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Dan

Dan

Titel: Dan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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Geldes, das sie gerade ausgegeben hatte, sondern weil sie gedacht hatte, dass sie Viejo schon besiegt hätte. Leider standen ihre Chancen in diesem Spiel gerade nicht besonders gut.
    Sie nahm ein Zeugnis, die Heiratsurkunde und die Geburtsurkunde und ließ sie auf den Schreibtisch segeln. Alles nutzloses Zeug, das nicht im Geringsten …
    Doch dann blieb ihr für einen Moment die Luft weg. Sie starrte wie gelähmt auf die Worte vor sich und spürte, wie ihr Kiefer sank.
    Constantine Xenakis hatte sich soeben seine zehntausend Dollar verdient. Denn wenn Wissen Macht war, dann hatte diese winzige Information sie allmächtig gemacht.
    Magdalena Varcek. Du kleines Miststück.
    Das Blatt hatte sich gerade zu Lolas Gunsten gewendet.

4
    Am Sonntagnachmittag um fünf Uhr gab Dan den Kampf auf.
    Dabei hatte er sich richtig gut gehalten. Er war nicht wieder ins Smitty’s gegangen, und er war nicht noch einmal zu ihrem Häuschen zurückgekehrt, das nur drei Kilometer von der Marina und ihrer Bar entfernt lag. Er hatte der Versuchung widerstanden, weil er genau wusste, dass es keine gute Idee war, eine Nacht mit ihr zu verbringen.
    Eine Nacht lang mit ihr Sex zu haben, um genau zu sein.
    Wenn sie irgendwie herausfand, wer er war, würde sie ihn umbringen. Mit ihr zu schlafen und
erneut
zu verschwinden – dafür gab es keine Rechtfertigung. Sie verdiente etwas Besseres.
    Er hatte sogar schon seine Sachen gepackt und im Hotel ausgecheckt, weil er fest vorhatte, spätestens gegen Mittag in seinen gemieteten Porsche zu steigen und nach Miami zu fahren, um ein paar Tage mit Max und Cori und dem kleinen Peyton zu verbringen. Vielleicht würde er in der Bullet-Catcher-Zentrale anrufen und Constantine Xenakis überprüfen lassen. Mehr müsste er nicht tun.
    Es gab überhaupt nichts, dass er persönlich tun musste.
    Trotzdem bog er jetzt in ihre Straße ein. Er wurde das nagende Gefühl nicht los, dass er den Typen, der ins Auto hatte einbrechen wollen, richtig erkannt hatte. Da konnte er doch nicht einfach abhauen. Vielleicht war sie wirklich in Gefahr.
    Als er um die Ecke bog, sah er sie.
    Oh Mann,
er
war derjenige, der hier in Gefahr war.
    Sie lag mit ihrem rattenscharfen Körper quer über der Motorhaube eines weißen Chevy-Pick-ups, der von schaumigem Wasser triefte, und wischte energisch. Ihre ultrakurzen Jeans-Shorts bedeckten kaum ihren herzförmigen Hintern, auf ihrem Kopf türmte sich ein hochgesteckter Lockenwust auf, und ihr winziges rosa Tanktop musste tropfnass sein.
    Wow. Ob er sie vielleicht einmal haben könnte, um dann einfach so zu verschwinden, wie er gekommen war? Aus dem Nichts, geheimnisvoll und ohne Erklärung?
    Würde er überhaupt in der Lage sein, zu verschwinden,
ohne
sie gehabt zu haben?
    Bislang hatte sie den Porsche noch nicht bemerkt, der noch zwei Querstraßen von ihrem Haus entfernt war. Sie warf den Schwamm zu Boden, stieß sich von der Motorhaube ab und landete mit den nackten Füßen auf der Straße, ehe sie sich mit dem Handrücken ein paar nasse, glatte Strähnen aus dem Gesicht strich. Dann drehte sie sich zum Haus und rief etwas.
    Sie war nicht allein.
    Er trat auf das Gaspedal und ließ den Motor aufheulen, woraufhin sie herumfuhr und die Straße entlangspähte, die Hand gegen die aufsteigende Sonne erhoben. Als sie erkannte, welches Auto sie vor sich hatte, machte sie langsam einen Schritt rückwärts.
    Mit zur Seite geneigtem Kopf rief sie abermals etwas ins Haus.
    Dan ließ den Porsche weiterröhren und verringerte ganz langsam den Abstand, bis er am Ende ihrer Einfahrt zum Halt kam. Er fuhr das Beifahrerfenster herunter.
    »Du hast da eine Stelle ausgelassen, Süße.«
    Sie warf einen Blick über die Schulter und schlenderte dann auf ihn zu, so provozierend langsam, das es ihn endgültig aus der Fassung brachte. Das nasse Top klebte an ihren Brustwarzen, und ihre Shorts wären auch als Bikinihose durchgegangen.
    Am Porsche angekommen, beugte sie sich vor und stützte sich mit den Ellbogen am Fensterrahmen auf. »Ich dachte, du wärst nach New York zurückgefahren.«
    »Glaubst du wirklich, ich wäre abgereist, ohne mich zu verabschieden?«
    »Glaubst du wirklich, das würde mich interessieren?« Sie schwächte den Scherz mit einem Augenzwinkern. Ihr Gesicht glühte, vor Anstrengung und auch ein bisschen von der Sonne, und ihr Blick war im Tageslicht ebenso verführerisch wie im Mondschein.
    »Ich dachte, du könntest eine Verschnaufpause gebrauchen.«
    Sie atmete theatralisch ein und aus.

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