Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dampfnudelblues

Dampfnudelblues

Titel: Dampfnudelblues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Falk
Vom Netzwerk:
im Keller steht überhaupt nichts. Rein gar nichts. Und schon gar kein Wellness-Park«, unterbrech ichihn, weil ich es ja schließlich wissen muss. Immerhin hab ich dort jeden erdenklichen Scheißwinkel genau durchforstet.
    »Da liegst du aber leider verkehrt, mein Lieber. Ein Vermögen hat er damals dafür hingeblättert, der Höpfl. Ich kann dir gern die Rechnung zeigen«, sagt der Flötzinger völlig siegessicher und nuckelt wieder am Bier.
    Das muss ich jetzt natürlich unbedingt wissen. Und zwar sofort. Ich fahr also gleich einmal hin. Ich hab ja den Schlüssel noch. Weil ich mich nämlich hartnäckig gegen den Gedanken sperre, dass es tatsächlich Selbstmord war, hab ich ihn bisher noch nicht an die Frau Höpfl ausgehändigt. Und weil sie nicht mehr nachgefragt hat, drum bestand auch keine direkte Notwendigkeit.
     
    Ich sperr also auf und gehe schnurstracks in den Keller. Und wie erwartet ist überhaupt nichts da. Von wegen Pipapo. Eine Tischtennisplatte ist das Einzige, was im Entferntesten an Wellness erinnert. Aber dann – schlag mich tot – find ich genau hinter dieser dämlichen Tischtennisplatte den Eingang zum großartigen Super-Relax-Wellness-Park.
    Mir fehlen die Worte.
     
    Und es ist haargenau so, wie es der blöde Heizungspfuscher erzählt hat. Alles da. Und alles vom Feinsten. Und natürlich picobello. Allerdings stinkt es furchtbar nach Rauch. Nach kaltem Rauch genauer gesagt. Was mich ein bisschen wundert, weil ich schwören hätte können, dass der Höpfl ein Nichtraucher war. Aber gut, vielleicht ist es ja so wie beim Papa. Der Papa raucht nämlich auch nur, wenn er entweder seinen Moralischen hat oder eben total entspannt ist. Relaxt sozusagen. Das könnte beim Höpfl gut auch so gewesen sein. Dass er in seinem Super-Relax-Wellness-Park das eineoder andere Zigarettchen geraucht hat. Völlig entspannt, sozusagen.
    Ein Aschenbecher ist nirgends zu finden. Und sonst eigentlich auch nichts. Außer ein paar Schamhaaren in der Tropen-Dusche wirkt hier alles fast keimfrei. Die Schamhaare tüte ich ein und nehm sie mit. Die sind quasi beschlagnahmt. Wobei die vermutlich auch keiner mehr vermissen wird. Dann setz ich mich auf das Wasserbett, weil ich so was bisher noch nicht kenne. Es schaukelt. Das ist schön. Noch viel schöner wär es aber, wenn jetzt die Susi dabei wär. Oder die Frau mit dem erstklassigen Dirndlbusen von neulich. Dann schlaf ich ein.
     
    Am nächsten Tag in der Früh kommt es wirklich knüppeldick. Nicht nur, dass ich im Höpfl seinem Wasserbett aufwache. Ich habe auch noch Kopfweh vom Rauch und offensichtlich bin ich seekrank. Ich schwanke umher und hab direkt Not, mich auf den Beinen zu halten. Ein Wasserbett kommt für mich nicht infrage. So viel steht fest. Da wird man ja deppert. Wenn du dich reinlegst, schwankt es minutenlang nach, vom Rauskommen mag ich gar nicht erst reden.
    Irgendwann sitz ich dann endlich im Büro. Ich sitz also grad so gemütlich im Büro, na gut, so richtig gemütlich war es eigentlich auch nicht. Weil es hier in diesem Scheiß-Rathaus niemand zustande bringt, einen anständigen Kaffee zu kochen, wenn die Susi nicht da ist. Also sitze ich eher relativ gemütlich und ohne Kaffee in meinem Büro, wie das Telefon läutet.

Kapitel 13
    »Servus, Franz Eberhofer aus Niederkaltenkirchen bei Landshut«, tönt es aus dem Hörer.
    Das könnte gut der Günter sein.
    »Ich bin’s, der Günter. Erinnerst du dich?«
    »Logisch. Der Leichenfläderer aus München«, sag ich.
    »Genau der!«, er lacht. »Du, warum ich dich anruf, ich hab hier eine Leiche liegen.«
    »Das kann vorkommen in deinem Job«, sag ich so und bin ziemlich unbeeindruckt.
    Aber jetzt kommt’s.
    »Da liegst du goldrichtig. Aber die Leiche, die ich hier hab, dürfte dich auch interessieren.«
    »Hier bei uns geht niemand ab. Wir sind quasi vollzählig«, sag ich.
    »Es ist auch niemand aus Niederkaltenkirchen bei Landshut. Es ist jemand direkt aus Landshut.«
    »Was nicht mein Aufgabengebiet ist.«
    »Auf dieser Leiche befindet sich aber die DNA von deinem Höpfl. Na, wie schaut’s aus? Ist das jetzt dein Aufgabengebiet oder nicht?«
    Das ist doch ein Ding. Liegt da beim Günter auf dem Obduktionstisch eine Leiche mit dem Höpfl seiner DNA!
    »Der Höpfl ist seit Tagen tot. Wie kommt da seine DNA noch in Umlauf?«
    »Meine Leiche hier ist auch nicht mehr taufrisch. Ist vermutlich nur ein paar Stunden nach dem Höpfl gestorben. Willst du gar nicht wissen, wo sich die Spuren

Weitere Kostenlose Bücher