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Damon Knights Collection 2

Damon Knights Collection 2

Titel: Damon Knights Collection 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon Knight
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sie hastig. »Wie nennst du sie eigentlich?«
    »Das sind Pittas«, sagte sie. »Lärmende kleine Farbtöpfe, nicht wahr? Sie sagen ›geh-ans-WERK, geh-ans-WERK‹.«
    »Und das wollen wir auch tun, nehme ich an«, kicherte Garcia. Sie bahnten sich den Weg den ziemlich steilen Hang hinunter, und Kinross bereitete das Mädchen währenddessen auf das vor, was sie unten am Bach erwartete, als sie ihn unterbrach.
    »Wer sind denn die da?« fragte sie und zeigte nach links.
    Kinross und Garcia konnten nichts erblicken. »Was siehst du denn?« fragte Kinross.
    »Eine ganze Horde von Schwarzen«, flüsterte sie offensichtlich beunruhigt. »Auf ihren Knien, im Gestrüpp.«
    »Jetzt kann ich sie teilweise sehen«, sagte der Mexikaner. »Es ist schlimmer als die Vögel heute morgen.«
    »Ich kann überhaupt nichts sehen«, klagte Kinross. »Nur Bäume und Büsche.«
    »Schau schräg«, drängte ihn Garcia. »Senke die Augen und schiele vor dich. Jedes Kind weiß, wie man das anstellt.«
    Kinross versuchte zu schielen, und plötzlich erblickte er sie, Dutzende von ihnen. Schwarze Zwerge mit roten Augen. Nackt und grotesk gebaut, unverhältnismäßig große Hände und Füße, knorrige Gelenke, Muskelbündel an den Gliedern. Sie erwiderten seinen Blick, aber ohne sichtbares Interesse. Panik ergriff ihn.
    »Mein Gott!« stieß er hervor.
    »Sie sind ein Teufelspack«, murmelte Garcia. »Kinross, verdammt noch mal, wer sind die?«
    »Es sind Schwarze«, sagte das Mädchen. »Früher pflegten sie manchmal Weiße in den Coast Ranges aufzuspießen, aber jetzt sind sie recht zahm. Wir müssen einfach an ihnen vorbeigehen und so tun, als sähen wir sie nicht. Eigentlich sollten sie in der Geisterwelt sein.«
    »Es sind Zwerge, Pygmäen«, wandte Kinross ein. »Gibt es Pygmäen in Queensland?«
    »Sie kauern auf den Knien«, erwiderte sie scharf, »und sie verstecken sich vor uns an einer ihrer Geisterstätten. Kommt jetzt! Geht vorbei und tut so, als würdet ihr sie nicht sehen.«
    »Na, versuchen wir es«, stimmte Kinross zu.
    Sie erreichten die Talsohle ohne Zwischenfall. Als sie ihr folgten, spähte Garcia wachsam nach links und rechts.
    »Kinross, irgend etwas beschattet uns, schleicht auf beiden Seiten im Gestrüpp hinter uns her«, sagte er.
    »Diese schwarzen Dinger?« fragte Kinross, und seine Magenmuskeln verkrampften sich.
    »Nein, ich kann sie nicht genau erkennen, aber sie sind größer und gräulich.«
    »Ich kann sie sehen«, sagte das Mädchen. »Es sind Dschinninnen, Binghi-Frauen dieser Horde, an der wir gerade vorbeigegangen sind. Sie sehen wie Geister aus, wenn sie sich mit Holzasche einreiben.«
    »Hinter was sind sie her?« fragte Kinross, der die flüchtigen Gestalten aus den Augenwinkeln halb sah.
    »Sie wollen uns zum Lager folgen, damit sie dort betteln und stehlen können«, sagte das Mädchen. »Paßt nur auf, daß ihr sie gleich wegschickt, wenn sie kommen.«
    Garcia sagte: »Sie haben hübsche Figuren, nachdem ich weiß, daß es Frauen sind. Kinross, kannst du sie jetzt sehen?«
    »Nur teilweise«, sagte Kinross.
    Die huschenden Gestalten ließen von ihnen ab, als sie an den Bach gelangten. Während sie unschlüssig am Ufer standen, erklang Geschrei von dem Hang, den sie gerade hinabgestiegen waren. Kinross sah, wie Kerbeck durch das Gestrüpp stürmte und schwarze Pünktchen vor sich her jagte.
    »Mein Gott!« stieß er hervor. »Kerbeck kämpft mit diesen schwarzen Dingern!«
    »Und siegt«, stellte Garcia, weniger beunruhigt als Kinross, fest. »Guck nur, wie sie davonrennen.«
    »Das sollte er nicht tun«, sagte das Mädchen. »Heute nacht werden sie sich zurückschleichen und ihn aufspießen. Vielleicht uns alle.« Sie erschauderte.
    Kerbeck kam in großen Sprüngen den Hang hinunter. Er durchquerte das eine Viertelmeile breite Talbecken, tauchte bronzefarben und hünenhaft auf und verschwand wieder, tauchte auf und verschwand. Sein flatterndes Haar und sein wallender Bart bildeten eine Aureole im Licht der westlichen Sonne. Er schubste Kinross beiseite, packte das Mädchen bei den Oberarmen und starrte ihr in die Augen. Er summte und brummte wild.
    Kinross zerrte vergeblich an einem der Riesenarme und protestierte. Dann beruhigte sich der Schwede, ließ das Mädchen los, lächelte und summte friedlich.
    »Es ist schon gut«, sagte das Mädchen. »Er wollte sich nur davon überzeugen, daß meine Augen Pupillen haben.«
    Kinross schaute verständnislos von ihren blauvioletten Augen zu den mattblauen

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