Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Damon Knights Collection 5

Damon Knights Collection 5

Titel: Damon Knights Collection 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon Knight
Vom Netzwerk:
Problem (in einem gewissen Maß) gelöst habe, heißt nur, daß das Problem für mich zwingender war. Es mußte ein sehr gewöhnlicher Mann sein, um die Antwort zu finden, und ich habe niemals einen Mann getroffen, der eine solche Leidenschaft für die gewöhnlichen Dinge des Lebens hatte wie ich selber.«
    »Ich auch nicht«, sagte Sour John. »Und wie hast du das Problem gelöst?«
    »Durch einen hübschen kleinen Trick, John. Du wirst sehen, wie es funktioniert, wenn du mir in der Nacht Gesellschaft leistest.«
     
    McSkee hatte aufgehört zu essen. Aber er trank weiter, während er seinem Vergnügen mit Mädchen frönte und mit Prügeln und Herumkrakeelen und Singen. Seine Mädchenabenteuer sollen hier nicht wiedergegeben werden; aber Sie können eine saftige Liste davon im Polizeiwachbuch jener Nacht sehen. Schaun Sie mal bei Mossback McCarthy nachts vorbei, wenn er auf Wache ist, und er wird sie herausholen und Sie sie lesen lassen. Es ist so eine Art Klassiker der Polizeiwache. Wenn ein Mann in einer Nacht mit Soft-Talk Suzie Kutz und Mercedes Morrero und Dotty Peisson und Little Dotty Nesbitt und Hildegarde Katt und Catherine Cadensus und Ouida und Avril Aaron und Little Midnight Mullins in Berührung kommt, sprechen sie über einen Mann, den Legenden umranken.
    Und McSkee brachte die Stadt in Aufruhr, und John Sourwine war bei ihm. John paßte gut zu McSkee. Es gibt viele, die nicht passen würden.
    Es gibt Leute mit feingestimmten Seelen, die sich ängstlich ducken, wenn ihr Begleiter ungewöhnlich ausgelassen wird. Es gibt solche, die zusammenzucken, wenn ein herzhafter Genosse laut und unanständig singt. Es gibt sogar solche, die versuchen, sich abzusetzen, wenn das Murren der soliden Bürgerschaft zu einem drohenden Gebrüll anschwillt, und die sich nach Schutz umsehen, wenn die ersten kleinen Kämpfe beginnen. Glücklicherweise gehörte Sour John nicht zu solchen Leuten. Er hatte eine feingestimmte Seele, aber sie hatte einen großen Spielraum.
    McSkee hatte die lauteste und mißtönendste Stimme in der Stadt; aber würde ihn ein aufrichtiger Freund deswegen verlassen?
    Die beiden Männer hielten reiche Ernte, und eine Handvoll rauher Männer, die große Knöchel in großen Handflächen rieben und ihre Gelegenheit abwarteten, hatte angefangen, ihnen von Ort zu Ort zu folgen: Männer wie Buffalo-Chips Dugan und Shrimp-Boat Gordon, Sulphur-Bottom Sullivan, Smokehouse, Kidney-Stones Stenton, Honey Bucket Kincaid. Die Tatsache, daß diese Männer McSkee wütend folgten, aber noch nicht wagten, allzu nahe zu kommen, spricht tief zugunsten des Mannes. Er war ganz hübsch haarig.
    Aber es gab Zeiten, da ließ McSkee die heiseren Mißtöne verstummen und beendete seine fröhliche Rauferei und kicherte irgendwie etwas ruhiger. Wie – für eine Weile – in der ›Little Oyster Bar‹ (die Treppe hoch in der ›Big Oyster‹).
    »Das erste Mal, als ich den Trick ausprobierte«, vertraute McSkee John an, »geschah es aus Not und nicht freiwillig. Ich habe in meinem Leben eine Menge Feindschaft auf mich geladen, und manchmal kocht es über. Da war das eine Mal, als eine ganze Schiffsladung Männer genug von mir hatte. Diesmal (das war weit weg und vor langer Zeit, in den alten Zeiten der kleinen Segelschiffe) wurde ich an den Knöcheln gefesselt und beschwert und über Bord geworfen. Dann wandte ich den Trick an.«
    »Was hast du gemacht?« fragte ihn Sour John.
    »John, du fragst die verdammtesten Fragen. Ich ertrank natürlich. Was sonst hätte man tun können? Aber ich ertrank ruhig und ohne dieses überflüssige Umsichschlagen. Das ist der Trick, weißt du.«
    »Nein, ich weiß nicht.«
    »Die Zeit sollte auf meiner Seite sein, John. Wer will die Ewigkeit in der Tiefe verbringen? Salzwasser ist höchst ätzend, und meine Fesseln, obwohl ich sie nicht zerbrechen konnte, waren nicht massiv. Nach einer langen Lebensdauer würde das Eisen so zerfressen sein, daß es ohne besondere Anstrengung auseinanderbrechen würde. In weniger als einhundert Jahren gaben die Fesseln nach, und mein Körper (erhalten durch eine Art Einsalzen, aber nicht in der besten Verfassung) trieb zur Oberfläche des Meeres hinauf.«
    »Zu spät, um dir noch etwas zu nützen«, sagte Sour John. »Ein reichlich ulkiges Ende für eine Geschichte, oder war es das Ende?«
    »Ja, das ist das Ende jener Geschichte, John. Und ein anderes Mal, als ich Fußsoldat bei Pixodarus, dem Karier, war (bei seinen keltischen Söldnern

Weitere Kostenlose Bücher