Dan
erzählen und ihrem Sohn zu offenbaren, was für ein Mensch seine Mutter wirklich war. Sie öffnete den Mund und schloss ihn wieder.
Kein Mumm.
»Das ist es also?« Quinn sah zwischen ihnen beiden hin und her. »Ich habe euch im Auto über jemanden im Gefängnis reden hören. Ist das der, der mich entführen wollte?«
»Ja«, beeilte sich Maggie erleichtert zu antworten. »Wir glauben, dass es da eine Verbindung gibt. Der Mann ist kürzlich aus der Haft entlassen worden, und Dan kam, um mich zu warnen. Dann haben dich diese Leute in das Boot verschleppt. Solange wir nicht wissen, wer die sind und was die Hintergründe sind, bleibst du hier.«
»Kannst du das rausfinden und die fassen?«, fragte er Dan.
»Ich denke schon. Das ist mein Job; ich arbeite für eine Firma, die auf genau diesem Gebiet tätig ist. Bis dahin bist du hier sicher.«
Quinn grinste. »Im Ghetto.«
Maggie lachte, ein gezwungenes Lachen, doch Dans Grinsen war echt, als er aufstand. »Und du hast noch nicht mal die Garage gesehen. Bereite dich schon mal auf eine Ferrari-Tour vor.«
»Nee, oder?« Quinn fiel fast aus dem Bett.
»Nicht jetzt«, sagte Maggie und deckte ihn wieder zu, zusammen mit ihrer Scham und ihren Schuldgefühlen. »Morgen. Jetzt wird geschlafen.«
Dan nahm ihre Hand. »Und du solltest ins Hauptquartier zurückgehen, Ms Smith«, sagte er. »ich denke, wir stehen kurz vor dem Durchbruch. Kannst du Max Bescheid geben? Ich komme gleich nach.«
Suchte er einen Vorwand, um mit Quinn allein zu sein? Was würde er ihm sagen? Hatte er das Gefühl, es wäre seine Aufgabe, Quinn die Wahrheit zu sagen? Dachte er, er würde sie damit irgendwie schonen?
Sie küsste Quinn auf die Stirn und schlüpfte aus der Tür. Als sie in den breiten Flur hinausgetreten war, blieb sie stehen, lehnte sich an die Wand neben der Tür und lauschte.
»Meinst du das wirklich ernst mit dem Ferrari?«, fragte Quinn.
»Na klar. Es ist ein kirschroter Testarossa. Max nimmt dich gerne mal auf eine Spritztour mit. Garantiert.«
»Oh Mann, das ist so mega-arschgeil.«
Bei dem Wort zuckte Maggie zusammen.
»Hey«, sagte Dan scharf. »Wenn du so redest, wird aber nichts daraus. Mich beeindruckt das überhaupt nicht. Es klingt eher ziemlich dumm.«
»Okay.« Quinn klang tatsächlich einsichtig.
Maggie schloss die Augen und unterdrückte eine Welle von Gefühlen. Das war es, was Quinn brauchte. Einen Mann, der ihm sagte, wo es langging. Eine Vaterfigur.
Nein, keine Vaterfigur. Seinen echten Vater.
»Pass auf, ich möchte über etwas mit dir sprechen«, setzte Dan an. »Über deine Mom, als sie jung war.«
Um Gottes willen
. Einen Augenblick lang herrschte Stille. Maggie ignorierte ihr wild klopfendes Herz und wartete atemlos auf das nächste Wort.
»Was denn?!«
»Ich habe sie gemocht. Sehr sogar.«
»Ja? Warum erzählst du mir das?«
Bildete sie sich das ein, oder lag da eine gewisse Schärfe in Quinns Tonfall? Hatte er in Dans grüne Augen geblickt und sich selbst darin erkannt?
Sie ballte ihre Hände, um sich zu wappnen und für Quinn da zu sein, wenn es jetzt passierte.
»Weil du wissen sollst, dass ich sie immer noch mag. Sogar sehr. Sogar nach dem Streit, den wir letztens abends hatten.«
Welcher Streit?
»Mann. Als würde mir das nicht selber auffallen. Dir hängt die Zunge raus wie bei Goose, wenn du sie anschaust.«
»Quatsch. Also, nur ein bisschen vielleicht.«
»Is’ okay, Mann.« Quinn gab sich alle Mühe, tough und erwachsen zu klingen, diesem Mann ebenbürtig zu sein. »Aber denk immer dran: Ich werde in weniger als zwei Jahren ans Steuer dürfen, und du hast gesagt, du hättest einen Maserati.«
Dan lachte. »Ist das Erpressung?«
»Ich sag’s nur so. Du magst meine Mom. Ich mag dein Auto.«
»Meine Autos. Plural.«
»Oh, wow.« Quinn machte ein keuchendes Geräusch. »Jetzt darfst du mich gerne erschießen.«
»Schlaf jetzt.« Dans Stimme, in der noch die Wärme seines Lachens mitschwang, näherte sich der Tür.
Maggie zögerte eine Sekunde zu lang, denn Max’ raumfüllende Gestalt erschien auf der Treppe am Ende des Flurs.
»Bei Dan ist das so«, sagte er leise und kam näher. »Man muss ihn eigentlich nicht belauschen, um herauszufinden, was er denkt.«
»Ich wollte gar nicht …« Sie gab sich lächelnd geschlagen. »Okay. Doch, ich wollte.«
»Sie müssen ihm nur ein Stichwort geben«, fuhr Max fort, »schon erfahren Sie alles darüber, was in seinem zugegebenermaßen nicht ganz simplen Hirn vorgeht.«
»Nicht
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