Damian den Papyrus bei sich im Haus versteckt hält. Vermutlich wusste Rubins gar nicht, dass Damian keine Kenntnis von der Existenz des Papyrus hat. Und woher stammt die Phiole mit seinem Blut? Und wer ist in dessen Besitz?
    „Damian?“ Rachel reißt ihn aus seinen Gedanken. Er ist stehengeblieben und schaut sie an. In ihren Augen glaubt er eine tiefe Enttäuschung und Traurigkeit zu entdecken.
    „Wir werden den Professor finden und dann wird er uns einige Fragen über sein seltsames Verhalten zu beantworten haben“, stellt Damian entschlossen fest. Rachel nickt, aber ihre Augen füllen sich mit Tränen.
    „Ich verstehe nicht, warum er das alles tut. Er lässt mich hier allein, in einem fremden Land. Ich habe keine Möglichkeit mich verständlich zu machen und er hat mich praktisch bei einem vollkommen fremden Mann zurückgelassen.“
    Ein übler Gedanke keimt in Damian: ist Rachel vielleicht wirklich nur ein Lockvogel? War die ganze Sache mit der Prüfung seiner privaten Schätze nur ein Vorwand des Professors, um den Vampir Damian Cunningham kennenzulernen, sein Vertrauen zu erschleichen? Sollte Rachel ihn ablenken, damit der Professor Beweise für die Existenz von Vampiren sammeln kann? Damian nimmt Rachel in seine Arme, hält sie fest an sich gepresst.
    „Ich werde auf Dich aufpassen, Rachel. Du bist sicher bei mir“, flüstert er und küsst sanft ihr Haar.
    Sie setzen ihren Weg fort über den Basar und Rachel kann für einen Augenblick die Sorge um den Professor vergessen, denn zu aufregend ist das, was sich ihr hier bietet. Links und rechts von ihnen bieten Händler ihr Obst und Gemüse an. So viele verschiedene orientalische Früchte hat Rachel in ihrem ganzen Leben noch nie gesehen. Damian führt sie zu einem Stand mit frischen Melonen, Ananas, Kumquats, Mangos, Feigen und Datteln in allen erdenklichen Variationen. Damian spricht mit dem Händler und dieser reicht beiden ein paar aufgeschnittene Melonen und einige frische Feigen zum Probieren. Damian lehnt dankend ab, während Rachel neugierig zugreift.
    „Mmmhh, wunderbar. Und so süß…“, bringt Rachel mühsam zustande, während ihr der Saft der Melone das Kinn hinunter rinnt. Damian schaut sie mit einem Grinsen liebevoll an. Dann beugt er sich zu ihr und küsst den süßen Melonensaft von ihrem Kinn. In dieser Geste liegt so viel Erotik, dass Rachels Herz sofort anfängt zu galoppieren. Damian nimmt die schnellere Taktzahl ihres Herzen mit Befriedigung zur Kenntnis.
    „Du schmeckst wunderbar“, neckt er sie und sieht ihr tief in die Augen. Unfähig etwas

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