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Damon Knight's Collection 08 (FO15)

Damon Knight's Collection 08 (FO15)

Titel: Damon Knight's Collection 08 (FO15) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon (Hrsg.) Knight
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haben die Notrufe aus dem Johannisburger Radio in Südafrika aufgefangen. Unbestätigten Berichten zufolge sollen die Eingeborenen eine großangelegte, aber wenig koordinierte Revolte begonnen haben. Wir werden Sie weiter informieren.“
    Nun schwenkte die Kamera zu einem Zweiergespräch zwischen dem Nachrichtensprecher und einem der bekannten Kommentatoren des Senders. Sie begrüßten einander und der Sprecher erklärte, daß der Kommentator von seiner Wohnung in einem Vorort herbeigerufen worden sei. „Hast du eine Erklärung für das Ganze, Frank?“
    Der Kommentator sah aus, als habe er noch nicht gefrühstückt. „Tja, das ist schwer zu sagen, Jim“, begann er rätselhaft. „Es sieht aus wie eine Serie von Gewalttätigkeiten, die den ganzen Globus ergriffen hat …“
    Johnny Loughlin erhob sich. „Ich ziehe mich mal an, Cyn. Es wäre besser, wenn die Kinder draußen spielten.“
    Sie starrte ihn an.
    „Also los, Jodi“, fuhr er fort. „Johnny, an die frische Luft. Ich will nicht, daß ihr den ganzen Tag vor dem Fernseher hockt.“
    „Aber bleibt in der Nähe des Hauses“, warnte die Mutter.
    „Ich glaube, du übertreibst“, sagte er zu ihr, nachdem die Tür hinter den Kindern zugefallen war.
    „Nein, wirklich nicht! Irgend etwas liegt in der Luft. Das weißt du genau, und ich auch. Ich mache mir Sorgen, Liebling.“
    Er ging nach oben. Er hatte mit ihr debattieren sollen, aber dazu fühlte er sich nicht imstande.
    Als er, wieder den Wohnraum betrat, redete der Sprecher gerade auf den Kommentator ein. „Ich glaube, daß die phantastischste Erklärung die ist, daß mit der Sonne etwas geschehen ist. Wie sich die Erde dreht und von der Sonne beschienen wird, wirkt irgend etwas Aufpeitschendes auf die Menschen ein.“
    „Diese Theorie ist unhaltbar“, erwiderte der Kommentator. „Erstens fand der Zwischenfall mit Senator Clinton gestern nacht statt. Diese Schwierigkeiten in China setzten einige Stunden früher ein … oder erreichten das Ausmaß, worauf die Einzelberichte anspielen …“
    Von der Küche her vernahm er Cynthias Stimme, die zum Fenster hinausbrüllte: „Hört auf, Kinder, hört sofort auf, habt ihr verstanden!“
    Und dann von draußen, vielleicht fünfzehn Meter vom Haus entfernt, die Stimme eines Jungen, älter als Jodi oder der kleine Johnny: „Ach, halt die Schnauze, du verrückte Hexe.“
    Johnny sprang auf die Füße und rannte in die Küche. Cynthia stand wie erstarrt vor der Spüle am Fenster und war bleich im Gesicht. Draußen sprinteten zwei Jungen vom Gartenzaun weg, wo das Dreirad von Johnny umgeworfen lag. „Hast du das gehört?“ stammelte Cynthia. „Wo haben sie das nur her. Sie haben mich verrückt genannt!“
    „Beruhige dich, Cynthia …“
    „Red nicht auf mich ein! Wo haben sie das nur her?“
    „Wahrscheinlich von ihren Eltern. Du hast nie ein Geheimnis aus deinen „nervösen Zuständen“ gemacht …“
    „Schieb’s jetzt nicht auf mich, Johnny. Willst du denn nichts wegen der beiden Bengels unternehmen?“
    „Was soll ich machen? Sie an den Ohren zu ihren Eltern schleppen?“
    Sie rannte aus der Küche. Er ging ihr nicht nach, weil er erst auf sie, dann auf sich selbst wütend war. Er hatte sie angefahren, wenn auch nur, weil ihm das Ganze über den Kopf wuchs. Er beschäftigte sich mit den weiteren Vorbereitungen des Frühstücks, dort, wo sie aufgehört hatte.
    Während sie aßen, hörten sie erneute Streitigkeiten im Hof, diesmal zwischen ihren beiden Kindern, und allmählich fragte er sich, ob an diesem Tag nicht doch etwas Außergewöhnliches war. Jeder, er selbst inbegriffen, war hart an der Grenze der Beherrschung. Johnny nahm seine Kaffeetasse ins Wohnzimmer mit, wo der Fernseher noch immer allein vor sich hinbrabbelte.
    „… soeben eine Bekanntmachung erhalten. In Grand Central Station scheint es zu offenen Streitigkeiten gekommen zu sein mit einem Handgemenge auf den oberen Bahnsteigen. Die Polizei versucht noch immer vergeblich, durch das Menschengewühl in der Schalterhalle zu dringen. Bis jetzt ist noch keine Panik ausgebrochen, aber viel fehlt nicht. Tausende von Menschen stehen seit Stunden eingekeilt in dem Gebäude. Wie weit die Schlägereien auf den oberen Bahnsteigen um sich gegriffen haben, läßt sich nicht feststellen. Und so müssen wir auf neue Informationen warten.“
    Die Kamera fuhr zum Kommentator hinüber, der von einem Blatt las. „Mit den Johannisburger Rebellen konnte eine gegenseitige Verbindung aufgenommen

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