Damon Knights Collection 5
in ihre Obhut entlassen werden könnte. Sie hat ohne Zweifel die Unruhe im Park bemerkt, mit dem Rollschuhlaufen und den gaffenden Besuchern, wo sogar die Wache gern in eine Art Verbindung mit dem Tier getreten wäre. Sie fühlt, daß dies für seine Kunst nicht am zuträglichsten ist.
Sie würde es gerne in einem Teil ihres Sommerhauses unterbringen, wo es eine Reihe von Räumen über der Garage haben könnte. Sie hofft, daß es als vierter Mann beim Bridgespielen von Nutzen sein kann, und heimlich meint sie, daß ihr das Tier wohl ihr Alter nicht anmerkt, da sie an einem gewissen Aspekt seiner tierischen Natur interessiert ist. Die Moral einer solchen Überlegung mag in Frage gestellt werden, aber die Antwort darauf ist dann sicher nicht eindeutig.
Das wäre gerade für die Osterferien und vielleicht für nächsten Sommer. Natürlich ist sie sich darüber im klaren, daß die Städter diese Attraktion für ihren Park brauchen, und daß das Tier allen Leuten gehört und nicht nur ihr, aber sie fühlt, daß es eine Abwechslung nötig hat, und sei es nur um seiner Kunst willen. Woher sollen seine neuen Gedanken kommen? fragt sie, und gehört ein wildes Geschöpf nicht eher in eine Vorstadt und keineswegs in die Stadtmitte? wenigstens für eine Weile? Die Leute sollten Sympathie und Verständnis für all ihre Tiere aufbringen, und wenn sie dieses nicht haben kann, würde sie es sich überlegen und statt dessen einen Gibbonaffen zu sich nehmen oder einen jungen Fuchs.
Sie ist bereits zum Juwelier gegangen, um sich eine silberne Kette machen zu lassen, mit dem sie ihn zum Frühstück, Mittag- und Abendessen führen wird.
Aber es hat geschrieben: Liebe gnädige Frau, ich würde gerne Ihr freundliches Angebot annehmen, von Ihrem Haus auf dem Lande Gebrauch zu machen, aber leider habe ich schon andere Pläne für Ostern. Ich könnte Ihnen jedoch im Sommer zur Verfügung stehen, besonders nach dem ersten August. Vielleicht überlegen Sie sich eine andere Möglichkeit, denn, wie Sie richtig erkannt haben, würden alle von uns wilden Tieren eine Woche außerhalb der Stadt genießen. Ich würde vorschlagen, daß Sie sich mit den Wärtern in Verbindung setzen, um zu erfahren, welches Tier das am besten geeignete ist. Hochachtungsvoll, das Tier.
Die jungen männlichen Städter imitieren das Tier. Sie stehen an den Straßenecken, den Kopf vornehm geneigt, die Zigarette zwischen Daumen und Zeigefinger. Sie haben jetzt alle politische Ansichten, und sie streicheln streunende Katzen.
Die Frau führt ihre Hunde noch wie gewöhnlich viermal am Tag aus. Sie hat drei rote Leinen für sie gekauft.
Es werden viele Vermutungen angestellt, ob das Tier wirklich fähig ist, echte Liebe zu empfinden trotz der Kompliziertheit seiner politischen Überzeugungen und der Nuancen seiner Kunst. Man weiß nie, wie nachgeahmt solche Dinge sein können. Aber es sieht wirklich so aus, als ob das Tier die drei Hunde für außergewöhnlich reizvoll hält. Es sieht so aus, als ob es daran interessiert wäre, sich mit Hunden anzufreunden, aber kürzlich hat es das Rauchen aufgegeben, und es gibt keinerlei Entschuldigung mehr für sie, ihm Zigaretten anzubieten. Vielleicht Hustenbonbons, wenn es ein wenig hustet und sie es bemerkt, aber sie bemerkt nichts.
Es sind Wandlungen im Gang. Professoren sind gekommen, um seine Reflexe zu studieren, und sie haben herausgefunden, daß sich diese in keiner Weise von denen der Städter unterscheiden. Das hat niemand überrascht, da sie alle, vor langer Zeit, ihre tierische Abstammung erkannt haben. Indessen hat man allgemein eine dunkle Vorahnung. In der Abteilung für Parks hat eine Umgestaltung stattgefunden. Jüngere Städter sind gekommen, um ältere zu ersetzen. Sicher wird es neue Theorien geben über die Einflüsse eines solchen Geschöpfs wie des Tieres, das jedermanns Blicken zugänglich ist. Verschiedene Studien sind schon in Bearbeitung, ob es seit seiner Gefangennahme mehr oder weniger Verbrechen gibt. Das Verhalten der Stadt-Teenager wird von Teams aus Studenten höherer Semester erforscht, und die Schriften des Tieres werden von Tierverhaltensexperten geprüft. Das Tier selbst hat die Ansicht geäußert, daß es gerne sowohl als Individuum wie auch als Tier betrachtet werden möchte. Bald wird es ein Symposium geben. Jeder hat eine Theorie oder zwei. Die Dame mit den drei Hunden wird als Abgeordnete der Bürgerversammlung der Anwohner des Parkbezirks vertreten sein. Man sagt, daß das Tier selbst den
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