Damian
in sich auf. Wie sie langsam die Augen schließt, wie ihre langen Wimpern Schatten auf ihre Wangen werfen. Er genießt den Anblick ihres Mundes, mit den leicht geöffneten Lippen. Noch einmal lässt sie ihre Zungenspitze verführerisch darüber gleiten. Er hat sich nicht mehr unter Kontrolle, er lässt los, gibt ihr, was sie so sehnsuchtsvoll erwartet.
Es gibt Küsse und es gibt…Eroberungen. Und dies hier ist eine wahre Erstürmung, denkt Rachel und ist nur allzu gewillt sich Damian zu unterwerfen. Er küsst sie fast schwindelig, vereinnahmt sie und ist doch so unglaublich zärtlich. Niemals hätte sie auch nur im Entferntesten daran gedacht, dass ein Mann sie allein mit seinen Küssen so sehr erregt, dass sie glaubt in tausend Teile zu zerspringen. Mit Damian ist alles anders. Seine Zunge plündert sacht ihren Mund, tanzt mit ihrer Zunge und dringt in sie, fast so als hätten sie Sex miteinander. Und genau so reagiert ihr Körper. Ihre Brüste reiben an ihrem T-Shirt und sie presst sich stärker gegen seine Brust um dieses Gefühl noch intensiver zu spüren. Seine Hände drücken ihre Hüfte gegen sein Becken und er findet einen Rhythmus, der es ihr schlicht unmöglich macht sich nicht mit ihm zu bewegen. Noch ein paar Sekunden und sie werden über einander herfallen wie wilde, ungezähmte Tiere.
Aber dazu kommt es nicht. Schritte hallen durch den Flur. Atemlos lassen sie voneinander ab.
„Was jetzt?“, flüstert Rachel und sieht Damian ängstlich an.
„Hier, nimm Du den Papyrus.“ Er drückt ihr das Pergament in die Hand und geht ein paar Schritte zur Seite um einen scheinbar prüfenden Blick auf eines der Fuhrwerke zu werfen.
„Spiel einfach mit!“, flüstert er ihr zu. „Dieses hier scheint aus der 20. Dynastie zu stammen. Haben sie sich das notiert, Miss Fletcher?“, sagt er laut. Rachel versteht nicht was das soll, bestätigt ihm jedoch mit lauter Stimme:
„Ja, ist notiert.“
„Wir sollten uns jetzt dem Papyrus zuwenden“, sagt Damian und geht auf die entsprechend Holzkiste zu.
„Was machen Sie da?“ Der entsetzte Ausruf kommt von der Tür und gehört zu einer Dame älteren Jahrgangs, die ein mausgraues Kostüm trägt und aufgrund ihrer schwarzen Haare, ihre olivfarbenen Haut und der dunklen Augen eindeutig arabischer Abstammung ist. Ihr Englisch jedoch ist aktzentfrei.
„Oh, hat Dr. Kandouri Ihnen nicht gesagt, dass wir hier sind?“ Damian spielt seine Unschuldsmiene gekonnt aus.
„Nein. Ich weiß nichts. Wer sind sie eigentlich?“, fragt die ältere Dame neugierig, greift nach ihrem Funkgerät, um vermutlich das Sicherheitspersonal zu rufen. Damian geht langsam auf sie zu und fixiert sie.
„Miss Farouk, wenn ich mich nicht irre?“, sagt er schmeichelnd und Rachel beobachtet fasziniert, wie die ältere Dame ihre Hand wieder von dem Funkgerät zurück nimmt und bestätigend nickt. „Wir sind hier um die Ausstellungsstücke zu sichten“, erklärt ihr Damian und Rachel entgeht nicht seine ungewöhnlich ruhige und schmeichelnde Stimme. Er steht nun genau vor der Archivleiterin und Rachel kann kaum glauben, was sie sieht. Er spricht plötzlich auf arabisch mit ihr und die Frau verharrt nur und starrt Damian aus entrückt wirkenden Augen an. Schließlich endet Damian und Miss Farouk tut nicht anderes, als ihm zuzunicken, sich umzudrehen und zügig den Gang zurückzugehen. Damian dreht sich zu Rachel und deutet ihr zu ihm zu kommen.
„Was hast Du ihr gesagt? Warum ist sie ohne Alarm zu schlagen einfach so gegangen?“, will sie fassungslos wissen. Natürlich hat er die Gedanken der Archivleiterin manipuliert, aber das kann er Rachel nicht sagen.
„Ich habe ihr gesagt, wir hätten die Erlaubnis des stellvertretenden Direktors hier zu sein. Sie hat’s geglaubt“, zuckt Damian gelassen mit den Schultern. Aber er hat noch etwas erfahren, als er in die Gedanken der Archivarin eindrang. Rubins war hier und hat nach dem Papyrus gesucht. Und Damian weiß nun, dass dieses wichtige Pergament nicht mehr in Ägypten ist. Es ist im Rahmen einer Sonderausstellung in England, genauer gesagt im British Museum in London.
„Der nächste Flug geht erst morgen Abend“, erklärt Damian und steckt sein Handy zurück in seine Jeans.
„Und Du glaubst wirklich, dass der Professor nach England gereist ist? Ohne mir etwas davon zu sagen?“ Rachel schaut in ungläubig an.
„Er hat Dir auch nicht gesagt, dass er früher nach Kairo reist“, stellt Damian trocken fest. Rachel senkt
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