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Dan

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Titel: Dan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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erblüht auch das Schöne.‹«
    »Ein Glückskeks?« Der Anflug von Dringlichkeit in seiner Stimme überraschte sie.
    »Ja, ich hielt es für eine Botschaft vom Universum. Ich dachte, es ginge um … unser Baby.«
    »Du hast am Tag der Razzia einen Glückskeks bekommen?« Sein Blick wurde kalt und schneidend.
    »Ja, ich nahm es als Zeichen dafür, dass ich …« Sie senkte den Blick und drehte ihren Kaffeebecher in den Händen, sodass der Henkel nach rechts zeigte. »… dir sagen soll, dass ich schwanger bin.«
    Die Vorderbeine seines Stuhls landeten krachend auf den Fliesen. Er starrte sie in ungläubigem Entsetzen an. »Wie hast du den Keks bekommen? Wer weiß, dass du ihn bekommen hast?«
    Sie runzelte bei seinem Ton die Stirn. »Lourdes hat ihn mir gegeben.«
    »Ramons kleine Schwester? Woher hatte sie ihn?«
    »Keine Ahnung. Warum?«
    »Weil es das ist, was sie haben wollen, Maggie.« Er schnellte so rasant von seinem Stuhl hoch, dass der Tisch wackelte und Kaffee aus seinem Becher schwappte. »Das ist das, was für sie so wertvoll ist.«
    »Für mich war der Zettel wertvoll; ich hab ihn sogar aufgehoben.« Sie zwinkerte irritiert. Wovon redete er bloß?
    »Was?« Er zerrte sie förmlich von ihrem Stuhl. »Du hast das Ding noch?«
    »Ich glaube schon. Es steckt zwischen den Tarotkarten meiner Großmutter.« Sie schob sich an ihm vorbei und steuerte in den Flur hinaus. Ob der Dieb die Karten mitgenommen hatte? Darauf hatte sie gar nicht geachtet. »Aber wozu sollte jemand diesen Zettel wollen?«
    »Es geht um hundert Millionen Dollar.«
    Sie hielt inne. »Wie bitte?«
    »Der Spruch auf dem Zettel. Danach haben wir in jener Nacht bei der Razzia gesucht. Er verrät, wo hundert Millionen Dollar Schwarzgeld liegen.«
    »Ist das dein Ernst? Es war doch nur so ein Satz, ein Spruch aus einem chinesischen Glückskeks.«
    »Es war viel mehr als das. Es war der Schlüssel zu dem Versteck, wo der Jimenez-Clan all das Geld aufbewahrt, das sie nicht auf offizielle Konten einzahlen konnten, ohne den Behörden aufzufallen.« Er folgte ihr ins Schlafzimmer, so dicht, dass sie schneller gehen musste. »Du weißt, dass Viejo nicht nur über seine falsche Möbelspedition Kokain von Kolumbien über Venezuela in die USA geschmuggelt hat, sondern auch das Geld aus seinen Gewinnen gewaschen hat, überall in den USA , in der Karibik und Europa.«
    »Ja, das weiß ich.«
    »Dass wir die Razzia an diesem speziellen Tag durchführen mussten, lag daran, dass Viejo an diesem Tag eine Botschaft von seinem Bruder bekommen sollte, die wir abfangen wollten. Eine Botschaft mit dem Hinweis auf das Geldversteck.«
    Sie schaltete das Licht auf ihrem Nachttisch an und ging um das Bett herum zu ihrer Kommode. Er musste sich irren. Ihre Botschaft enthielt keine Hinweise dieser Art.
    »Wäre denn eine Botschaft von seinem Bruder nicht eher in der Möbellieferung versteckt gewesen? Habt ihr denn alle Kisten durchsucht?«
    »Selbstverständlich. Deshalb fand die Razzia in dieser Nacht statt; ansonsten hätten wir vielleicht noch abgewartet. Aber da war keine Botschaft. Da war nur tonnenweise Kokain. Genug Stoff, um sie alle für Jahre hinter Gitter zu bringen. Doch der zweite Undercover-Agent bei dieser Operation fand heraus, dass die eigentliche Botschaft an jenem Tag mit einem Lieferservice von einem China-Imbiss kam.«
    »Juan Santiago«, ergänzte sie. An ihn erinnerte sie sich klar und deutlich. Er hatte beim Prozess als Zeuge ausgesagt, und sein Name hatte auch in der Zeitung gestanden. Sie war auch auf seine Maskerade hereingefallen; nicht im Traum hätte sie es für möglich gehalten, dass sich FBI -Beamte mitten unter ihnen aufhielten.
    »Er fand einen Glückskeks-Spruch in Viejos Besitz, als wir den in jener Nacht festnahmen. Aber auch die schlauesten Köpfe beim FBI waren nicht in der Lage, den Code zu knacken. Wenn es überhaupt ein Code war.«
    Maggie zog die Schublade auf und nahm ihre Schmuckschatulle heraus. »Wenn Viejo die Botschaft schon hatte, als ihr ihn verhaftet habt, wie kommst du dann darauf, dass diese hier mit dem Geld zu tun hat?«
    »Einige von uns, ich eingeschlossen, dachten, dass die Botschaft möglicherweise in mehreren Teilen kommen würde, als Vorsichtsmaßnahme. Andere dachten, wir wären reingelegt worden, und es gäbe gar kein Geld. Wir haben keine weiteren Botschaften gefunden, und wir haben dieses Lager weiß Gott auf den Kopf gestellt. Wir haben auch das Geld nie gefunden, auch nicht, nachdem alle im Gefängnis

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