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Damon Knights Collection 10

Damon Knights Collection 10

Titel: Damon Knights Collection 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon Knight
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Tod selbst. Es treibt den Menschen zum Wahnsinn. Diese neuen Kinder dürfen nicht damit angesteckt werden …“
    „Und anderswo. Ja, richtig, Dr. Sayre. Ich wollte zu rückrufen, aber immer kam etwas dazwischen. Auss chußsitzungen wegen der Forschungsgelder, Sie verstehen. Ja, nun, Dr. Sayre, zu Ihrer kleinen Theorie über das Serum. Ich habe mir die Sache durch den Kopf gehen lassen, Dr. Sayre, und, Sie verstehen, ich konnte nichts entdecken, das Ihre Ansichten erhärtet. Wenn Sie mir natürlich ein paar handfeste Beweise liefern, Sie verstehen, nun, das wäre etwas anderes. Jawohl, Sir, etwas ganz anderes.“
    Und wieder: „Herrgott, Martie, ich weiß einfach nicht Du könntest absolut recht haben. Aber es gibt keine Möglichkeit, an irgendwelche Beweise ranzukommen. Ich kann nicht Kopf und Kragen für so ein vages Unternehmen riskieren. Ich habe auf deinen Vorschlag hin deine Personalakte überprüft, und sie enthält eine Diagnose von einem gewissen Dr. Fischer aus dem Lester B. Hayes Memorial Hospital, der dich heuer zwischen März und August viermal gründlich untersuchte. Er schlug dir eine Behandlung wegen Schizophrenie vor; du hast abgelehnt. Offen gestanden, Martie, auch ich frage mich, ob das Ganze nicht ein Auswuchs krankhafter Phantasie ist.“
    Er hätte springen sollen, fand er. Er hätte wirklich springen sollen. Er betrat das Apartment und entdeckte Julia inmitten ihres Gepäcks, den Mantel über eine Stuhllehne gelegt. Auf dem Boden verstreut lagen Skizzenblätter.
    „Liebling, was ist los?“
    „Ich möchte heim. Sofort. Wir haben zwei Plätze in der Achtzehn-Uhr-Maschine …“
    „Aber, Julia, du weißt …“
    „Martie, ob du mitkommst oder nicht, ich gehe heim.“
    „Dann gibst du also auf? Ist es das? Du schleichst zurück wie ein geprügelter Hund, läßt es zu, daß sie dir das Baby wegnehmen, daß sie mit dir umspringen, wie sie wollen …“
    „Martie, ich kann es nicht erklären. Ich kann nie etwas erklären, das weißt du. Aber ich muß zurück. Ich muß noch ein Werk vollenden, bevor das Baby kommt. Ich muß einfach. Es ist bei allen Künstlern, die ich kenne, das gleiche. Jacques Remy, Jean Vance, Porter, Dee Richardson … Ich kam hier und da mit einigen von ihnen zusammen. Irgend etwas treibt sie zur Arbeit. Ein paar meiner besten Freunde hatten keine Zeit für mich. Keiner von ihnen kann es erklären. Es findet eine schöpferische Explosion statt, gegen die wir machtlos sind. Oh, wenn ich Anlagen zum Trinken hät te, würde ich mich vermutlich vollaufen lassen und so dem Drang widerstehen …“
    „Was hast du dir denn vorgenommen?“ Er hob ein paar Blätter ihres Zeichenblocks auf, entdeckte aber nur bedeutungsloses Gekritzel.
    „Ich weiß nicht, ich vermag es nicht auf Papier zu bringen. Ich brauche mein Werkzeug, den Sandstein. Meine Hände wissen es, werden es wissen, wenn sie zu arbeiten anfangen …“
    „Julia, du hast Fieber. Ich hole dir eine Schlaftablet te. Wir gehen in ein paar Tagen heim, wenn du bis dahin deine Absicht nicht geändert hast. Bitte …“
    Sie griff nach ihrem Mantel, warf ihn über die Schultern und schlüpfte in die Ärmel, ohne auf seine Worte zu achten. „Wie spät ist es?“
    „Vier. Setz dich doch, Liebling. Du bist kreidebleich …“
    „Wahrscheinlich müssen wir am Flughafen warten, aber wenn wir nicht gleich losfahren, wird der Verkehr zu dicht. Gehen wir jetzt, Martie! Wir können während der Wartezeit Kaffee trinken und eine Kleinigkeit essen.“
    Am Flughafen konnte sie nicht stillsitzen. Sie wanderte durch die Korridore, ließ sich von der Rolltreppe nach oben bringen, beobachtete, wie die Maschinen ankamen und starteten, suchte die Tiefparterre-Geschosse auf, lief von einem Laden zum anderen. Schließlich gingen sie an Bord ihrer Maschine, und der Gurt zwang sie zumindest äußerlich zur Ruhe.
    „Martie, wie erklärst du dir Träume? Den Inhalt von Träumen? Warte, es kommt noch mehr. Die Intuition, die in nahezu jedem Menschen von Zeit zu Zeit auffla ckert? Den Aufbruch in unbekannte Gebiete, den Wissenschaftler wagen, wenn sie Theorien verkünden, die bis dahin noch niemandem in den Sinn kamen und die das Universum auf ganz neue Weise erklären? Dejà-vu-Eindrücke? Oh, was sonst noch? Das Aufblit zen einer Art Telepathie? Hellseherei? Hilarys Faktor X? All diese Dinge, über die Wissenschaftler im allgemeinen nicht gern sprechen?“
    „Ich kann es nicht Ich versuche es nicht. Ich kenne die Antwort nicht, ebensowenig

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