Dan
Frustration in seiner Stimme. »Gib mir wenigstens eine Chance.«
»Du sagst mir die Wahrheit, egal was ich dich frage?«
»Die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit.« Er hob die rechte Hand. »Ich schwör’s.«
»Okay«, erwiderte sie und überlegte, was in den letzten Wochen alles geschehen war, welche Ereignisse und Menschen sie neugierig gemacht hatten. »Fangen wir mit Lucy Sharpe an.«
Er lächelte. »Wieso überrascht mich das nicht?«
»Ist sie der Chef, Freund, die Beinahe-Liebe, die du nicht auf diesem Sofa haben willst?«
Er öffnete den Mund, doch es kam nichts heraus. Sie stieß ihn erneut an, diesmal etwas weniger burschikos. »Ich sag’s ja«, erklärte sie süffisant. »Du kannst es nicht.«
Er atmete schicksalsergeben aus. »Sie ist die Frau, auf die ich angespielt habe, ja.«
»Liebst du sie?«
»Als eine Freundin, ja.« Auf ihren Blick hin fügte er hinzu: »Das ist die Wahrheit. Ich bin nicht in sie verliebt, ich war nie in sie verliebt, allen Gerüchten zum Trotz. Als Freundin bedeutet sie mir viel, und ich bin froh, dass sie jemanden gefunden hat.«
»Aha.« Sie lächelte ihn verschmitzt an. »Das ist ja mehr, als ich überhaupt wissen wollte.«
»Siehst du? Durch und durch eine ehrliche Haut.« Er streichelte behutsam ihren Arm. »Kommen denn auch noch echt knifflige Fragen?«
Sie verengte die Augen. »Ich bin noch lange nicht fertig.«
»Schön«, sagte er und schob einen Finger in den Saum ihres T-Shirt-Ärmels, was ihr einen Schauer über die Haut jagte. »Dann leg mal los.«
Okay. Wenn er sich zur Ehrlichkeit verpflichtet hatte, würde sie jetzt endlich ein paar Antworten bekommen. »Was hättest du damals getan, in jener verregneten Nacht in Miami, wenn du gewusst hättest, dass ich von dir schwanger bin?«
Er strich wieder mit dem Finger über ihre Haut und sah aus, als verfluchte er sich dafür, die Wahrheit versprochen zu haben.
»Ich hätte genau das Gleiche getan«, sagte er leise. »Nur hätte ich nicht zugelassen, dass du von der Bildfläche verschwindest, und ich hätte für das Baby und für dich gesorgt. Immer.«
Ihr Herz verengte sich bei diesem letzten Wort. Oder war es die Einstellung, die dahinter stand?
Ich hätte für dich gesorgt
… »Du hättest mich also nicht geheiratet.«
Er schluckte. »Nein. Aber ich hätte dich nie und nimmer allein gelassen.«
»Ich war nicht allein«, erwiderte sie schlicht.
»Sind wir jetzt fertig mit diesem Spiel, Maggie?«
Es war kein Spiel. »Noch nicht.«
»Was noch? Was willst du sonst noch wissen?«
Es gab da noch eine letzte, alles entscheidende Frage. Sie sah ihn an, befeuchtete ihre Lippen und formulierte die Frage, die sie unzählige Nächte wach gehalten hatte. »Hab ich dir was bedeutet? Wenigstens ein bisschen? Wenigstens für eine kurze Zeit?«
»Oh.« Der Laut entrang sich ihm unwillkürlich, und nun zog er sie endgültig nah an sich heran. »Viel mehr als nur ein bisschen. Und viel, viel länger als nur kurze Zeit.«
Sie spürte, wie sein Herz klopfte, als wäre sie der Lügendetektor und er die Nadel, die gerade heftig ausschlug. »Du lügst.«
»Nein, ich …«
»Du hast es vorhin gesagt. Was dem Schutz einer Person dient, ist keine Lüge. Du versuchst meine Gefühle zu schützen. Das ist nobel, aber mir ist die Wahrheit lieber.«
»Dann bekommst du jetzt die Wahrheit und nichts als die Wahrheit.« Er entfernte sein Gesicht etwas von ihr, um ihr in die Augen sehen zu können. »Und die kannst du dann glauben oder nicht. Ich habe massive Risiken auf mich genommen, um mit dir zusammen zu sein. Ich hätte meine Informationen auf tausend andere Arten und Weisen sammeln können, ohne heimliche nächtliche Treffen in diesem Schuppen, bei denen wir beide Kopf und Kragen riskiert haben.«
Konnte das die Wahrheit sein?
»Ich habe dich nicht verführt, um dich auszuhorchen, Maggie«, beharrte er und wirkte von Kopf bis Fuß angespannt. »Ich hab dich berührt und mit dir geflirtet und mit dir geschlafen, weil ich dir nicht widerstehen konnte.«
Er bewegte sich ein wenig, und wie zur Bekräftigung seiner Aussage drückte er seine Erektion gegen sie und fuhr mit der Hand über ihren Rücken und ihre Taille, bis hinunter zu ihrer Hüfte.
Auch Maggie konnte ihm nicht widerstehen. Damals nicht … und jetzt ebenso wenig.
»Ich konnte mich nicht in einem Raum mit dir aufhalten, ohne heiß auf dich zu werden. Ich konnte nicht allein mit dir sein, ohne in dir sein zu wollen. Ich konnte nicht in dir sein,
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