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Dan

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Titel: Dan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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dass du als Bedienung gearbeitet hast, ist das für mich völlig in Ordnung.«
    »Das ist keine ›alte Tarnung‹«, korrigierte sie und hörte selbst den Groll in ihrer Stimme.
    »Nein? Hast du denn in Miami gekellnert?«
    »Ja, ungefähr einen halben Tag. Dann haben sie mich rausgeschmissen. Und da habe ich Ramon kennengelernt.« Sie versuchte, etwas von ihm abzurücken, doch der Sessel war zu schmal. »Das ist die Geschichte, die Smitty den Leuten in der Bar erzählt hat, und ich habe nie widersprochen. Nicht einmal heute Abend, als ich es hätte tun sollen.«
    »Maggie, hör zu.« Er nahm ihr Kinn und drehte ihr Gesicht zu sich. »Nicht alle Lügen sind böse. Dein Mann wollte deinem Sohn Kummer ersparen, das ist völlig in Ordnung. Er wollte, dass Quinn glaubt, er sei sein Vater, nicht?«
    »Aber das hat nichts mit dem zu tun, was wir ihm über meine Vergangenheit vor seiner Geburt erzählt haben.« Das Märchen von der Kellnerin war tatsächlich eine Tarnung. Eine schamlose Geschichtsklitterung zu ihren Gunsten.
    »Indem du ihm erzählt hast, du hättest gekellnert, wolltest du ihn schützen, stimmt’s? Sein Selbstwertgefühl, seinen Stolz.«
    »Beides vermutlich.«
    »Dann ist es keine Lüge. Was dem Schutz eines Menschen dient, ist keine Lüge.«
    »Zitat aus Gallaghers Handbuch ›Regeln brechen leicht gemacht‹?«
    »Für mich hat es immer funktioniert.«
    »Für dich hat immer alles funktioniert. Du musstest deine Vergangenheit nicht beschönigen. Du bist als Held von diesem Parkplatz gegangen, ich als schwangere Obdachlose. Du hattest glamouröse Jobs, wichtige Aufträge und genug Geld, um Autos zu kaufen, deren Namen ich nicht mal aussprechen kann, während ich nicht weiß, ob ich den Kieferorthopäden bezahlen kann.«
    Sie klang verbittert, konnte sich aber nicht helfen. Es war bitter.
    »Ich werde den Kieferorthopäden bezahlen«, versprach er leise.
    »Ja.«
    »Und Klamotten, das College und Autos. Was immer ihr beide braucht.«
    Damit hätte er sich dann freigekauft. Sie atmete durch. Sie wollte nicht verbittert klingen und nicht verbittert sein. Ebenso wenig wie sie
anders
sein wollte.
    »Darf ich dir eine persönliche Frage stellen, Maggie?«
    »Darüber sind wir doch sowieso längst hinaus. Schieß los.«
    »Warum hast du Quinn behalten? Du warst blutjung, und es hätte doch Möglichkeiten gegeben.«
    »Ich weiß. Ich habe über Abtreibung und Adoption nachgedacht, aber beides erschien mir irgendwie falsch. Und dann kam Smitty und wollte mich heiraten.«
    »Du hast also einen Mann geheiratet, den du nicht geliebt hast, um Quinn einen Vater zu geben?«
    »Ich habe ihn geliebt. Ich war nicht in ihn verliebt, aber …« Er hatte ihr eine Alternative geboten, ein besseres Leben. »Du würdest es nicht verstehen.«
    Er nahm wieder ihr Kinn und hob es, um sie anzusehen. »Wer weiß. Lass hören.«
    »Er war mein Freund. Zu Beginn hat er mir vor allem zugehört, und dann war er ja auch mein Chef. Und schließlich wurden wir richtig enge Freunde. Es war so was wie Liebe. Irgendwie.«
    »Ehrlich gesagt, verstehe ich das gut.« Seine Stimme war voller Ernst.
    »Ja?«
    »Chef und Freund, ein Gefühl wie Liebe, aber nicht richtig.« Er schenkte ihr ein rasches Lächeln. »Das leuchtet mir total ein.«
    Sie schob sich höher, um sein Gesicht zu mustern. »Erzähl mir von ihr.«
    »Nein.«
    »Warum nicht? Weil du dann aufrichtig sein müsstest und das gar nicht kannst?«
    Er öffnete entnervt den Mund. »Nein. Ich will diese Frau jetzt nur nicht hier haben, auf diesem Sofa und in meinem Kopf. Du bist da. Und das ist …« Er drehte sich ein wenig weiter zu ihr. »Richtig gut.«
    »Na ja, ich habe kein Problem damit, mir Smitty hier vorzustellen. Er war ein Supertyp und ein großartiger Vater. Quinn hat ihn geliebt, und ich habe mich oft gefragt, wie er wohl die Wahrheit aufnehmen würde.«
    »Du hattest vor, es ihm zu sagen? Bevor ich aufgetaucht bin?«
    »Ich wusste, dass ich es irgendwann tun müsste.«
    »Warum?«
    Sie schmiegte ihre Wange an seine Schulter, während ihre Hand immer noch auf seiner Brust lag und ihr Bein fast auf seinem. Als sie nicht antwortete, wiederholte er seine Frage: »Warum wolltest du es ihm sagen?«
    »Weil ich deinen Namen auf seine Geburtsurkunde habe schreiben lassen. Na ja, es steht Michael Scott drauf.« Ehe er die naheliegende Frage stellen konnte, hielt sie abwehrend ihren Finger hoch. »Ich konnte nicht Maurice Smith eintragen lassen, weil das eine Lüge gewesen wäre;

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