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Damon Knights Collection 10

Damon Knights Collection 10

Titel: Damon Knights Collection 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon Knight
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während der nächsten zwanzig Jahre keine Thrombose und keinen tödlichen Zusammenbruch erleiden, wenn ich brav spure?“
    „Mehr als das, Martie. Sehr viel mehr als das. Bei der letzten Untersuchung für die Versicherung wurden Sie getestet, eine Routinemaßnahme übrigens. Nichts Schlüssiges, aber ein Anhaltspunkt. Sie haben keine krasse Reaktion auf das synthetische RNA gezeigt. Man müßte Sie natürlich noch gründlicher testen, aber wir sind sicher, daß Sie die Behandlung vertragen.“
    „Was ist mit Julia? Was haben Sie mit ihr vor?“
    „Martie, haben Sie überhaupt schon darüber nachgedacht, was Unsterblichkeit bedeutet? Nicht einfach zehn Jahre angehängt oder hundert oder tausend. Soweit wir das jetzt sagen können, nach all den Labor-Ergebnissen, gibt es kein Ende, außer durch einen Unfall. Und bei unseren Transplantationstechniken verringert sich auch diese Gefahr mit jeder Woche. Ewig, Martie. Nein, Sie können es sich nicht vorstellen. Keiner kann es. Vielleicht dämmert uns in ein paar hundert Jahren, was es heißt, jetzt noch nicht …“
    „Was ist mit Julia?“
    „ Es wird ihr nichts geschehen.“
    „Sie haben sie bereits getestet. Sie wissen, was mit ihr los ist.“
    „Ja. Sie kann das RNA nicht vertragen.“
    „Wenn etwas schiefgeht, werdet ihr die Arme verschränken und sie sterben lassen. Etwa nicht? Etwa nicht?“
    „Ihre Frau ist ein hoffnungsloser Fall. Begreifen Sie das nicht? Wenn sie an eine künstliche Niere angeschlossen wäre, an eine Herz-Lungen-Maschine, mit einem Gehirnschaden, dann hätten Sie den Wunsch, den Stecker herauszuziehen. Sie wissen das genau. Wir könnten bei ihr, bei ähnlichen Fällen, während der nächsten vierzig Jahre oder noch länger Präventivmedizin anwenden. Aber wozu? Wozu, Dr. Sayre?
    Sobald sie Bescheid wissen, werden sie sich gegen uns wenden. Wir können dieses Geheimnis höchstens noch ein paar Jahre wahren. Uns ist klar, daß wir unser Glück bereits jetzt strapazieren. Wir haben einen Eid abgelegt, keinen Finger zu rühren, um Sterbende zu retten. Glauben Sie, die anderen würden sich damit begnügen? Wenn sie heute die Wahrheit erfahren, hetzen und bringen sie uns um, vernichten sie die Formel. Aussätzige stecken lieber alle mit ihrer Krankheit an, als daß sie sich ausrotten ließen. Ihre Frau ist fünfunddreißig, wenn das Kind zur Welt kommt. Noch vor hundert Jahren wäre sie durch eine so späte Schwan gerschaft ohnehin zum Tod verurteilt gewesen. Sie wä re eine alte Frau. Die moderne Medizin hat sie jung erhalten, aber es ist eine künstliche Jugend. Sie siecht dahin!“
    Martie machte eine Bewegung auf Wymann zu, der sich argwöhnisch hinter seinen Schreibtisch zurückzog. Conant und Fischer beobachteten ihn sehr genau.. Er ließ sich wieder auf den Stuhl sinken, preßte die Hände vors Gesicht. Später, dachte er. Nicht jetzt. Versuche jetzt herauszufinden, was du kannst! Versuche die Ru he zu bewahren!
    „Warum haben Sie das Thema überhaupt angeschnitten?“ fragte er nach einer Pause. „Durch den Tod von Boyle bin ich ohne Arbeit. Ich hätte Ihnen nicht schaden können.“
    „Wir wollen nicht, daß Sie diese Bombe zünden. Sie sind Wissenschaftler. Sie können Verstand und Gefüh le trennen und die Zusammenhänge begreifen. Aber ab gesehen davon, Martie, geht es um Ihr Baby. Wir wol len das Baby retten. Julia hat immer wieder versucht, ein Buch über Geburtshilfe zu ergattern, nicht wahr? Ist es ihr geglückt?“
    Er schüttelte den Kopf. Das Buch. Er hatte in Har vard danach fragen wollen und es vergessen. „Das Ba by. Sie glauben, daß es womöglich … Die beiden anderen? Sind sie beide …?“
    „Unsere einzige Sorge ist jetzt, das Kind, das Ihre Frau trägt, gesund zur Welt zu bringen. Wir vermuten, daß es zu uns gehört. Und wir brauchen es. Diese vierzig Prozent, von denen ich sprach, ziehen sich durch die gesamte Bevölkerung, ob jung oder alt. Wenn sie über vierzig sind – ein oder zwei Jahre spielen keine Rolle – vertragen die Leute die Behandlung nicht mehr. Wir wissen noch nicht genau, weshalb, doch wir werden es herausfinden. Wir wissen nur, daß sie sterben. Und das läßt unsere Gruppe auf etwa fünfundzwanzig Prozent der gegenwärtigen Bevölkerung schrumpfen. Wir brauchen die Babies. Wir brauchen eine neue Generation von Menschen, die keine Angst vor dem Tode haben, von dem Tage an, da sie das Wort zum erstenmal begreifen. Wir wissen nicht, was sie sein werden, wie es sie verändern wird, aber wir

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