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Dan

Dan

Titel: Dan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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wieder aufnehmen?«
    »Irgendwann.«
    »Das ist mir nicht genug.«
    Dan lachte. »Dir ist genug nie genug. Bis bald, Juice. Ich melde mich wieder.« Er beendete das Gespräch und fing Maggies Lächeln auf.
    »Ganz schön tüchtig, was?«, sagte sie.
    »Und wie.« Er stand auf und bot ihr seine Hand an. »Meinst du, du kannst dich hier losreißen und mich nach Miami zum FBI begleiten?«
    Sie nickte und ließ sich von ihm hochziehen. »Ja. Ich denke, Quinn ist hier in guten Händen.«
    Als er die Tür öffnete, sauste Peyton draußen vorbei, Quinn auf den Fersen.
    »Wir gehen baden«, rief er Maggie im Vorbeilaufen zu. »Der Pool ist ungefähr dreihundert Meter lang!«
    Als er verschwunden war, sah sie Dan an. »Wahrscheinlich will er hier nie wieder weg.«
    Alonso Jimenez hieb mit seinen Pranken auf den Tisch und atmete dabei so langsam und tief, dass er spürte, wie seine Nasenflügel bebten. Er konnte seine Wut kaum im Zaum halten.
    Den beiden Männern, die ihm gegenüber am Tisch saßen, wich die Farbe aus den Gesichtern.
    »Viejo«, sagte Pedro. »Denk an dein Herz.«
    »Denk an deines!«, fauchte er zurück. »Stell dir vor, wie es sich anfühlt, wenn ich es dir aus der Brust reiße und an die Wölfe verfüttere; dafür, dass du dich von einer Frau hast austricksen lassen.«
    Die Männer rutschten unbehaglich auf ihren Stühlen hin und her und mieden seinen Blick, aus Angst, aus Respekt und vor Scham. Nicht dass er ihnen wirklich wehtun würde. Ihm waren so wenige treue Gefolgsleute geblieben, dass er es sich gar nicht leisten konnte, welche zu verlieren, auch wenn es Idioten waren.
    »Und jetzt versteckt sie ihn natürlich. Ihr habt eine grandiose Chance verpatzt, gerade jetzt, wo die Zeit knapp wird und …«
Meine
Tage gezählt sind
. Aber von seinem Krebs würden sie nie erfahren. Niemand würde davon erfahren, nicht bevor er diesen Lügner und Versager Ramon durch seine einzige Hoffnung ersetzt hatte – den Enkelsohn, den er noch nie gesehen hatte. »Wo ich so kurz vor dem Ziel bin.«
    »Ich kann ihn finden, Viejo«, meldete sich Roberto. Er war etwas älter und dem Jimenez-Clan seit langem treu ergeben. Pedro dagegen … Viejo mochte ihn gar nicht ansehen, diesen widerlichen Schwindler, der nur wegen des Geldes mitmachte.
    Doch mehr stand ihm zurzeit nicht zur Verfügung; am liebsten hätte er alles selbst gemacht, doch seinen Enkel nach Monte Verde bringen, das konnte er nicht ohne Hilfe.
    »Gib mir Zeit, dann finde ich ihn und bringe ihn dir«, wiederholte Roberto, und seine dunklen Augen funkelten.
    Nein, diesen Mann konnte er nicht töten. Früher einmal hätte er jetzt ein Schlachtermesser genommen und ihm ins Herz getrieben, um ein Exempel zu statuieren und seine Macht zu demonstrieren. Doch seine Position war so geschwächt wie sein Körper, und die Loyalität dieses Mannes war jetzt wichtiger.
    »Ihr habt es versucht, und ihr habt versagt«, sagte Alonso. »Jetzt ist er irgendwo versteckt und wird besonders beschützt.«
    »Ich werde ihn holen«, beharrte Roberto hartnäckig. »Für dich, Viejo. Ich werde deinen Enkel finden und auf deine Plantage bringen. Er gehört nach Monte Verde. Durch ihn wird der Clan weiterleben.«
    Roberto wusste genau, was er sagen musste, um Alonso zu gefallen.
    »
Ich
werde ihn finden«, entgegnete Alonso. »Ich habe jede Menge Quellen.« Das war gelogen. Er hatte eine einzige Quelle, und die hatte ihn ein Vermögen gekostet. Doch er hatte gerne all die Jahre bezahlt, für Informationen, für Fotos, sogar für einen Videofilm von dem Jungen, der im Park mit einem großen braunen Hund spielte, ein Blondschopf, der offenbar mehr nach Caridads Seite geriet.
    Am anderen Ende des Raumes meldete sich das antiquierte Faxgerät. Offenbar war die nächste Lieferung unterwegs. Er musste sich mit beiden Händen vom Tisch hochziehen, denn die Unterredung hatte ihn seine ganze Kraft gekostet.
    Damit die Männer nichts sehen konnten, stellte er sich vor das Faxgerät. Eine Kopfzeile mit der Nummer des Absenders gab der Apparat seit Langem nicht mehr aus, doch er wusste auch so, von wem die Sendung kam. Von derselben Person, die seinen Enkel finden würde.
    Das Papier wurde langsam herausgeschoben, und ein sonderbares Muster wurde erkennbar, als hätte der Absender seine Nachricht auf ein offizielles Dokument geschrieben.
    Eigentlich sollte die Bestätigung kommen, dass die Lieferung ordnungsgemäß abgeschickt worden war, unter dem Codenamen, den sie benutzten: Michael Scott. Alonso

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