Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dampfnudelblues

Dampfnudelblues

Titel: Dampfnudelblues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Falk
Vom Netzwerk:
auszuschließen. Allerdings wurde kein Spritzbesteck sichergestellt. Was aber nicht bedeutet, dass keines da war. Mehr weiß der Rudi nicht, weil der Günter auch nicht mehr weiß.
    »Hier drauf steht der Leichenfundort«, sagt der Rudi. »Das sollten wir uns mal anschauen.«
    »Und wie stellst du dir das vor, Klugscheißer?«
    »Indem du eine Durchsuchung beantragst, zum Beispiel?«
    Ich schweige.
    »Ah, lass mich raten. Hat dir der Moratschek vielleicht wieder das Ermitteln verboten?«
    Ich schweige.
    Der Rudi lacht.
    »Eberhofer, Eberhofer«, lacht er mir her.
    Ich könnt ihn glatt erdrosseln.
    »Na gut. Dann werd ich die Sache in die Hand nehmen«, sagt er ziemlich selbstgefällig.
    »Und wie willst du das anstellen?«
    »Das lass nur meine Sorge sein. Was wissen wir sonst noch?«
    »Was wir sonst noch wissen? Ich persönlich zum Beispiel weiß, dass du damit überhaupt nichts zu tun hast. Es ist mein Fall und aus!«
    »Na ja, so direkt dein Fall ist es ja auch nicht. Wenn man bedenkt, dass der Moratschek   …«
    »Also gut. Gehen wir mal davon aus, dass der Stricher mit dem Höpfl-Fall zusammenhängt. Das Einzige, was wir wissen, ist, dass es die beiden noch getrieben haben, kurz bevor dann jeder ganz für sich allein aus dem Leben geschieden ist.«
    »Was wissen wir über den Höpfl selber?«
    »Nicht viel. Er hat einen Wellness-Tempel in seinem Keller.«
    »Das ist nicht strafbar.« Der Rudi lacht. »Und es ist auch nicht ungewöhnlich in diesen Kreisen.«
    »Du musst es ja wissen.«
    »Sonst noch was?«
    »Seine Schwester erbt alles, hat aber ein einwandfreies Alibi.«
    »Also, Schuss ins Knie?«
    »So ist es. Ja, und in der Schule sagt jeder Zweite, er hätte ihn umbringen können.«
    »Ja, die lieben Kleinen   …«
    »Nicht nur die Schüler.«
    »Kollegenmord? Könnte da was dran sein?«
    Ich schüttel den Kopf.
    »Glaub ich eigentlich nicht. Die haben ihn halt nicht mögen und aus. Aber ein Mord? Nein, kann ich mir nicht vorstellen. Die Richtung mit dem Stricher scheint mir da schon viel wahrscheinlicher.«
    »Irgendwelche Zeugenaussagen von außerhalb?«
    »Eine Nachbarin sagt, er wär nachts manchmal mit dem Taxi weggefahren. Die Taxizentrale weiß aber nichts davon.«
    »Aha«, sagt der Rudi und setzt sich auf eine Bank. Wir sind mittlerweile durch halb München gelatscht und mich dürstet nach einem Bier. Der Vorschlag kommt beim Rudi gut an. Wir gehen in einen Biergarten direkt ums Eck.
    »Wenn aber der Höpfl gar kein Taxi bestellt hat, sondern jemand, sagen wir in Landshut, in ein Taxi gestiegen ist. In ein Taxi gestiegen und dann zum Höpfl gefahren. Dann würde das nicht im Computer von der Taxizentrale erscheinen, gell?«, sagt der Birkenberger, der alte Schlaukopf.
    Das ist es! Der Höpfl ist nicht weggefahren, vielmehr ist jemand zu ihm hingefahren. Ganz einfache Sache. Nach diesem entscheidenden Ermittlungsschritt kriegen wir Hunger. Der Rudi bestellt sich einen Obatzten. Ich nehm ein Schinkenbretterl mit Senfzwiebeln und Schwarzbrot.
    Ein Gedicht.
    Der Obatzte schmeckt nicht. Es war nicht anders zu erwarten.
    Meine Gabel steht in Achtung.
     
    »Weißt du, an was mich das alles erinnert?«, fragt der Birkenberger und schaut sehnsüchtig auf meinen Teller.
    »Nein.«
    »An den Sedlmayr-Mord seinerzeit. Erinnerst du dich? Oder auch an unseren toten Modeguru. Wie hat der gleich noch geheißen?«
    »Moshammer.«
    »Ja, genau«, sagt der Rudi und würgt sich seinen Käse runter. »Der Moshammer und der Sedlmayr haben doch auch immer mit solchen Lustknaben gespielt.«
    Ich muss dann an die Mooshammer Liesl denken. Und lachen, wenn ich sie mir mit einem Lustknaben vorstell.
    »Kann schon sein«, sag ich.
    »Ich könnte drauf wetten, dass es beim Höpfl genauso war. Wahrscheinlich hat er ihn nicht bezahlt. Er hat ihn zuerst gevögelt und dann nicht bezahlt. Ja, so war’s. Und da ist dem Bürschchen dann halt die Sicherung durchgebrannt.Das ist doch ganz logisch. Noch dazu, wenn er auf Drogen war.«
    Der Birkenberger ist jetzt richtig in Fahrt.
    »Du, sag einmal. Ich hab gedacht, du bist selber voll dick drin im Geschäft. So stressmäßig gesehen. Dass du da überhaupt noch Zeit für so was hast«, sag ich und wink nach der Bedienung.
    »Für dich hab ich doch immer Zeit, Eberhofer. Wir werden den Fall hammermäßig lösen, wir zwei. Du wirst schon sehen. Genauso wie auf Mallorca. Weißt du noch, unser Vierfachmord?«
    Er schaut ganz versonnen in die Ferne, der Rudi.
    Die Bedienung kommt.
    Wir

Weitere Kostenlose Bücher