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Damit Kindern kein Flügel bricht - Kindliche Verhaltensauffälligkeiten verstehen und ein gutes Familienklima fördern

Titel: Damit Kindern kein Flügel bricht - Kindliche Verhaltensauffälligkeiten verstehen und ein gutes Familienklima fördern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kösel
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den auch junge Menschen, wie 2007 in München zu sehen, mit verklärtem Blick herumgehen, um ja nichts von den Küssenden und ihrer Versunkenheit ineinander zu verpassen. Es gibt die berühmten gemalten Küsse. Klimt fällt mir ein, der mit seinem Bild »Der Kuss« so unendlich viel besser wiedergeben kann, was ich zuvor den strahlendsten Affekt genannt habe. Alles erstrahlt in seinem Bild in verschwenderischem Glanz. Gold beherrscht die Farbpalette, überzieht das küssende Paar bis in die golden gemalten Lippen mit Licht. Ein Abbild des Inneren der Partner. Kein Kitsch, wie Klimt manchmal vorgeworfen wird, nur der Mut eines Künstlers, gewisse Zustände in Gold zu tauchen - weil sie so sind. In diesem einen kostbaren Augenblick. Das Bild hält ihn fest.
    Getrennt vom Bild wissen wir um die Flüchtigkeit solcher Augenblicke. Doch man kann diesen goldenen Kuss auf dem langen und mitunter verdunkelten Weg durchs Leben immer wieder finden. Ein altes Paar, sie 72, er 75 Jahre alt, haben in der Paartherapie von genau so einem Kuss erzählt. Sie: »Er hat mich geküsst, können Sie sich vorstellen, dass er mich seit 30 Jahren nicht mehr so geküsst hat? Ich hab zu ihm gesagt: He, wenn du mich so geküsst hättest in den Jahren davor, hätten wir nicht so viel Ärger gehabt miteinander... Da hätten wir uns einiges erspart... können Sie sich das vorstellen?« Ja, natürlich kann ich es mir vorstellen, und die Vorstellung bereitet mir Vergnügen, großes sogar.
    Es gibt die berühmten literarischen Liebespaare: Romeo und Julia, Tristan und Isolde, Philomen und Baucis, Abelard und Eloise, die weltlichen Liebespaare Cäsar und Kleopatra, Goethe und Christiane Vulpius (oder eher Freifrau von Stein?), Gabriele Münter und Wassily Kandinsky, Liz Taylor
und Richard Burton, Helmut Schmidt und seine Frau Loki. Einige dieser großen Liebesgeschichten enden tragisch. Liebe muss aber nicht immer dramatisch sein. Sie muss nicht durch den vorzeitigen Tod des oder der Liebenden ihr Ende finden. Sie könnte weitergehen, wenn der Paarweg als lebenslange Herausforderung und intensiver Lernprozess verstanden würde. Der Paarweg ist neben der Kindererziehung der längste und aufregendste Weg auf der Wanderkarte unseres Lebens.
    Doch zurück zu den Spielarten der Liebe. Lassen wir drei Paare vom Beginn ihrer Liebe erzählen:
     
    Das Paar Solide:
    Sie: »Wir haben uns beim Oktoberfest kennengelernt. Er setzte sich zu mir ins Auto - und wir haben die ganze Nacht geredet. Noch nie habe ich mich bis zum damaligen Zeitpunkt mit einem Menschen so lange und so gut unterhalten. Wir entdeckten, dass wir gleich denken, ähnliche Ansichten haben... es war super.«
    Er: »Sie verstand mich auf Anhieb. Wir haben geredet ohne Ende und ich hab gehofft: Lass diese Frau ein Leben lang neben mir sitzen. Sie versteht dich wie noch nie eine vor ihr. Es war, wie wenn wir uns schon ewig kennen würden. Nichts war da fremd. Eine große Vertrautheit, etwas ganz Unkompliziertes war da. Nicht so ein Krampf wie sonst, wenn ich eine Frau kennengelernt habe und überlegen musste, wie ich ihr gefallen könnte. Es war einfach.«
     
    Das Paar Adam und Eva:
    Sie: »Ich wollte ihn unbedingt. Er sah gut aus, hatte viel Charme, war witzig und geistreich. Ich habe sehr wohl gemerkt, wie andere Frauen aus der Gruppe plötzlich zu Weibchen geworden sind, wenn er aufgetaucht ist. Plötzlich wurden die lebendig, erzählten interessante Dinge, waren wie verwandelt.«

    Er: »Sie flirtete mit mir ganz ungeniert und ich dachte: Hoppla, die will was von dir. Sie gefiel mir sofort, hatte so ein mädchenhaftes Lachen. Sie war sexy... die bringt dich zum Träumen, dachte ich mir. Mit der wird’s nicht langweilig.«
     
    Das Narzissen-Paar:
    Sie: »Er stand da, hielt eine Spitzenrede als Trauzeuge, eine kleine One-Man-Show. Wir haben uns ziemlich amüsiert. Alle waren begeistert. Er konnte sich gut ausdrücken, war auch danach so ein Mittelpunkt... Der Mann hat’s drauf, dachte ich. Der ist erfolgreich und zielstrebig, der bringt’s zu was im Leben.«
    Er: »Ich kannte sie ja noch nicht, sie ist mir aber ziemlich schnell aufgefallen... könnte eine Tänzerin sein, so wie sie sich bewegt... war dann etwas enttäuscht, wie sie mir erzählt hat, dass sie im Büro arbeitet, aber was soll’s, das ist eine echt gute Frau... Sie und ich, wir würden ein gutes Paar abgeben... Vielleicht hab ich das aber auch erst später gedacht, sechs Monate danach oder so...«
     
    Ich habe diesen drei

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