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Dan

Dan

Titel: Dan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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ganz simpel?« Dans Stimme hinter ihr war voller Empörung. »Weil ich mich ein wenig vom Höhlenmenschen abhebe?«
    »Und du viel hübscher bist«, gab Max zurück.
    Dan schloss die Zimmertür hinter sich und zwinkerte Maggie zu. »Er war schon immer furchtbar neidisch auf mich. Was gibt’s, Max?«
    »Ich denke, du hattest recht. Ich habe mir gerade alle möglichen Satellitenkoordinaten angesehen, und ratet mal, auf welchem Breitengrad ein großer Teil von Venezuela liegt?«
    Maggie straffte den Rücken. »Zehn Grad, achtunddreißig Minuten nördliche Breite.« Die Zahlen aus ihrem Glückskeks.
    »Exakt«, stimmte Max zu und warf ihr einen bewundernden Blick zu. »Wussten Sie das?«
    »Nicht auswendig. Aber mein Mann war passionierter Angler und wir haben schon immer GPS benutzt. Ich kann nur nicht fassen, dass ich nicht früher darauf gekommen bin.« Voller Aufregung sah sie Dan an. »Das kann doch kein Zufall sein. Ich wette, die anderen Zahlen ergeben den Längengrad.«
    »Hab ich schon gemacht«, sagte Max. »Kommt und seht euch an, wohin uns das führt.«
    »Gehen wir«, sagte Dan, die Hand auf Maggies Rücken. Er senkte den Kopf, um ihr ins Ohr zu flüstern: »Bedanken kannst du dich später.«
    Bedanken – wofür? Dafür, dass er gelogen hatte?
    Vielleicht sollte sie das tun. Vielleicht würde sie es tun.
    Mehrere Stunden später, in denen sie gefühlte fünfundneunzig Koordinaten-Varianten durchgespielt hatten, war Maggie am Ende ihrer Kraft. Max war längst von seiner Frau ins Bett geholt worden, während sie bis spät in die Nacht weiterarbeiteten. Dan, dessen Energie unerschöpflich schien, hatte damit offenbar kein Problem, doch Maggie gähnte unablässig und kämpfte mit ihrer Müdigkeit.
    Über das, was in Quinns Zimmer geschehen war, hatten sie nicht mehr gesprochen, zu sehr waren sie mit Längen- und Breitengraden und deren Berechnung beschäftigt gewesen; sie hatten die Glückskeks-Sprüche nach allen Regeln der Kunst durchleuchtet, sie ins Spanische übersetzt, sie nach versteckten Hinweisen durchsucht und ihren grauen Zellen das Letzte abgefordert, um dieses unlösbar scheinende Rätsel zu entschlüsseln.
    Maggie kannte sich nach all den Jahren auf Smittys Boot bestens mit GPS -Navigation aus, doch damit endeten auch ihre Dechiffrierkünste.
    »Ich kann das nicht mehr länger anschauen.« Sie wedelte mit einem Schmierblatt in Richtung des riesigen Flachbildschirms, der ein Satellitenbild von Venezuela zeigte, und ließ ihren Kopf gegen die Rückenlehne des Sofas sinken. »Es ist da irgendwo, ich bin ganz sicher, aber was wir wissen, reicht nicht, um den Punkt genau festzulegen.«
    »Wir sind so nah dran«, sagte Dan und fuhr sich mit beiden Händen durch das Haar. »Es gibt nur eine begrenzte Anzahl von Kombinationsmöglichkeiten und Zielen. Eines davon muss in Venezuela liegen. Eines davon muss der Ort sein, wo das Geld liegt.«
    Maggie seufzte und wickelte sich enger in das leichte Baumwolllaken, das Dan zu Beginn des Abends aus einem der Gästezimmer geholt hatte. »Ich … muss … nur … gut … nachdenken.«
    Dan saß am Ende des Sofas, und Maggie hatte ihre Füße hinter ihn geschoben. Aus halb geschlossenen Augen beobachtete sie ihn; er war hoch konzentriert, stark und klug und so sexy wie kein anderer Mann, den sie je kennengelernt hatte.
    Wie gern würde sie ihre Füße jetzt in seinen Schoß schieben. Mehr wäre gar nicht nötig. Er wäre sicher steif und zu allem bereit …
    Dan zoomte auf Maracaibo und betrachtete das Satellitenbild, während sie zusah, wie seine Hände über den Laptop flogen, der auf dem Sofatisch stand; so männlich, so routiniert. Hände, die erstaunliche Dinge mit ihr anstellten, die noch an diesem Nachmittag erstaunliche Dinge mit ihm selbst getan hatten.
    Ihr Blick wanderte zu seinem Bizeps hoch, der sich abwechselnd straffte und lockerte. Ihr Bauch tat das Gleiche.
    »Na klar«, flüsterte er, halb zu sich, halb zu ihr, »der Breitengrad von deinem Glückskeks erstreckt sich sechshundert Meilen südlich und nördlich vom Äquator über den ganzen Erdball, über Afrika, die untere Spitze von Indonesien und Teile von Malaysia.«
    Das stimmte. Minutengenaue Längen- und Breitengrade bezeichneten eine nur vage umrissene geografische Region. Erst die feinere Unterteilung in Sekunden machten die Angaben genauer, bis hin zu einzelnen Häuserblocks.
    Die Zahlen, die sie hatten, konnten Minuten oder Sekunden sein.
    »Wir haben zwei Zahlenblöcke«, sagte sie. »Und

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