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Dan

Dan

Titel: Dan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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ein Laufstall bedeckten den Boden, und Dan musste erst ein paar Stofftiere beiseiteräumen, ehe er sich auf dem Ledersofa niederlassen konnte.
    »Ich hätte ja gefragt, ob du wirklich sicher bist. Aber er sieht aus wie ein Klon von dir«, sagte Max.
    Dan legte die Arme auf die Rückenlehne und atmete durch. »Ich habe keine Ahnung, wann und wie Maggie es ihm sagen wird. Oder ob überhaupt.«
    »Dann halte ich unser altes Highschool-Jahrbuch besser unter Verschluss. Denn wenn jemand Danny Gallagher aus dem fünfundachtziger Abschlussjahrgang sieht, weiß er sofort, was hier Sache ist.«
    »Schon kapiert.«
    »Sieh aber zu, dass er es nicht auf die falsche Weise erfährt«, sagte Max ruhig. »Es wird auch so schon schwer genug für ihn werden.«
    Coris Lachen kündigte das Grüppchen an, das durch einen Arkadengang von der Terrasse hereintrat, Quinn voran, der sich von Klein-Peyton ziehen ließ.
    »Ganz schön stark für so einen Zwerg«, sagte er und tat so, als würde er gleich hinfallen.
    Peyton sah zu ihm auf und strahlte ihn mit zwei Zähnchen an. »Kin.« Er deutete auf den großen Jungen und stampfte aufgeregt mit den Füßchen auf. »Kin.«
    »Er mag dich«, sagte Dan. »Ich hab ihn bis jetzt noch nicht dazu bringen können, meinen Namen zu sagen. Komm mal her, Peyton, und drück Onkel Dan.« Dan streckte ihm die Arme entgegen, und Peyton kam tatsächlich angewackelt, während ihm Speichel vom Kinn tropfte.
    Er warf sich in Dans Arme und kletterte auf dessen Schoß.
    »Was hast du gesagt, du kleines Ungeheuer?«
    Peyton klatschte mit einem feuchten Händchen auf Dans Gesicht und grinste ihn verschmitzt an. »Kin.«
    Verflixt noch eins, konnte denn hier jeder die Ähnlichkeit erkennen?
    An seinem Gürtel ertönten die ersten Takte von »Lucy in the Sky With Diamonds«. Er sah, wie Cori und Max einen Blick tauschten, während er Peyton auf dem Boden absetzte und aufstand.
    »Kann ich in dein Büro gehen?«, fragte er.
    »Selbstverständlich«, antwortete Max und hob vielsagend eine Braue. »Wenn du ungestört sein willst.«
    »Ich will nur den Lautsprecher anmachen.« Er nickte Richtung Maggie und winkte sie zu sich. »Komm. Du solltest das aus erster Hand hören.«
    Cori eilte hinzu, um den Kleinen hochzunehmen. »Dann beenden wir die Besichtigung mit Quinn.«
    In dem in exklusivem afrikanischen Stil eingerichteten Arbeitszimmer legte Dan sein Handy auf den Sofatisch und stellte die Frauen einander vor, während Maggie auf der Couch mit Zebrastreifen Platz nahm.
    Es war typisch für Lucy, dass sie keine Fragen zu Maggie stellte. Vermutlich hatte sie längst eine streng vertrauliche FBI -Akte eingesehen, aus der sie alles über ihre gemeinsame Vergangenheit wusste, und ihre eigenen Schlüsse gezogen.
    Vor seinem geistigen Auge sah Dan die Frau, die er in den letzten sieben oder acht Jahren Chefin genannt hatte, wie sie an ihrem massiven antiken Schreibtisch saß, höchstwahrscheinlich in einem cremefarbenen oder weißen Designer-Seiden-Outfit, mit sechshundert Dollar teuren Pumps, die von ihren perfekt pedikürten Zehen baumelten, während sie ihre endlosen Beine übereinanderschlug und ihr langes schwarzes Haar hinter sich warf.
    Normalerweise löste dieses Bild immer etwas aus, tief in seinem Bauch, doch heute empfand er nichts als das dringende Bedürfnis, Maggie anzusehen, die ihre in Jeans steckenden Beine unter sich gezogen hatte, während ihre Flipflops vor ihr auf dem Boden lagen. Ein dünnes T-Shirt umhüllte ihren schmalen Oberkörper, und sie kaute beim Zuhören an ihrem Daumennagel. Als sie aufsah, begegnete sie seinem Blick.
    Die beiden Frauen hätten unterschiedlicher nicht sein können.
    Maggie erwiderte seinen Blick, und ihr Gesichtsausdruck bewegte etwas in seinem Inneren, das sogar noch tiefer ging. Warum? Weil sie die Mutter seines Kindes war? Oder war das einfach ordinäre Lust auf Sex? Er hatte sich die ganze Nacht lang mit diesen Gedanken herumgewälzt, auf dem klumpigen Sofa auf ihrer Terrasse, während er sie ganz in der Nähe wusste.
    »Fangen wir mit Lourdes Jimenez an«, sagte Lucy. »Wir mussten eine Ebene-drei-Überprüfung durchführen, denn auf den ersten Blick schien diese Frau gar nicht zu existieren.«
    »Aber ihr habt sie gefunden«, sagte Dan in das Handy, ohne die Augen von Maggie zu nehmen.
    »Natürlich. Das Problem war, dass es niemand mit diesem Namen unter den Verwandten von Ramon oder Alonso Jimenez gab. Ebene zwei, die Zugang zu standesamtlichen Informationen und

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