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Damon Knights Collection 5

Damon Knights Collection 5

Titel: Damon Knights Collection 5
Autoren: Damon Knight
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Hunde aus, hastete aber innerhalb von zehn Minuten zurück. Ihr Atem war zu sehen. Später blieb ein Mann, der einen gelblich-braunen Überzieher trug und einen Spazierstock mit sich führte, an der Ecke des kleinen Parks, wo die Frau ihre drei Hunde ausgeführt hatte, stehen und knöpfte seinen Kragen zu. Die Sonne am ersten Tag des Tieres hatte sich inzwischen orange verfärbt, und der Atem des Mannes war nicht mehr zu sehen. Das Tier, wie man das an seinem ersten Tag erwarten konnte, erwachte spät. Um elf gab man ihm eine Schüssel Weizenflocken, ein Glas Milch und zwei Scheiben Toast mit Butter, aber es weigerte sich, irgend etwas davon zu essen. Auch das hatte man erwartet. Es trank jedoch einen Liter Wasser aus einem Eimer, den man in einer Ecke stehengelassen hatte, und das wurde als ein sehr gutes Zeichen angesehen.
    Es war natürlich im tiefsten Teil des Waldes gefunden worden.
    Am zweiten Tag des Tieres überzogen sich alle Fenster mit Eisblumen. Die Leute erwachten früh, und sogar die Nachtwächter gingen pfeifend nach Hause. Es lag etwas in der Luft. Das Barometer stieg. Der Mann mit dem gelblichbraunen Überzieher atmete zehnmal tief ein, abwechselnd mit dem rechten und dann mit dem linken Nasenloch ausatmend. Die Frau, die so an Hunden hängt, genießt die Kälte an diesem, dem zweiten Tag. Sie ist niemals verheiratet gewesen, und trotz der Würde und der Selbstsicherheit ihres Auftretens hat sie stets das Pech, sich mit ungeeigneten Männern zu treffen.
    Das Tier ißt noch immer nicht. Lange Zeit hat es aus dem Fenster geschaut. Was träumt es gerade? fragen sich seine Wärter. Daß Haft eine Frage des Ausmaßes ist? Weniger von Barrieren eingeengt als von den Ausblicken dahinter? Falls die Frage vielleicht doch nicht war: Sind die Türen verschlossen? aber wohin würden sie führen, wenn sie sich einmal öffneten? falls eine solche Zeit einmal kommen sollte? Und sind die Antworten, wie sie auch ausfallen mögen, die ganze Freiheit, auf die es hoffen kann?
    Man sagte, am zweiten Tag, daß es nicht zu unglücklich aussähe. Ein Wärter mit besonderer Einfühlsamkeit brachte ihm zur Mittagszeit ein gegrilltes Käsesandwich und einen Hamburger, damit man sehen könne, was es bevorzuge, aber es aß noch immer nichts.
    Einige Intelligenz scheint in seinen Augen zu leuchten. Die Wärter fühlen alle, daß es sich bis zu einem gewissen Grade des Sinns ihrer Worte bewußt sein mochte, sie ohne Zweifel auf seine eigene Art auslegte. Die Wärter sagen, es möge dunkel die Bedeutung seiner Position in ihrer Mitte verstehen. Vielleicht sehnt es sich nach mehr Elementen, aus denen es Folgerungen ziehen könnte. Ein Wärter meint, daß es eine Art Musik machen würde, hätte es eine Trommel und eine Flöte, und so werden ihm diese zur Verfügung gestellt, aber es tippt nur mit seinen Fingern an sein Kinn.
    Es gibt viel zu tun: es waschen, seine Nägel schneiden, seine Mähne stutzen (durchweg Locken, und man findet, daß sein Schädel darunter die gleiche Größe wie jedermanns Kopf hat). Auch seine Haut unter dem Schmutz scheint wie die ihre zu sein, außer einer Art Röte, die wahrscheinlich von dem dauernden Ausgesetztsein herrührt.
    Das Tier trägt keine Zeichen der Gefangennahme, außer dort, wo die Seile sich in seine Handgelenke und Knöchel gerieben haben. Man sagte, daß es dabei nichts als Nasenbluten davongetragen hätte, und doch hatte es zwei der Jäger mit seinen bloßen Händen getötet.
    Sie hatten es fallen gelassen, als sie die Stadt am frühen Morgen betraten. Mit Händen und Füßen an eine Stange gebunden, wurde es von vier von ihnen getragen, und sie waren in die Stadt gekommen, Lieder singend und es übermütig hin und her schwingend. Das war, nachdem der letzte Bus zur Stadtmitte zurückgefahren war, und nachdem der letzte Busfahrer ins Bett gegangen war und nicht ein Taxi in Sicht. Sie waren gestolpert, als sie die Straße herabkamen, und es schlug mit dem Hinterkopf an den Bordstein und grunzte. Seine Nase begann wieder zu bluten; viele der Jäger hatten von ihm jedoch Schlimmeres einstecken müssen, so daß nicht einer von ihnen daran dachte, sich zu entschuldigen.
    An dritten Tag aß das Tier … Rühreier und Speck, Toast, Orangensaft, und man hielt die wichtigsten Hindernisse für überwunden, und da das Wetter schön blieb, fühlten die meisten von ihnen, daß wohl niemand etwas dagegen hätte, wenn man dem Tier etwas frische Luft in einem kleinen, nahe gelegenen Park gönne,
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