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Damon Knights Collection 3

Damon Knights Collection 3

Titel: Damon Knights Collection 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon Knight
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Angst, daß Ihre Knie tatsächlich zitterten? Bis dahin hielt ich das immer für eine der üblichen Übertreibungen; in dieser schlammigen Grotte lernte ich, daß dem nicht so ist. Ich muß gestehen, daß ich hysterisch wurde. Ich kann mich nicht mehr genau an meine Worte erinnern, aber ich sagte dem Traki, daß es seine großartige Stadt nicht gebe und daß er nur ein Eingeborenenteufel in einer primitiven Welt sei. Ich drohte ihm mit der gesamten Autorität des Bundes und verwünschte ihn, seine imaginäre Stadt und seine mythische Rasse. Schließlich verstummte ich, weil ich so mit den Zähnen klapperte, daß ich nicht mehr sprechen konnte. Als ich das tat, war sein Lächeln so heiter-gelassen wie zuvor.
    »KEINE RASSE UND KEINE STADT? WER HAT DICH DENN HIERHER GEBRACHT? WER HAT DENN DIESE FESTUNG ERBAUT, DIE DU UM DICH HERUM SIEHST? IHRE MAUERN SIND DICKER ALS DIESE KAMMER BREIT IST, UND DER MECHANISMUS, DEN DU UM DICH HERUM SIEHST, KANN SOLCHE FLIEGENDEN STÄDTE WIE DIE, DIE DICH HERGEBRACHT HAT, WIEDER IN ELEMENTARSTAUB VERWANDELN.«
    Etwas an diesem Wesen flößte solchen Glauben ein, daß ich nicht umhin konnte umherzuschauen. Die Höhle war bis auf den Traki, den bewußtlosen Eingeborenen und mir immer noch leer; sie roch nach stehendem Flußwasser und faulender organischer Materie. Erst da begriff ich jene unerschütterliche Ruhe, die dem Traki seine Ausstrahlung unverwundbarer Macht verlieh. Nennen Sie es Schwachsinn, Psychose oder welchen Wahnsinn auch immer: er hatte den Kontakt mit der Wirklichkeit verloren – und das, glaube ich, schon seit langem.
    Mit mehr Fassung, als ich es noch vor einem Moment für möglich gehalten hätte, sagte ich: »Warum ist denn der Boden dieser Kammer mit Schlamm bedeckt?«
    »DER BODEN IST MIT KACHELN GEPFLASTERT, DEREN MUSTER ZU KOMPLEX IST, ALS DASS DU ES BEGREIFEN KÖNNTEST.«
    Ich ließ meinen leeren Paralysator sinken und schleuderte eine Handvoll Schlick gegen ihn. Ich glaube, ich schrie dabei: »Guck nur! Schlamm!«
    Er traf sein weißes Gewand und verschwand.
    Er glitt nicht herab, löste sich auch nicht in einer Staubwolke oder Stichflamme auf und verblaßte nicht. Er war da und war nicht da und verschwand sofort, als hätte es ihn nie gegeben.
    Ich fürchte, daß ich nun meine Fassung völlig verlor. Ich grapschte noch eine Handvoll Dreck und stürzte mich auf den Traki, um ihn ihm ins Gesicht zu schmieren. Sein Gesicht hatte die Beschaffenheit von Rauch. Der Schwung riß mich durch die ganze patriarchalische Gestalt, bis ich gegen etwas Festes dahinter stieß. Ich fuhr mit den Händen mehrmals darüber, ehe ich erkannte, gegen was ich geprallt war. Es war die affengliedrige Masse des Traki, wie ich ihn zuerst gesehen hatte.
    »JA, DAS BIN ICH.«
    Meine Selbstsicherheit kehrte zurück. Es war nicht mehr das Gefühl drohenden Unheils, das ich vorher hatte – ich war wieder ich selbst und darüber froh und zuversichtlich.
    Der Traki hatte, während ich ihn abtastete, mit keinem Muskel gezuckt.
    »DU HAST RECHT. DAS, WAS DU MEINEN FREIWILLIGEN MECHANISMUS GENANNT HAST, WURDE VORÜBERGEHEND VON DEINER WAFFE GELÄHMT.«
    Ich trat einen Schritt zurück und sprach erneut zu der weißgekleideten Illusion. »Da du der ausgekochteste telepathische Lügner bist, den ich je getroffen habe«, sagte ich, »werde ich dich nicht fragen, ob es für mich eine Möglichkeit gibt oder nicht, aus diesem Biberbau, oder was es sonst sein mag, herauszuschwimmen. Entschuldige.«
    »DAS IST GUT MÖGLICH, ALLERDINGS MUSST DU DICH BEEILEN. ICH SPÜRE SCHON WIEDER LEBEN IN MEINEM KÖRPER. ICH WERDE DEINEM FREUND DEINE ABWESENHEIT ERKLÄREN.«
    Die Illusion des Mannes lächelte nur mit einem Anflug von Bosheit und zeigte gnädig auf den ohnmächtigen Eingeborenen.
    In meinem augenblicklichen Triumph hatte ich den armen Barbaren völlig vergessen. Ich bin kein besonders guter Schwimmer, Professor; ich wußte, daß es für mich selbstmörderische Torheit wäre, wenn ich versuchen würde, mit ihm auf dem Buckel in den Fluß zu entfliehen, aber mir schien nichts anderes übrigzubleiben. In meinem Herzen wußte ich, das dies für uns beide den Tod bedeuten würde. Ich war schon dabei, ihn aufzuheben, als mein Blick auf sein im Schlick liegendes Schwert fiel. Ich hob es statt seines Besitzers auf.
    Es war so lang wie ein Stemmeisen und fast so schwer; brutal, primitiv, imstande alles zu erschlagen, was in seinen vier Fuß weiten Umkreis kam.
    »Verrate mir den Ausweg«, sagte ich. »Wie können

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