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Damon Knights Collection 2

Damon Knights Collection 2

Titel: Damon Knights Collection 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon Knight
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Brotfruchthülsen lagen am Boden herum, und er dachte bitter, daß diese Welt sich nun nicht mehr selbst säuberte. Er warf die Hülsen in die Flammen.
    Irgendwo auf dem Hang jenseits des Baches brüllte Kerbeck, und es knackte im Gestrüpp. Garcia stand auf, und das Mädchen lugte aus ihrer Hütte, während Kinross unschlüssig dastand. Dann erschien Kerbeck. Er trug ein Bündel gelber Bananen auf der linken Schulter und hielt mit der rechten Hand einen kleinen Mann im Nacken fest. Halb stieß er, halb kickte er den kleinen Mann den Hang hinunter.
    Der hünenhafte Nordländer summte aufgeregt, als er sich dem Talgrund näherte. Plötzlich hörte Kinross, noch halb schlafend, Worte in dem Gesumm, wie er manchmal Windstimmen im Summen von Telegrafendrähten gehört hatte, als er noch ein Junge auf den Hochebenen von Nebraska war.
    »Ich fange mir einen Teufel«, sagte Kerbeck.
    Der Teufel war ein dunkelhäutiger kleiner Mann mit breitem Gesicht in schlotterndem grauem Wollzeug. Seine Augen waren geschlossen, sein Gesicht vor Angst verzogen, und er plapperte vor sich hin. Garcia spitzte plötzlich die Ohren, und schnauzte dann den Mann auf spanisch an. Ein Wortschwall war die Antwort.
    »Er ist ein Peruaner«, übersetzte Garcia. »Er kommt aus den Bergen oberhalb von Tacna. Er ist tagelang herumgeirrt. Er glaubt, daß er tot und Kerbeck der Oberteufel wäre.«
    »Das scheint auf Gegenseitigkeit zu beruhen«, sagte Kinross. »Sag ihm, daß er keine Angst mehr zu haben braucht. Ich frage mich, wie viele noch …«
    Kerbeck trottete summend und brummend davon. Der kleine, immer noch schrecklich verängstigte Peruaner kauerte sich ans Feuer und aß mit ihnen Bananen. Dann erklärte Kinross dem Mädchen seine Absicht und schlug Garcia vor, die Höhle aufzusuchen.
    »Nicht mit leeren Händen«, erinnerte ihn der Mexikaner. »Vergiß nicht, daß wir eine Pflicht haben.«
    Unterwegs sammelten sie Guavas und Papayas in Kinross’ Hemd, durchquerten den Wald und legten die Früchte auf das Steinpodest. Silva saß wiegend und fast unhörbar wimmernd daneben. Kinross klopfte ihm auf die Schulter.
    »Kopf hoch, Silva, alter Knabe«, sagte er. »Wir gehen jetzt zu Krüger. Vielleicht bringen wir gute Nachrichten für dich mit.«
    »Unheilig«, stöhnte der alte Mann. »Voller Teufel. Du bist ein Teufel.«
    Die beiden Männer gingen zum Eingang der Höhle und blieben stehen. Sie sahen sich an.
    »Worauf warten wir noch?« fragte Garcia.
    »Ich weiß nicht. Ich habe wohl erwartet, daß Fay oder Bo Bo Wache hält«, sagte Kinross. »Zum Teufel damit. Wir gehen einfach hinein.«
    Die Höhle bog sich scharf nach innen und bildete einen fast runden, etwa fünf Meter hohen Tunnel. Der Bach plätscherte über den Grund, so daß sie waten mußten. Das Wasser glänzte sanft, und Feuchtigkeit, die aus Rissen im schwarzen Fels sickerte, rief hier und dort funkelnde Flecken an den Wänden hervor. Der Fels hatte das wuchtige, amorphe Aussehen von Basalt. Die Luft war kühl und bis auf das Murmeln des Baches völlig still.
    Die beiden Männer wateten ein ganzes Stück, ehe sie das klare Geräusch sprudelnden Wassers irgendwo vor ihnen hörten. Dann kamen sie in eine unermeßlich große Kammer, über deren Rückwand glitzerndes Wasser aus der Dunkelheit hinabstürzte. Fay und Bo Bo schliefen auf den kahlen Terrassen neben dem Bach.
    »Was hast du mir zu sagen, Kinross?« fragte Krügers Stimme aus der Finsternis. Sie schien das Geräusch des hinabstürzenden Wassers zu Worten zu formen.
    »Wir haben eine Frau gefunden«, sagte Kinross.
    »Ich weiß. Viele andere, sowohl Männer als auch Frauen, sind noch auf dem Wege hierher. Ich bin sehr gestärkt worden. Habt ihr nicht bemerkt, wie sich die Welt gefestigt und in die Zeit ausgedehnt hat?«
    »Doch. Aber wie gelangen diese Leute hierher? Gibt es mehrere Pforten?«
    »Nein. Die eine muß sich verrückt haben.«
    »Wohin denn? Die eine ist aus Australien, der andere aus Peru.«
    »So?« Die silberhelle, flüssige Stimme klang erstaunt. »Dann bewegt sie sich vielleicht.«
    »Aber Tibesti …«
    »Sie wußten nicht, daß die Erde sich dreht. Die Sonne von Tibesti kreist um eine stillstehende Erde. Aber als wir – als ich hier einen Ablauf der Tage geschaffen habe, muß ich dieser Welt eine Achse verliehen haben. Vielleicht ist sie nicht genau im gleichen Takt mit unserer alten Welt. Dann wandert die Pforte …«
    »Du scheinst dich darüber zu freuen«, sagte Kinross.
    »Das tue ich auch. Es sind

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