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Dampfnudelblues

Dampfnudelblues

Titel: Dampfnudelblues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Falk
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    »Hat’s geschmeckt?«, fragt das Fräulein beim Kassieren.
    »Der Obatzte war scheiße«, sagt der Rudi.
    »Dann ist es ja recht«, sagt sie.
    »Ja«, sagt der Rudi, wie sie wieder weg ist. »Ich bin jetzt ein paar Tage auf Gran Canaria. Eine verhängnisvolle Affäre, sag ich da nur. Aber wenn ich zurück bin, kümmere ich mich gleich um den Schrebergarten. Du kannst ja inzwischen allein anfangen.«
    So verabschieden wir uns.

Kapitel 14
    Mit dem Allein-Anfangen ist es dann erst einmal Essig. Weil nämlich die PI Landshut anruft. Weil bei ihnen in der Inspektion ausgerechnet jetzt die Grippewelle grassiert. Und Hinz und Kunz wie verreckt daheim im Bett rumliegen. Und das ausgerechnet jetzt, wo die Landshuter Hochzeit ist! Und wo sie händeringend jeden einzelnen Mann brauchen.
    Also auch mich.
    Ich komm aber auf gar keinen Fall in die PI Landshut, um mir die verdammte Grippe zu holen. So weit würd’s grad noch kommen, sag ich. Es ist eine dienstliche Anordnung und aus, heißt es. Urlaub gestrichen. Antritt morgen früh, sechs Uhr dreißig.
     
    Wie ich am nächsten Tag in der Früh nach Landshut fahr, um voller Diensteifer und Tatendrang meinen neuen Job zu beginnen, gießt es wie aus Kübeln.
    Der Himmelvater weint, hat die Oma früher immer gesagt. Wahrscheinlich weint er wegen mir. Weil er meinen Anblick nicht ertragen kann. Ich kann ihn ja selbst kaum ertragen.
    »Jetzt machen’s nicht so ein Gesicht, Eberhofer«, sagt der Dienststellenleiter, wie ich zur Tür reinkomm. Er trägt Strumpfhosen und Schnabelschuhe mit Schellen. »Schließ lich sitzen wir ja alle in einem Boot, gell. Alle für einen und einer für alle, sag ich immer.«
    Er lacht wie ein Hackstock. Ich starr ihn an. Vermutlich merkt er das, weil er sagt: »Fernsehaufnahmen heute. Ich muss da als Mittelsmann hin. Praktisch zwischen den Aktiven der LaHo und der Polizei.«
    Das erklärt die Verkleidung, hebt aber meine Stimmung kein bisschen.
    Ein Kollege kommt rein, die Uniform viel zu klein. Als hätt er sie schon zur Kommunion getragen. Die Strumpfhose sieht das ganz anders: »Wunderbar, Stopfer! Passt ja noch wie angegossen!«
    Wenn jemand Stopfer heißt, hat er eigentlich schon Probleme genug. Muss es dann ausgerechnet auch noch diese Uniform sein?
    »Eberhofer«, stell ich mich ihm vor, rein schon aus Mitleid.
    »Stopfer«, sagt der Stopfer. »Aber alle nennen mich Karl.«
    Gott sei Dank!
    »Ich bin der Franz.«
    Dann mischt sich der DGL wieder ein: »Der Eberhofer ist ein bisschen verärgert, weil er hier bei uns aushelfen muss, gell, Eberhofer? Aber wir ziehen unsere Leute von überall ab. Der Stopfer ist zum Beispiel normalerweise bei der Spurensicherung, gell, Stopfer? Aber der muss jetzt halt auch ran. Das hilft alles nix.«
    Das erklärt die Uniform.
    »Also, ihr zwei macht ab sofort gemeinsam die Streife. Ihr werdet euch schon zusammenraufen, gell«, sagt der Hackstock und geht dann schellenderweise zur Tür hinaus.
     
    In den nächsten Tagen scheint wieder fleißig die Sonne, was leider dazu führt, dass die Feste kein Ende nehmen wollen. Die Altstadt gleicht einem Fußballstadion, optisch und auch akustisch. Bis spät in der Nacht wird in allen Gassen gefeiert und es sind Millionen Menschen unterwegs. Die meisten betrunken. An Feierabend gar nicht erst zu denken. Irgendwann kann ich keine Männer in Strumpfhosen mehr ertragen. Erst recht nicht, wenn sie Fahnen schwingen oder Saltos schlagen.
    Der Karl ist ein Netter, da kann man nichts sagen, und unter anderen Umständen wären wir vielleicht auch Freunde geworden. Aber ich bin so dermaßen angepisst von der ganzen Situation, dass überhaupt keine positiven Emotionen hochkommen.
     
    Dann ist der Susi-kommt-zurück-Tag! Da ist an Nachtschicht erst gar nicht zu denken.
    »Du, Karl. Heute muss ich ganz dringend um vier heim. Familiensache. Kannst du die Tour alleine durchziehen?«
    Der Karl ist ein ängstlicher Mensch. Kein Held. Nein, überhaupt nicht. Deshalb ist die Antwort durchaus wie erwartet.
    »Ja, wegen mir schon, Franz. Aber wenn der DGL was erfährt. Dann ist der Teufel los. Das weißt du genau.«
    »Geh, wie soll denn der DGL was davon erfahren? Von mir jedenfalls nicht. Und von dir ja wohl auch nicht. Und wenn du irgendwelche Kollegen triffst, sagst einfach, ich bin schnell am Klo.«
    Der Karl ist überrumpelt und deshalb einverstanden. Ich kann also fahren. Wunderbar.
     
    Natürlich kann ich jetzt nicht schnurstracks zur Susi ins Büro gehen. Das schaut ja

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