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Dampfnudelblues

Dampfnudelblues

Titel: Dampfnudelblues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Falk
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sondern vielmehr schon ein astreines Brummen.
    Wunderbar.
    Wie sie mich jetzt sieht, fängt sie an zu lachen und der Papa ist Geschichte. Er schüttelt ganz ungläubig den Kopf.
    Dann kommt die Oma ins Zimmer und schleppt eine Warmhaltebox an.
    »Schau, ich hab dir ein paar Dampfnudeln gemacht, Bub. Genauso, wie du sie gern hast. Mit einer selbergemachten Vanillesoße. Die magst doch so, gell. Und essen musst was mit der blöden Sauferei. Ich glaub, das wird deinem Magen jetzt guttun«, sagt sie und richtet den Tisch an. Sie weiß halt einfach, was ihr Franz so braucht. Dann verabschieden sich die beiden zur Nacht und die Sushi und ich bleiben alleine zurück. Ich sing ihr ein bisschen was vor.
    Sie lacht. Das ist schön. Es scheint ihr zu gefallen.
    Zumindest eine Zeit lang. Weil dann dreht der Papa nämlich drüben die Beatles auf. Und da kann ich mit meinem heiseren Stimmchen, das mir der Jack gestern zugefügt hat, heute beim besten Willen nicht mithalten. ›Why don’t we do it in the road‹ tönt es aus den Boxen. Trotz des Lärms reibt sich die Sushi bald die Augen. Und kurz darauf schläft sie schon ein.
    Ich leg sie ganz vorsichtig auf das Kanapee und decke sie zu. Sie schaut aus wie ein Engel. Wie ein thailändischer halt. Bis auf die Nase natürlich.

Kapitel 24
    Grad wie ich zum Essen anfang, geht die Tür auf und der Sieglechner steht im Zimmer. Das hat mir jetzt grade noch gefehlt. Als wären ein Kater und ein Kleinkind nicht bereits genug Besucher.
    »Was willst du hier?«, frag ich recht unfreundlich, weil ich davon ausgeh, dass ihn nicht nur die Sehnsucht zu mir treibt.
    »Was ich von dir will, das kann ich dir schon sagen, Eberhofer«, sagt er und lehnt sich an die Wand. »Ich werde dir den ganzen Hof abfackeln, wenn du uns nicht endlich zufrieden lässt.«
    Ich fang an, meine Dampfnudeln zu essen, weil das die Langeweile unterstreicht, die ich jetzt gern ausstrahlen möchte. Sie sind wirklich göttlich. Außen fest, innen luftig und butterweich. Bei der Soße fehlen mir direkt die Worte. Die Oma weiß halt einen defekten Magen zu reparieren.
    »Du kannst gerne abfackeln, was immer du möchtest, Bruno. Es wird mich aber nicht daran hindern, den Fall aufzuklären.«
    »Du bist aber auf der falschen Fährte, verstehst du. Der Marcel hat damit rein gar nichts zu tun. Und die Angie   …« Er stößt sich von der Wand ab und kommt zu mir rüber. Er stützt sich mit beiden Händen auf die Tischplatte und lehnt sich direkt über mich. »Die Angie nimmt sich dasLeben, wenn du den Marcel für den Mord verantwortlich machst.«
    Er steht jetzt direkt vor mir und schnauft mir ins Gesicht.
    »Aber irgendjemanden muss ich halt verantwortlich machen. Und es gibt immerhin einen Augenzeugen. Du hast dich ja selber von der großartigen Aussicht auf dem Hochsitz überzeugen können, gell.«
    »Herrgott, dann hat er sich eben geirrt, dein Augenzeuge.«
    »Solang es aber keinen anderen Verdächtigen gibt, werde ich davon nicht ablassen. Keinen einzigen Millimeter, verstanden.«
    »Herrschaft, Eberhofer, der Bub hätte doch keiner Fliege was zuleide tun können.«
    »Man kann halt nicht reinschaun in die Leut, gell. Die schauen oft von außen ganz harmlos aus und innen sind sie die Ausgeburt der Hölle.«
    Der Sieglechner schreitet durch den Saustall. Nervös bis zum Gehtnichtmehr. Und ich hab ein untrügliches Gespür für nervöse Menschen. Schon rein berufsbedingt.
    »Vielleicht war es ja eine Gemeinschaftstat«, überleg ich dann so verbal. »So familienintern vielleicht.«
    »Was meinst du damit?«, will er jetzt wissen und schreitet wieder zu mir herüber.
    »Deine Fingerabdrücke haben wir nämlich auch gefunden, Bruno. Im Höpfl-Haus. Nicht nur die von deinem Sprössling.«
    »Ja, das ist doch ganz einfach. Ich hab dir doch die Tür dort aufgesperrt. Schon vergessen? Danach hab ich mir die Hände gewaschen, weil die ja voller Schmieröl waren. Erinnerst du dich vielleicht bitteschön daran? Und überhaupt, wo hast du eigentlich meine Fingerabdrücke her, ha?«
    »Sieglechner, jetzt mach dich doch nicht lächerlich! Und das mit dem Schmieröl, das war einfach eine Nummer von dir. Weil du schon damals haargenau gewusst hast, dass irgendwann einmal ein Verdacht auf dich fallen wird. Drum hast du lieber vorgebeugt, gell. Aber in meiner Anwesenheit warst du nur im Erdgeschoss, Bruno. Sonst nirgends. Deine Fingerabdrücke aber sind im ganzen Haus. Wie erklärst du dir das?«
    Ich hab jetzt ziemlich Oberwasser. Das

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