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Dan

Dan

Titel: Dan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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Haarschopf aus der Stirn.
    Er kräuselte die Nase. »Tut aber nicht weh. Sag mir jetzt bloß nicht, ich soll wieder dieses komische Aloe-Zeug draufschmieren.«
    Sie verengte kritisch die Augen. Es war jetzt nicht die Zeit für Vorträge über Sprache und Ausdrucksweise. »Hattest du Spaß?«
    »Soll das ein Witz sein? Das Haus ist der Hammer.«
    Sie betrachtete seine scharf gewinkelten Züge, seine vollen Lippen. Wie konnte es sein, dass ihr die Ähnlichkeit zu Dan nicht sofort in dem Moment aufgefallen war, als der in ihre Bar getreten war? Wie war es möglich, dass Quinn nichts davon bemerkte?
    Man findet nur, was man auch sucht.
    »Wie geht’s dir?«, fragte sie und wünschte sich eine ausführliche Antwort.
    Er zuckte nur die Schultern. »Gut.«
    »Komm schon. Rede mit mir.«
    »Es ist nichts. Alles ist gut.«
    »Quinn«, seufzte sie. »Bitte.«
    Er atmete kopfschüttelnd aus. »Also gut. Ich meine, die ganze Sache mit dem Boot war echt ziemlich gruselig, aber …« Er zog an seiner Bettdecke und verbarg sein Gesicht dahinter.
    »Aber was?«
    »Ich weiß, warum wir hier sind.«
    Ihr Herz flatterte. »Ja?« Wie viel wusste er?
    »Es ist wie bei einem Zeugenschutzprogramm … Schutzhaft … Oder wie das heißt. Willst du mir eigentlich irgendwann mal erzählen, was das alles zu bedeuten hat?«
    Endlich. »Das versuchen wir, herauszufinden.«
    »Mom, wer sind diese Leute?« Er schwenkte seinen Arm durch den Raum, der sein Zimmer zu Hause in Größe und Ausstattung erbärmlich erscheinen ließ. »Wir haben doch nicht solche Freunde.«
    »Schatz, vor vielen Jahren war ich mit … habe ich Dan gekannt. Und …« War das jetzt der richtige Augenblick? Sollte Dan dabei sein, wenn sie Quinn die Wahrheit eröffnete?
    Sie hatte nie lügen wollen – das war immer ihr oberstes Gebot als Mutter gewesen. Und doch basierte die gesamte Beziehung zu ihrem Kind auf einer Lüge.
    »Na ja, also«, sagte Quinn. »Es ist nicht zu übersehen, dass ihr mal ziemlich eng ward.«
    »Ja?« War das so offensichtlich?
    Ehe er etwas erwidern konnte, schoss Goose’ Kopf hoch, und seinem Bellen folgte ein leises Klopfen an der Tür.
    »Wie geht’s?«, erkundigte sich Dan und trat herein. »Alles klar, Quinn?«
    Ihr Lächeln war förmlich synchron, und Maggies Herz zog sich zusammen.
    »Ja, alles super«, antwortete Quinn. »Nur dass es in diesem Gästezimmer keinen Flachbildschirm gibt, find ich ein bisschen schwach. Voll ghettomäßig.«
    Maggie musste über seinen Sarkasmus lachen und fing das Glitzern in Dans Augen auf, als er sagte: »Also, ich würde mich sofort beim Management beschweren.«
    Der Blick sagte, – die beiden lagen auf einer Wellenlänge. Sie dachten gleich, machten die gleichen neunmalklugen Bemerkungen. Dan war das auch aufgefallen.
    »Und wann hattet ihr vor, mir zu erzählen, dass ihr euch von früher kennt?« Wenn Quinns Frage Dan aus der Bahn warf, so konnte er das jedenfalls gut verbergen.
    »Bald«, sagten sie gleichzeitig.
    »Wie wär’s mit jetzt?«
    »Okay«, sagte Dan. »Jetzt ist gut.« Er sah Maggie mit fragender Miene an, während er beiläufig Goose streichelte und dessen Sessel übernahm. »Das war vor deiner Geburt, als deine Mom noch in Miami gelebt hat.«
    »Als du da Kellnerin warst?«, fragte Quinn nach. »Bevor du nach Marathon gezogen bist?«
    Verdammt. Sie hatte noch keine Gelegenheit gehabt, Dan die Geschichte zu erzählen, die Smitty ersonnen hatte.
    »Wie habt ihr euch kennengelernt?«, wollte Quinn wissen.
    Maggie schwieg, und ihr stieg die Hitze ins Gesicht. Es war nicht nur, wie sie mit Quinn schwanger geworden war, was sie so in Verlegenheit brachte. Es war die Art, wie sie gelebt hatte. Dieser dunkle und erbärmliche Teil ihrer Vergangenheit, als sie mit einem Kriminellen geschlafen hatte, um ein Dach über dem Kopf zu haben, und gleichzeitig mit einem anderen herumgemacht hatte, einfach weil sie ihn unwiderstehlich fand.
    »Ich war FBI -Beamter«, sagte Dan.
    Maggie schnappte nach Luft, und Quinns Augen weiteten sich, während Dans lässiger Einwurf im Raum verhallte.
    »Echt?« Er setzte sich im Bett auf.
    »Ich habe deine Mutter verhört. Es ging um einen Fall, bei dem einer ihrer … Gäste beteiligt war.«
    Er konnte so gut lügen. Wie hatte sie das vergessen können? Und warum widersprach sie ihm jetzt nicht?
    »In dem Café?«, fragte Quinn.
    Dan sah sie an. »Es war jemand, den ich verhaften wollte.«
    Das war ihre Chance, die Geschichte geradezurücken, endlich die Wahrheit zu

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