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Dan

Dan

Titel: Dan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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Augäpfel, so weit es ging, um die Klinge zu sehen, ohne den Kopf drehen zu müssen.
    »Was wollen Sie damit? Für sich genommen, ist es nutzlos.«
    Die Klinge presste sich kalt und scharf an ihre Wange. »Keine Fragen. Nur Antworten. Worte. Zahlen. Antworten.«
    Der Druck erhöhte sich, und dann spürte sie einen stechenden Schmerz, während ihr etwas Warmes über das Gesicht rann. Blut.
    »Du wolltest ja unbedingt mit den großen Jungs Katz und Maus zu spielen, Lourdes.«
    Wieder der Schmerz, während die Klinge über ihre Wange strich.
    »Aber ich werde ein Schlachtfeld aus deinem hübschen Gesicht machen. Große, fette rote Narben, die nie wieder verschwinden werden. Anschließend werde ich mich an deinen sexy Körper machen. Ich werde dich so markieren, dass dich nie wieder jemand anschauen will.«
    Sie versuchte zu schlucken, nachzudenken.
    »Dann wirst du wieder ganz hübsch sein.« Mehr Blut tropfte in ihren Mund, warm und salzig von ihren Tränen. »Ganz hübsch hässlich.«
    Sie schloss die Augen und traf ihre Entscheidung.
    Dan löste langsam seinen Körper von Maggies Rücken, sodass sie beide mehr Luft und Raum hatten, wenn auch längst nicht genug.
    »Kannst du das Schloss nicht einfach durchschießen?«, fragte sie.
    Dan legte einen Finger auf seinen Mund. »Warte.«
    Sie verharrten still und regungslos in dem stickigen Metallcontainer, und die Zeit tickte im gleichen Takt wie Maggies Herz, dessen Schlag er durch ihren Körper spüren konnte.
    »Durchschießen geht nicht«, sagte er, nachdem er zum Zeichen, dass sie gefahrlos sprechen konnten, den Finger vom Mund genommen hatte. »Es würde höchstwahrscheinlich gar nichts bringen, und ich würde trotzdem alles zerstören.«
    »Kann uns doch egal sein, wie es aussieht.«
    Es war so dunkel, eng, stickig und heiß, dass man kaum denken konnte. »Die sollen nicht merken, dass wir entdeckt haben, wo sie ihre Lieferungen verstecken. Dann würde sie nämlich ihre Strategie ändern.«
    Er ging auf die Knie und fing an, entlang der Wände den Boden abzutasten, auf der Suche nach durch Rost oder Witterung verursachten Schwachstellen.
    »Das ist ganz dünnes Material«, sagte er. »Lässt sich leicht durchschneiden.«
    Er arbeitete sich bis zur anderen Seite vor und dann die Wand hoch bis zu den Lüftungsschlitzen. Das Dach war an dieser Stelle keine zwei Meter hoch, sodass er kaum aufrecht stehen konnte. Der Lüftungsrost an der hinteren Wand war geschlossen, und die verrosteten Bolzen machten es unmöglich, ihn herauszunehmen. Den vorderen Rost ließ er lieber, wo er war, um keine Aufmerksamkeit zu erregen.
    »Wir schneiden uns einen Weg nach draußen«, sagte er. »Genau in der Ecke, dort, wo zwei Wände zusammenstoßen. Das wird niemandem auffallen, und wir können verschwinden, ohne dass jemand merkt, dass wir hier waren. Ich komme morgen wieder und versuche, herauszufinden, was hier gespielt wird.«
    »Hast du ein Messer?«
    »Nein, aber ich rufe Max an; der wird uns helfen.« Bis er kam, würden sie etwa vierzig Minuten in einem aufgeheizten Metallkasten ohne Licht und Luft ausharren müssen. Er ging in die Hocke. »Mach die Augen zu.«
    »Wieso? Ich kann auch so nichts sehen.«
    »Ich mache jetzt mein Handy an, und wenn du in das Licht siehst, werden sich deine Augen nicht so schnell an die Dunkelheit gewöhnen.«
    Er schloss selbst die Augen und wollte Max’ Kurzwahl wählen, doch Maggie legte ihre Hand auf seine, um ihn aufzuhalten.
    »Moment. Er kann doch Quinn nicht allein lassen.«
    »Cori ist da, und ihr Haus ist sicherer als Fort Knox.«
    Max nahm beim ersten Läuten ab, und Dan erklärte ihm in aller Kürze die Lage, beschrieb ihm den Weg und besprach mit ihm das genaue Vorgehen.
    »Was macht Quinn?«, flüsterte Maggie.
    Dan gab die Frage an Max weiter, der daraufhin auflachte.
    »Er bringt Peyton bei, wie die Fische im Aquarium heißen«, sagte er. »Er ist ein toller Junge, Dan. Ein helles Köpfchen, und Humor hat er auch noch. Für einen Teenager ist er richtig gut zu haben.«
    Dan hatte überhaupt kein Recht, stolz zu sein, schließlich hatte er Quinn nicht großgezogen. Und doch empfand er Stolz. »Ich weiß«, sagte er lächelnd. »Aber sieh zu, dass er das Haus nicht verlässt, solange du weg bist.«
    »Keine Sorge, er ist hier bestens aufgehoben. Ich habe die Sicherheitsanlage dieses Hauses selbst installiert. Hier kommt niemand rein.«
    »Dann mach, dass du herkommst, bevor wir verschmort sind.«
    Dan beendete das Gespräch und

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