Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dan

Dan

Titel: Dan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
Vom Netzwerk:
auf sie wartete?
    »Ich bin hier.«
    Sie wandte sich dem Schatten eines kleinen Pavillons zu, unter dessen Arkadendach eine kleine Couch stand. Dan lag ausgestreckt da und balancierte eine braune Flasche auf seinem Bauch. Sein Blick war auch auf sieben Meter Entfernung laserscharf.
    »Was machst du?«, fragte sie und ging auf ihn zu. Außer dem Rauschen der Palmwedel und dem Rascheln ihres langen Baumwollrocks war in der Stille der Nacht nichts zu hören. Als sie die Hand hob, um sich eine Strähne aus dem Gesicht zu streichen, klimperten Babas silberne Armreife und beschworen erotische Erinnerungen.
    »Im Moment zähle ich Sterne.« Sein Blick fiel auf ihr Top, als sie näher kam, und auf die Strasssteinchen, die auf ihrer Brust glitzerten. »Was zwinkert mir denn da zu? Eine Libelle oder ein Schmetterling?«
    Sie strich mit den Fingern über die winzigen rosa und grünen Steinchen. »Sag du es mir. Du hast heute Abend lange genug darauf geschaut.«
    Er entblößte lächelnd seine weißen Zähne, die sich gegen seine gebräunte Haut abhoben. »Etwa hundert Mal, schätze ich.«
    »Was machst du?«, flüsterte sie und fasste an die Seitenlehne des kleinen Sofas.
    »Ich trinke Bier. Möchtest du auch?«, fragte er.
    »Ja.« Sie stieß ihn mit dem Knie an. »Rutsch rüber.«
    Sie sollte das nicht tun. Sie sollte sich nicht zwischen diese Armlehne und seinen stahlharten Schenkel quetschen, nicht zulassen, dass ihr Rüschenrock über seine Baumwollshorts und seine nackten Waden strich, nicht Bier und Gedanken mit ihm teilen.
    Und trotzdem tat sie es. Er reichte ihr das Bier, sie nahm einen ausgiebigen Schluck, dann stellte er die Flasche wieder auf seinem Bauch ab und lehnte sich gegen das Rückenkissen. »Nicht schlecht, aber nichts gegen Heineken.«
    »Was soll ich sagen? Voll ghettomäßig.«
    Sie lachte leise.
    »Ich dachte, du wärst schon längst im Tiefschlaf.«
    »Ich bin aufgewacht, als du gegangen bist.«
    »Tut mir leid. Ich dachte, du schläfst – ich hatte nämlich eine bahnbrechende Erkenntnis, und du hast überhaupt nicht reagiert.«
    Dass sie so
anders
war? »Was war das denn für eine Erkenntnis?«
    Er wandte den Kopf ab und lächelte. »Verrat ich nicht.«
    »Du würdest mir sowieso nicht die Wahrheit sagen.« Sie drehte sich, um es sich bequem zu machen; dabei drückten sich ihre Brüste gegen seinen wundervollen Bizeps. »Außerdem ist es sowieso egal.«
    »Was?«
    Dass sie anders war. »Wie viele Sprüche haben wir jetzt?«, sagte sie. »Selbst wenn wir noch zwei weitere finden, mit jeweils vier weiteren Zahlen, was bringt uns das? Vierundsechzig verschiedene Möglichkeiten, Längen- und Breitengrade, Minuten und Sekunden, und alle Himmelsrichtungen zu kombinieren?«
    »Genau das werden wir dann tun. Die technischen Möglichkeiten habe ich.«
    »Du hast mich immer noch nicht vollends überzeugt, dass dieses Geld immer noch da ist, nach all den Jahren.« Sie tippte mit den Fingernägeln auf die Flasche. »Gib mal.«
    Er reichte sie ihr. »Hör zu, wenn in dem halben Jahr, seit Jimenez frei ist, hundert Millionen Dollar gewaschen worden wären, dann wüsste das FBI davon, und ich ebenso. Und diese Leute würden sich nicht die Mühe machen, Glückskekssprüche zusammenzusuchen. Es könnte sein, dass jemand versucht, die Summe nach und nach auf Konten einzuzahlen, aber das können maximal fünf Prozent sein. Es gibt jede Menge Sicherheitsmechanismen, mit denen sich solche Bareinzahlungen zurückverfolgen lassen.«
    Sie trank und schmiegte sich dann zurück in die Lücke, die er für sie gemacht hatte, stellte die Flasche auf seinem muskulösen Bauch ab, ohne die Hand wegzunehmen, die sie beiläufig liegen ließ.
    »Also, was machen wir als Nächstes?«
    Er grinste sie von der Seite an. »Jetzt gleich oder morgen?«
    »Was du jetzt gleich am liebsten tun würdest, weiß ich sowieso.« Seine Shorts hoben sich bereits leicht, die Wölbung war nicht zu übersehen. Sie konnte nicht anders, als hinzusehen, auch gegen ihre Fantasien und Sehnsüchte war sie machtlos. »Nicht zu übersehen, was?« Er nahm die Flasche.
    »Hm … hm.« Sie schlang ihre Finger um seinen Oberarm. »Aber ich bin aus einem anderen Grund hier rausgekommen.«
    Er leerte die Flasche und stellte sie auf dem Boden neben sich ab. »Tatsächlich.«
    »Um zu reden.«
Lügnerin
. »Über Quinn.« Das sollte seine Leidenschaft kühlen.
    »Keine Sorge, Maggie, ich hatte nicht die Absicht, deine alte Tarnung auffliegen zu lassen. Wenn er glaubt,

Weitere Kostenlose Bücher